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Der ABC und Katastrophenhilfeubungsplatz Tritolwerk auch kurz Tritolwerk fruher als Bahn Rangierstation Trifabrik ist ein Ubungsplatz des osterreichischen Bundesheeres in Eggendorf in Niederosterreich Tritolwerk Richtung Obereggendorf gesehenEingangsbereich des UbungsplatzSeitenansichtAuf dem Gelande einer ehemaligen Munitionsfabrik zwischen Theresienfeld und Eggendorf entstand 1993 ein Ubungsplatz des Bundesheeres Das Gelande nordlich des Flugplatzes Wiener Neustadt Ost ist ca 36 ha gross und weist ausser dem Hauptgebaude mit dem ehemaligen 42 Meter hohen Wasserturm 1 noch die Trummerfelder der zerstorten Fabrik und Bunkeranlagen auf Diese eignen sich daher besonders als Ubungsgelande fur Katastrophenhilfseinheiten da die verschiedensten Einsatzszenarien einfach nachgestellt werden konnen So konnen Erdbeben genauso wie Strahlen oder Chemieunfalle wirklichkeitsnah dargestellt werden Es uben aber nicht nur Einheiten des Bundesheeres selbst sondern auch jene der Blaulichtorganisationen konnen hier unter realistischen Bedingungen trainieren Regelmassiger Besucher sind beispielsweise der Katastrophenhilfsdienst der Feuerwehren oder die Rettungshundestaffeln der ORHB des Arbeiter Samariterbund Osterreichs und einigen anderen Verschiedene Veranstaltungen zum Thema Brandschutz wie Expertentage diverse Weiterbildungsmassnahmen sowie Versuchs und Zulassungsverfahren finden regelmassig am Gelande statt 2 Auch internationale Truppen fuhren hier Ubungen durch So wurde beispielsweise die Eudrex 04 grossteils hier durchgefuhrt an der 1800 Helfer aus 30 Nationen teilnahmen 3 oder die EURAD10 im Jahr 2010 wo ebenfalls neben den osterreichischen Soldaten auch 450 Soldaten aus Deutschland Frankreich Italien Schweiz Irland Slowenien Mazedonien Montenegro und Serbien teilnahmen 4 Geschichte BearbeitenDer Name Tritol ruhrt vom erzeugten Sprengstoff Trinitrotoluol TNT her Die Munitionsfabrik wurde wahrend des Ersten Weltkrieges ab Juli 1916 errichtet konnte jedoch wegen des strengen Winters 1916 17 sowie Ressourcenknappheit erst im letzten Kriegsjahr fertiggestellt werden 5 Die Tritol war ebenso wie die in Sollenau im Jahr 1916 errichtete Benzol ein Zweigwerk der Pulverfabrik in Blumau Die Industriebauten wurden von dem im Krieg als Landwehr Ingenieur arbeitenden Architekten Bruno Bauer projektiert und errichtet 6 Das Werk umfasste ursprunglich 33 mit WC Anlagen Waschraumen und Garderoben ausgestattete Gebaude Die grosstenteils aus Eisenbeton gefertigten Bauten waren mit schwachdimensionierten Flachdachern uberdurchschnittlich vielen Maueroffnungen Fenster Turen versehen und waren im Hinblick auf Druckubertragung bei ungewollter Detonation in entsprechend sicherer Entfernung voneinander platziert Die Fabrikanlage besass eine eigene Kraftzentrale die das Tritolwerk noch heute optisch pragt Sie besteht aus einem 42 Meter hohen 500 m Wasser fassenden Turm einem Kohlesilo sowie einem Werkstattentrakt Dreherei Schmiede Tischlerei Der Kohlesilo konnte die Lademenge von 30 zweiachsigen Eisenbahnwaggons aufnehmen An der Haupteinfahrt stehen zwei zweigeschossige Pavillons Das von der Zufahrtsstrasse her linke Gebaude diente als Meister und Feuerwehrhaus mit Speiseraum samt Kuche sowie Dusch und Wannenbadern fur Meister und Unteroffiziere Hier waren auch die Wachsoldaten untergebracht Das rechte Gebaude war das Verwaltungs und Lagergebaude Die Fabrik war allerdings nur wenige Monate in Betrieb Nach dem Zerfall der Habsburgermonarchie stellte sie die Produktion ein 1 Die Munitionsfabrik deren Produktionsanlagen sich auch unter der Erdoberflache in mehreren Kellergeschossen befanden war auch wahrend des Zweiten Weltkrieges in Betrieb Nach Kriegsende kam sie unter sowjetische Verwaltung und wurde devastiert Nach dem Staatsvertrag ging sie in das Eigentum der Republik uber und wurde spater vom Bundesheer als Munitionslager verwendet Erst in den 1990er Jahren wurde der Platz fur Katastrophenubungen genutzt Im Jahr 2007 wurde ein neues Unterkunftsgebaude errichtet Die zahlreichen Ubungsstatten wurden mit Hilfs und Sicherheitseinrichtungen versehen Am gesamten Areal wurde eine Infrastruktur wie Hydrantennetz und Strom verlegt sodass der Ubungsplatz zu den modernsten dieser Art in Europa zahlt Einzelnachweise Bearbeiten a b Robert Coslop Michael Barthou Die ursprungliche Anlage Aus Tritolwerk ein High Tech Trummerhaufen In bmlv gv at Truppendienst ZDB ID 2237289 1 Folge 312 Ausgabe 6 2009 abgerufen am 25 August 2013 Imagevideo eines Bildungsanbieters vom im Tritolwerk abgehaltenen Tag des Feuers 2019 zum Thema Brandschutz abgerufen am 26 August 2021 European Disaster Relief Exercise 04 European Advance 2010 Vorbereitungen laufen auf Hochtouren auf der Seite des Bundesheeres vom 26 Marz 2010 abgerufen am 17 Oktober 2010 Obereggendorf Gemeinde Eggendorf In Gerhard A Stadler Das industrielle Erbe Niederosterreichs Geschichte Technik Architektur Bohlau Wien u a 2006 ISBN 3 205 77460 4 S 512 515 Online Bauer Bruno In Architektenlexikon Wien 1770 1945 Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien Wien 2007 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tritolwerk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Darabos eroffnet Tritolwerk Feuerwehr Objektiv Tritolwerk ein High Tech Trumemrhaufen im Truppendienst47 856666666667 16 278055555556 Koordinaten 47 51 24 N 16 16 41 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title ABC und Katastrophenhilfeubungsplatz Tritolwerk amp oldid 215072341