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Lucile Grahn mit vollem Geburtsnamen Lucina Alexia Grahn 30 Juni 1819 in Kopenhagen 4 April 1907 in Munchen war eine danische Tanzerin und Ballettmeisterin Sie galt als die talentierteste danische Ballerina des 19 Jahrhunderts Lucile Grahn 1845 Lucile Grahn im Ballett La CachuchaDas Grab von Lucile Grahn auf dem Alten Nordfriedhof in Munchen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGrahn debutierte 1829 als Kind am Koniglich Danischen Ballett als der Choreograf August Bournonville ihr Training ubernahm zu ihrem Mentor wurde und sich spater in sie verliebte 1834 folgte sie im Alter von erst 15 Jahren dem 14 Jahre alteren Bournonville nach Paris an die Oper Ihr Traum dort zu tanzen verursachte Probleme zwischen ihr und Bournonville der ihr das zu untersagen versuchte Grahn umging ihn jedoch und wandte sich direkt an die danische Prinzessin Wilhelmina die ihr die Genehmigung zu einem Gastspiel erteilte Nachdem sie vier Monate an der Pariser Oper getanzt hatte eroffnete sich ihr die Moglichkeit die indisponierte Fanny Elssler in der von Bournonville choreografierten La Sylphide zu vertreten Das Fachpublikum war der Meinung Grahn passe vom Typ her besser zu dieser Rolle als die eher erdverbunden erscheinende Fanny Elssler und feierte sie entsprechend womit sie sich die Eifersucht der alteren Kollegin zuzog Diese Rolle gilt als der grosste Erfolg ihrer Karriere Als sie nach Danemark zuruckkehrte machte Bournonville ihr das Leben weiter schwer Er sei diktatorisch grausam und besitzergreifend so beschwerte sie sich Aber auch gegen seinen Wunsch erreichte sie es erneut eine konigliche Genehmigung fur Gastspiele dieses Mal sechs Auftritte in Hamburg zu erhalten 1839 verliess sie Danemark und Bournonville und kehrte nie wieder zuruck Ihr nachstes wichtiges Engagement war 1840 in Russland wo sie Marie Taglionis Rollen ubernahm Ihr Gastspiel in Sankt Petersburg war nur von kurzer Dauer da sie dort auf eine ebenfalls eifersuchtige und intrigierende Elena Andreianova traf 1844 verbrachte Grahn in Mailand und ging anschliessend nach London In den folgenden zwei Jahren hatte sie nur wenige Auftritte 1845 wurde sie von Jules Perrot eingeladen an Her Majesty s Theatre in London in seinem Divertissement Pas de Quatre mit Marie Taglioni Carlotta Grisi und Fanny Cerrito zu tanzen was wegen des direkten Zusammentreffens der verfeindeten Ballerinen als besonders Ereignis unter den Ballettfreunden beurteilt wurde Zum Auftritt am 12 Juli 1845 konnten die vier rivalisierenden Ballerinen nur mit Muhe bewogen werden Einer Anekdote zufolge wollte jede der vier Ballerinen zuerst auf die Buhne kommen Der Streit konnte erst beigelegt werden als der Direktor vorschlug der Altesten den Vortritt zu lassen 1848 zog Grahn nach Hamburg und begeisterte sich fur das Leben in Deutschland so dass sie ein Haus in Munchen erwarb wo sie fortan lebte und am damaligen Munchner Hoftheater lehrte und choreografierte 1856 heiratete sie den 1824 in Budapest geborenen Tenor Friedrich Young der sich 1863 in Wurzburg bei einem Unfall auf der Buhne so schwere Kopfverletzungen zuzog dass er seine Karriere beenden musste und 1884 in der Heilanstalt Kennenburg an den Spatfolgen verstarb 1 Nach 30 Jahren der Trennung traf Grahn 1869 Bournonville noch einmal und versohnte sich mit ihm auch wenn es zu keiner Liebesbeziehung mehr kam Sie uberlebte ihren Ehemann um 23 Jahre band sich aber nicht mehr In ihrem Testament vererbte sie ihren gesamten Besitz den notleidenden Kindern der Stadt Munchen die zu ihren Ehren eine Strasse neben dem Prinzregententheater benannte Grahn ist als eine magere durchscheinende geradezu atherisch wirkende Erscheinung uberliefert die allerdings uber einen starken Willen und Durchsetzungsvermogen verfugte Literatur BearbeitenRolf Badenhausen Grahn Young Lucile Alexia geborene Grahn In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 734 f Digitalisat Ernst Probst Koniginnen des Tanzes 2002 ISBN 3 935718 99 3 Constantin von Wurzbach Young Lucile In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 59 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1890 S 59 f Digitalisat Lucina Alexia Grahn in Encyclopedia Britannica Lucile Grahn In Carl Frederik Bricka Hrsg Dansk biografisk Lexikon Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537 1814 1 Auflage Band 6 Gerson H Hansen Gyldendalske Boghandels Forlag Kopenhagen 1892 S 161 danisch runeberg org Weblinks BearbeitenWerke von und uber Lucile Grahn in der Deutschen Digitalen Bibliothek Seite zu Lucile Grahn beim Deutschen Tanzarchiv Koln Einzelnachweise Bearbeiten Deutsches Theater Lexikon Band 7 Wolbring Zysset Berlin Boston 2012 S 3665Normdaten Person GND 116820446 lobid OGND AKS LCCN n97858395 VIAF 10607022 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grahn LucileALTERNATIVNAMEN Grahn Lucina Alexia Geburtsname KURZBESCHREIBUNG danische Tanzerin und BallerinaGEBURTSDATUM 30 Juni 1819GEBURTSORT KopenhagenSTERBEDATUM 4 April 1907STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lucile Grahn amp oldid 232698565