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Die Lokalbahn Ebenfurth Wittmannsdorf eigentlich Lokalbahn Wittmannsdorf Ebenfurth war eine normalspurige 15 059 km lange Bahnlinie im Sudosten Niederosterreichs Ebenfurth WittmannsdorfStrecke der Lokalbahn Ebenfurth WittmannsdorfDie Strecke Ebenfurth Wittmannsdorf fliederfarbig Nr 10 mit den anderen Bahnlinien der UmgebungStreckenlange 15 kmSpurweite 1435 mm Normalspur 1873 Kartenausschnitt Gemeinden Enzesfeld Leobersdorf Lage des ehemaligen Enzesfelder Ortsteils Wittmannsdorf im Bezug auf die 1883 eroffnete ca 1 8 km entfernt gelegene Station Wittmannsdorf Anm 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Streckenfuhrung 3 Betriebsfuhrung 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDie Locomotivbahn von Wittmannsdorf nach Ebenfurth wurde am 15 August 1882 zugunsten von Paul Eduard Ritter von Schoeller 1853 1920 konzessioniert 1 am 22 August 1883 technisch polizeilich abgenommen 2 und tags darauf am 23 August 1883 3 eroffnet Bis Ende 1918 war die Strecke stark befahren es gab direkte Guterzuge von Raab Gyor siehe Raaberbahn nach Ebenfurth Sollenau und Wittmannsdorf wo sie uber die Leobersdorfer Bahn in St Polten die Westbahn erreichen konnten Vor allem jedoch benutzte die Bahn der Konzessionsinhaber Schoeller zum Transport des Getreides bzw der fertigen Mahlprodukte seiner beiden grossen Muhlen in Ebenfurth Mit Vertrag vom 5 April 1883 hatte die Eisenbahn Wittmannsdorf Ebenfurth die Strecke Ebenfurth Neufeld an der Leitha in Subpacht genommen 4 Im Vorfeld zum Verfahren um die Konzessionierung der Strecke wurde von einer sturmischen Bewegung in der sich unter anderem die Wiener Handelskammer hervortat der Bau der Eisenbahn Leobersdorf Ebenfurth vehement abgelehnt da dieser durch den Anschluss an die Leobersdorfer Bahn Wien umgehende Transportweg dem ungarischen Getreidetransport ein Ausfalltor nach dem Westen eroffnen und den Handelsplatz Wien empfindlichst schadigen wurde Offizios stellte das k k Handelsministerium eine solche Schadigung in Abrede und der Erteilung der Konzession stand nichts mehr im Wege 3 Nach 1940 wurden mehr Guterzuge uber die Ostbahn statt uber die Raaberbahn nach Ungarn gefuhrt wodurch die Bedeutung dieser Strecke immer weiter sank Wahrend des Krieges war zwischen Ebenfurth und der in km 11 848 von Wittmannsdorf abzweigenden Heeresmunitionsanstalt nbsp 47 86971 16 31797 Anm 2 der deutschen Wehrmacht mit Bescheid des Reichsbevollmachtigten fur Bahnaufsicht in Wien vom 15 September 1940 ein beschrankt offentlicher Personenverkehr zugelassen der dem Berufsverkehr fur die Wehrmachtanlage diente Personen wie Guterverkehr wurden anfanglich mit Wehrmachtsdiesellokomotiven Baureihe V 36 und Wehrmachtpersonal gefuhrt wobei diese Zuge von Ebenfurth bis zur Abzweigung in km 11 848 bzw umgekehrt als Sperrfahrten verkehrten 4 In den Jahren nach dem Anschluss Osterreichs wurde die Bahnstrecke der Eisenbahn Wittmannsdorf Leobersdorf Ebenfurth AG von der Deutschen Reichsbahn eingelost 1942 wurde das Unternehmen unter Wahrung seines Charakters als Transportunternehmen in eine Fluss und Seeschiffahrts Gesellschaft mit dem Sitz der Betriebsfuhrung in Wien umgewandelt Der Firmentitel lautete nunmehr auf Josef Wallner Wiener Fluss und Seeschiff Seeschifffahrts Gesellschaft Samtliche Geschaftsanteile waren damit im Besitz der Josef Wallner Bayer ische Schiffahrts und Hafenbetriebs GmbH in Deggendorf 5 Geschaftsfuhrer Max Waldow 6 Anfang April 1945 wurde der Betrieb eingestellt der Personenverkehr nach Kriegsende nicht mehr aufgenommen Ein regelmassiger Guterzugverkehr in Teilstrecke Sollenau Aspangbahn Wittmannsdorf existierte bis 3 Oktober 1953 sowie Bedienungsfahrten bis Mai 1955 von Ebenfurth bis km 8 130 nbsp 47 87167 16 27577 der Rangierstation Trifabrik von wo im Rahmen der mit 31 Mai 1916 freigegebenen Betriebsstrecke Wollersdorf Mittel ein ca 2 km langes Schleppgleis zum Tritolwerk auch Neue Trifabrik Obereggendorf abzweigte das nach der mit 4 April 1923 begonnenen Abtragung der Betriebsstrecke als Stichgleis der Lokalbahn erhalten blieb 7 Mit Erlass des Bundesministeriums fur Verkehr und Elektrizitatswirtschaft vom 29 November 1956 Zahl R 780 1 56 wurde ruckwirkend der Betrieb ab 1 Oktober 1956 ganzlich und dauernd eingestellt 4 Von der abgebauten Strecke ist bis auf Trassenreste nichts mehr ubrig geblieben Heute fahren die Zuge von der Westbahn von und nach Ungarn uber Wien der durchgehende Verkehr uber die Leobersdorfer Bahn ist wegen eines aufgelassenen Streckenabschnitts nicht mehr moglich Streckenfuhrung BearbeitenDie Strecke verliess die Pottendorfer Linie kurz nach Ebenfurth Richtung Westen schwenkte dann in einem weitlaufigen Bogen Richtung Norden Dieser Umweg war notwendig um das Heeresgelande sowie die Pulverfabriken bei Grossmittel zu umfahren Nun fuhrte die Trasse zuerst in nordlicher Richtung entlang des Ortes Sollenau zum Bahnhof Sollenau Aspangbahn wo die gleichnamige Strecke gekreuzt wurde weiter Richtung Westen bis die Sudbahn mit einer Brucke uberquert werden musste und dann nach Wittmannsdorf wo der Anschluss zur Leobersdorfer Bahn Richtung Triestingtal bestand Durch die Lage im Wiener Becken gab es auf dieser Strecke nur rund 40 m Hohenunterschied zu bewaltigen Betriebsfuhrung BearbeitenDie Betriebsfuhrung der Strecke Wittmannsdorf Ebenfurth erfolgte von Anfang an durch die k k Staatsbahnen Betriebsvertrag vom 2 August 1883 II Additionale vom 20 26 November 1907 sowie neuer Vertrag mit den BBO gemass Erlass vom 24 September 1923 mit Wirksamkeit vom 1 Janner 1923 Gemass Verfugung der RBD Wien vom 6 Janner 1941 mit Wirksamkeit vom 1 Janner 1940 erfolgte vom Deutschen Reich Reichseisenbahnvermogen die konzessionsgemasse Einlosung 8 Literatur BearbeitenHellmuth Frohlich 7 Wittmannsdorf Ebenfurth In Vergessene Schienen Aus Eisenbahn Fachbeilage Die Modelleisenbahn Heft 5 1968 XXI Jahrgang Minirex Luzern 1968 ISSN 1421 2900 ISSN 0013 2756 OBV S 70 f Johann Witz Zwischen Mollersdorf und Blumau Die Militarschleppbahnen auf dem Steinfeld Erste Fortsetzung Aus Alfred Horn Red Eisenbahn Fachbeilage Die Modelleisenbahn Heft 1 1975 XXVIII Jahrgang Minirex Luzern 1975 ISSN 1421 2900 ISSN 0013 2756 S 4 7 Peter Wegenstein Osterreichs Eisenbahnstrecken Verlag Pospischil Wien 1983 OBV Einzelnachweise Bearbeiten RGBl 1882 129 In Reichsgesetzblatt fur die im Reichsrathe vertretenen Konigreiche und Lander Jahrgang 1882 S 522 527 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung rgb Handel Industrie Verkehr und Landwirthschaft Eisenbahn Ebenfurt Leobersdorf In Wiener Zeitung Nr 192 1883 23 August 1883 S 4 Mitte rechts online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wrz a b Der Economist Wien 23 August Die Eroffnung der Eisenbahn Leobersdorf Ebenfurth In Neue Freie Presse Morgenblatt Nr 6822 1883 24 August 1883 S 9 Mitte oben online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nfp a b c Frohlich 7 Wittmannsdorf Ebenfurth S 70 Bayerische Schifffahrts und Hafenbetriebs GmbH In regiowiki pnp de 3 Februar 2015 abgerufen am 10 Februar 2017 Eine neue Donauschiffahrtsgesellschaft in Wien In Neues Wiener Tagblatt Nr 250 1942 LXXVI Jahrgang 10 September 1942 S 4 Mitte online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nwg Witz 3 Wollersdorf Mittel In Zwischen Mollersdorf und Blumau S 4 Frohlich 7 Wittmannsdorf Ebenfurth S 71 Anmerkungen Bearbeiten Zum Zeitpunkt der Verkehrsubergabe der Bahn zeigte sich die Bevolkerung von Leobersdorf indignirt und verwundert uber diese Ortsbezeichnung da Wittmannsdorf ein an der Leoberdorfer Bahn gelegener nur aus wenigen Hausern bestehender Ortsteil der Nachbargemeinde Enzesfeld war und keinen Bezug zu der neu errichteten Station besass Siehe Nachrichten aus dem Bezirke Bahn Eroffnung In Badener Bezirks Blatt Nr 69 1883 III Jahrgang 28 August 1883 S 3 Mitte links online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung bbb Diese in den spaten 1930er Jahren geschaffene Abzweigung folgte den Spuren des bis 1921 23 vorhanden gewesenen weitlaufigen Schleppbahn Netzes der Munition erzeugenden Betriebe auf dem mit Blumau zusammenhangenden Mittel Bedungen von der Notwendigkeit einer weiteren Anbindung der Schleppbahnen an das offentliche Bahnnetz ging 1917 die Strecke Mittel Ebenfurth in Betrieb die vom Bereich der spateren Abzweigung Heeresmunitionsanstalt auf ca 5 km als eigenstandige Parallellinie zu der von Wittmannsdorf kommenden Lokalbahn bis in die Endstation Ebenfurth Militarbahn des Bahnhofs Ebenfurth verlief Von 1917 bis mindestens 1921 befand sich vor dem Punkt an dem die Strecke Mittel Ebenfurth das Betriebsgelande Mittel verliess die 1 000 m lange Station Eggendorf nbsp 47 87327 16 30939 die dem Sammeln der Frachten von und nach Ebenfurth sowie der Rangierung und Zugbildung diente Aus Witz 6 Mittel Ebenfurth In Zwischen Mollersdorf und Blumau S 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lokalbahn Ebenfurth Wittmannsdorf amp oldid 228947121