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Der Lingaraja Tempel in der ostindischen Stadt Bhubaneswar im Bundesstaat Odisha gehort zu den bedeutendsten hinduistischen Tempelbauten des Landes Der Tempel wird immer noch zu Kultzwecken genutzt und ist fur Touristen geschlossen Blicke und auch Fotos von einer ausserhalb der Umfassungsmauer des Tempelbezirks stehenden Plattform sind jedoch gestattet Lingaraja Tempel in Bhubaneswar Inhaltsverzeichnis 1 Weihe 2 Geschichte 3 Architektur 4 Bedeutung 5 Sonstiges 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseWeihe BearbeitenMit der Bezeichnung Lingaraja deutsch Konig Herr des Lingam ist eindeutig Shiva gemeint doch weist die lokale Uberlieferung auf einen Harihara Tempel hin der Shiva und Vishnu in deren gemeinsamer Gestalt als Harihara geweiht ist In der Cella garbhagriha des Tempels steht ein uber 2 m hoher Lingam doch finden sich im Innern des Tempels an prominenter Stelle auch mehrere Vishnu Statuen Durch den Vishnu geweihten Jagannath Tempel im 30 km sudlich gelegenen Puri hatte der Vishnu Kult in der Region eine grosse Bedeutung erlangt der man sich auch im grossten Heiligtum Bhubaneswars nicht verschliessen konnte So entschloss man sich Vishnu mit in die Verehrung einzubeziehen was am einfachsten in der Form von Harihara moglich war Geschichte BearbeitenDie Ursprunge des Lingaraja Tempels lassen sich der Uberlieferung nach bis ins 7 8 Jahrhundert zuruckverfolgen doch stammen die vier Bauteile des heutigen Tempels aus dem 11 und fruhen 12 Jahrhundert Weitere kleinere Tempel wurden im Lauf der Zeit hinzugefugt so dass manchmal von einem Panchayatana Grundriss gesprochen wird der jedoch wegen der Vielzahl von Bauten auf dem Gelande nur noch bedingt erkennbar ist Architektur Bearbeiten nbsp TempelgrundrissMarkantester Bauteil des in Ost West Richtung orientierten Tempels ist der knapp 45 m hohe Turm rekha deul der die im Westen befindliche Cella garbhagriha umschliesst und uberhoht davor befindet sich eine Versammlungshalle jagamohana mit einem gestuften Pyramidendach pitha deul beide Bauteile werden gemeinhin ins 11 Jahrhundert datiert wohingegen der zweigeteilte Eingangsbereich bestehend aus einer sogenannten Tanzhalle natamandira und einer Opferhalle bhogamandapa dem fruhen 12 Jahrhundert zugeordnet wird Alle Bauteile haben leicht unterschiedliche Hohen so dass der Weg der Glaubigen hin zur deutlich hoher gelegenen aber nur von Brahmanen zu betretenden Cella dem Auf und Ab eines Gebirgspfades gleicht die Assoziation eines nordindischen Tempels vor allem eines Grosstempels mit einem abstrahierten Gebirge Himalaya ist wiederholt in der Literatur formuliert worden 1 Der im ausseren nahezu oktogonal wirkende Turm umschliesst eine im Innern quadratische Cella er schliesst nach oben ab mit einem beinahe schwebend wirkenden Amalaka Ringstein dessen Spitze von einem gluckverheissenden Krug kalasha gebildet wird In leicht veranderter Form wiederholen sich beide Motive auf den drei anderen Dachern des Tempels Bedeutung BearbeitenDer Lingaraja Tempel wird haufig mit den in der Zeit von ca 930 bis 1050 entstandenen Grosstempeln im Tempelbezirk von Khajuraho Lakshmana Tempel Vishvanata Tempel und Kandariya Mahadeva Tempel verglichen Anders als diese steht der Lingaraja Tempel nicht auf einer hohen Plattform jagati sondern auf einer etwa einen Meter hohen Sockelzone in leicht versenktem ebenem Gelande was zur Folge hat dass die fruher so bedeutsame rituelle Umschreitung pradakshina wahrend der Monsunzeit oder bei Starkregenfallen nicht moglich war Ausserdem wirkt der Bau mangels Balkonen jarokas eher hermetisch verschlossen und deutlich abweisender als die Tempel von Khajuraho Daruber hinaus fehlt am Lingaraja Tempel der fur Khajuraho so pragnante erotische Skulpturenschmuck Sonstiges BearbeitenDer Lingaraja Tempel erhielt im Verlauf seiner langen Geschichte eine Vielzahl von Stiftungen in Form von Geld und Grundstucken Ausserdem gibt es in der Hohe abgestufte Gebuhren fur die Zeremonien der Priester Im Jahr 2011 kamen so mehr als 5 Millionen Rupien zusammen eine fur indische Verhaltnisse betrachtliche Summe Literatur BearbeitenDebala Mitra Bhubaneswar Archaeological Survey of India New Delhi 1984 Andreas Volwahsen Henri Stierlin Hrsg Indien Bauten der Hindus Buddhisten und Jains Taschen Verlag Koln o J ISBN 3 8228 9532 6 Robert Strasser Orissa Bihar Westbengalen Indoculture Stuttgart 1991 ISBN 3 921948 10 X S 74 ffWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Lingaraja Tempel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lingaraja Tempel Foto Infos englisch Lingaraja Tempel Grundriss Schnitt InfosEinzelnachweise Bearbeiten z B von George Michell Der Hindu Tempel Baukunst einer Weltreligion DuMont Koln 1991 S 86 ISBN 3 7701 2770 6 20 238611111111 85 833611111111 Koordinaten 20 14 19 N 85 50 1 O Normdaten Geografikum GND 7661083 4 lobid OGND AKS LCCN n83154592 VIAF 155977994 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lingaraja Tempel amp oldid 238441613