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Lucas Luidtke nach 1562 in Havelberg vor 2 April 1596 in Havelberg war ein deutscher Jurist und Domherr am Domstift von Havelberg Siegel der Familie Ludke Kranich Inhaltsverzeichnis 1 Abstammung Lebenslauf beruflicher Werdegang 2 Familie 3 Quellen 4 Literatur 5 AnmerkungenAbstammung Lebenslauf beruflicher Werdegang BearbeitenLuidtke war der drittgeborene Sohn von Matthaus Ludecus und Anna Daniels der Tochter eines Kaufmanns in Perleberg 1 Er wurde in Havelberg geboren nachdem der Vater sich dort 1562 mit seiner Frau und seinem erstgeborenen Sohn Matthaus Ludecus jun niedergelassen hatte 1 um den Status eines canonicus residens zu erlangen und in den Genuss der Pfrunde aus seinem bereits 1554 erlangten Kanonikat 2 zu gelangen Nachdem sein Vater 1573 das Amt des Dekans ubernommen hatte 3 wurde Lucas Luidtke am 3 Dezember 1580 in noch minderjahrigem Alter als studiosus iuuenis auf Vorschlag des Kapitels als Nachfolger fur das Amt und die Pfrunde des verstorbenen Kanonikers Joachim Tiedeke kooptiert 4 Die erforderliche Gebuhr wurde dafur entrichtet aber die fur die Ubernahme des Besitzes ebenfalls erforderliche und in Havelberg erst nach Vollendung des zwanzigsten Lebensjahres 5 mogliche Eidesleistung wurde auf die Zeit nach dem Erreichen der Volljahrigkeit verschoben 4 Uber die schulische Ausbildung von Lucas wissen wir nichts Es liegt aber ein Hinweis vor dass er 1577 zusammen mit Jacob Fabricius dem Alteren und Lucas Lossius dem Sohn von Lucas Lossius dem Sohn des Konrektors am Gymnasium Johanneum Luneburg am dortigen Gymnasium Schuler gewesen ist 6 Bei der Stadt Luneburg war der Vater einige Zeit vor seinem Studium in Frankfurt und seiner Bestellung zum Dechanten in Havelberg als Geheimsekretar tatig gewesen Wann und wo Luidtke der 1580 bei seiner Bestellung zum Kandidaten als studiosus Schuler oder Student bezeichnet wurde sein Universitatsstudium begann ist nicht bekannt Nach den unter dem Dekanat seines Vaters reformierten Statuten des Havelberger Domkapitels von 1581 gehorte zu den Anforderungen fur ein Kanonikat ausserdem dass der Kandidat drey gantze Jhar Continue auf einer berumbten Vniversitet in Teutschen oder welschen Landen studiret und verzogen hatte 7 Wann und wo Luidtke der bereits 1580 als studiosus Schuler oder Student bezeichnet wurde sein Universitatsstudium begann ist nicht bekannt Aber im Wintersemester 1587 88 war er an der Universitat Rostock immatrikuliert 8 wo er unter Christoph Wendinus die Thesen einer im darauffolgenden Jahr veroffentlichten juristischen Disputation zu Themen des Feudalrechts verteidigte 9 Zu nicht naher bekannten Zeitpunkten vor 1592 ehelichte er Catharina Hoffmeister die Enkeltochter des Kanzlers Johann Weinlob und liess sich wieder in Havelberg nieder denn am 5 Februar 1592 wurde dort sein aus dieser Ehe stammender Sohn Germanus Luidtke der spatere Burgermeister von Stendal geboren Zu einem nicht naher bekannten Zeitpunkt vor dem 2 April 1596 verstarb Lucas Luidtke 10 nachdem er wie die Leichenpredigt des Dompredigers von Havelberg auf seinen Vater vermerkt in Havelberg zwar als residierender Kanoniker aufgenommen worden war sich aber noch in seinem Carentsjahr befand und deshalb die Einkunfte aus seiner Pfrunde noch nicht bezog 1 Nach den geltenden Statuten von 1581 ist dies so zu verstehen dass er mit einer am Vorabend von Maria Geburt also am 7 September zu leistenden formlichen Willenserklarung Intimation um die Genehmigung zur Niederlassung als canonicus residens oder residentiam inchoans ersucht und nach erfolgter Genehmigung mit der Erfullung seiner Prasenz und Dienstpflichten begonnen aber die zwei oder dreijahrige Karenzzeit noch nicht vollstandig absolviert hatte wahrend derer seine Einkunfte den Erben seines Vorgangers und dem Domkapitel zugutekamen 11 Nach Aussage einer spateren aus Stendal stammenden Leichenpredigt auf seinen Sohn Germanus war Lucas Luidtke auch Inhaber der Dompropstei von Havelberg und damit eines Amtes das dem Dekanat seines Vaters in etwa gleichrangig aber mit wesentlich hoheren Einkunften ausgestattet war Diese Angabe wurde auch von Kuster ubernommen 12 Der zeitgenossischen Havelberger und sonstigen Uberlieferung zufolge befand sich die Dompropstei jedoch zunachst seit 1559 im Besitz von Levin von der Schulenburg 20 Oktober 1587 und ging nach dessen Tod aufgrund einer fruhzeitig gesicherten Anwartschaft auf dessen altesten Sohn Christoph uber dem sie nach einem kurzzeitigen Streit uber die Nachfolge durch einen kurfurstlichen Entscheid vom 27 Juni 1588 bestatigt wurde 13 und der sie bis zu seinem Tod im Jahre 1611 behielt 14 Familie BearbeitenLucas Luidtke war verheiratet mit Frau Catharina Hoffmeister Sie war Enkeltochter des Kanzlers Johann Weinlob Johann Weinleben des brandenburgischen Kurfursten Joachim II 15 Sein Schwiegervater Lucas Hoffmeister geboren in Prenzlau war ab 1552 brandenburgischer Kammergerichtsrat und starb 1576 16 Aus der Ehe entstammte Germanus Luidtke 1592 1672 der spatere Burgermeister von StendalNach dem Tode ihres Mannes Lucas heiratete Catharina den seit 1598 verwitweten Burgermeister von Stendal Johann Saltzwedel 1612 und bekam mit ihm noch 4 Kinder Johann Saltzwedel war der Stiefbruder der Margareta Saltzwedel 1612 der Ehefrau des Stendaler Burgermeisters Bartholomaus Schonebeck 1548 1605 dessen Sohn Benedikt Schonebeck 1597 1665 der Grossvater des spateren Burgermeisters von Stendal Christian Luidtke 1621 1668 wurde Dieser war der Enkelsohn von Lucas Luidtke 17 Quellen BearbeitenAdolph Friedrich Riedel Hrsg Codex diplomaticus Brandenburgensis Hauptteil I Band 3 Berlin Morin 1843 Nr LXXXII Statuten des Domcapitels zu Havelberg vom Jahre 1581 S 169 195 Nr LXXXIV Verzeichniss der Verleihungen von Prabenden durch das Domcapitel vom Anfange des 16 bis zum Anfange des 17 Jahrhunderts S 196 201 Nr LXXXV Matrikel von den seit 1542 zu Havelberg in den Besitz von Prabenden eingetretenen Domherren S 201 210 Bartholomaus Rheins Christliche Leichpredigt Bey dem Begrebnuss dess Ehrwirdigen Ehrnvesten vnd Hochgelarten Herrn MATTHAEI Luidtkens Jena Christoph Lippold 1508 Online Version von Florian Seiffert Matthias Bugaeus Im Namen JESU Bey Christlicher Leich Begangniss Des Hochbenahmten Herrn Hn GERMANI Luidtken Stendal 1673Literatur BearbeitenSiegfried Fornacon Matthaus Ludtke Ludecus in Jahrbuch fur Liturgik und Hymnologie 12 1967 S 167 178 S 168Anmerkungen Bearbeiten a b c Rheins Christliche Leichpredigt Matthaei Luidtkens 1608 Riedel Nr LXXXV S 203 zum 30 Mai 1554 Riedel Nr LXXXV S 204 nach dem Eintrag fur 31 August 1559 a b Riedel Nr LXXXV S 206 zum 3 Dezember 1582 Vgl Riedel S 50 Johann Melchior Kraft Ein Zweyfaches Zweyhundert Jahriges Jubel Gedachtnis deren das Erste in einer am Fest Tage Allerheiligen 1722 gehaltenen Predigt vorstellet die Reformation so durch Gottes Segen 1522 zu allererst in diesen Hertzogthumern Schlesswig und Holstein von Hermanno Tasten in dieser Stadt Husum angefangen worden das andere aber eine vollige Historie des von dem sel Luthero verdeutschten N Testaments Dem beygefuget ist I Eine Zwey Hundert Jahrige Husumische Kirchen und Schul Historie II Eine ausfuhrliche Lebens Beschreibung des weyland Gottseligen General Superintendenten Hrn M Jacobi Fabricii Senioris Hamburg 1713 S 368 1 Riedel Nr LXXXII XII S 183 So die Online Version der Universitat Rostock Matrikel 1419 1945 ebenso aber mit Jahresangabe 1588 Fornacon S 168 nach der Druckausgabe der Rostocker Matrikel Dispvtatio X De Ivdiciis Et Processv Fevdalivm Controversiarvm in qua Praeside Christophoro VVendino J V D Respondebit Lvcas Lvdecvs Hauelb ergensis Rostock Myliander 1589 digitalisiert abrufbar 2 vgl dagegen Fornacon demzufolge Luidtke die theol ogische Doktorwurde erwarb S 168 Riedel Nr LXXXV S 207f zum 2 April 1596 vgl auch Nr LXXXIV S 198 zum 7 September 1596 Vgl Riedel S 52 und den Text der Statuten Nr LXXXII III IV S 171f XIII XIV S 184 186 Georg Gottfried Kuster Martin Friedrich Seidels Bilder Sammlung in welcher Hundert grostentheils in der Mark Brandenburg gebohrne allerseits aber um dieselbe wohlverdiente Manner vorgestellet werden mit beygefugter Erlauterung in welcher derselben merkwurdigste Lebens Umstande und Schrifften erzehlet werden 1751 S 128 Nr 4 E Book digital Riedel Nr LXXXV S 207 zum 27 Juli 1588 Riedel S 66ff Reihenfolge der Domprobste von der Zeit der Transmutation bis zur Aufhebung des Capitels S 68 Matthias Bugaeus Leichenpredigt fur Germanus Luidtke Stendal 1673 Stadtarchiv Braunschweig Bd 95 Nr 25 Beytrage zu der juristischen Litteratur in den preussischen Staaten Band 4 Berlin 1780 S 237 online 3 Johann Seifert Stam m Taffeln Gelehrter Leute Nach Ordnung des Alphabets Durch lange und kostbahre Correspondentz mit unermudeten Fleiss zusammen getragen und zum Druck befordert Band 1 1717 S 61 Stichwort Saltzwedel Tab I digitalNormdaten Person GND 1055450009 lobid OGND AKS VIAF 309691793 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Luidtke LucasKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Domherr am Domstift von HavelbergGEBURTSDATUM nach 1562GEBURTSORT HavelbergSTERBEDATUM vor 2 April 1596STERBEORT Havelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lucas Luidtke amp oldid 239402811