www.wikidata.de-de.nina.az
Lindensee ist ein Wohnplatz im Ortsteil Wichmannsdorf der Gemeinde Boitzenburger Land Landkreis Uckermark Brandenburg Wichmannsdorf auf dem Urmesstischblatt 2747 Boitzenburg von 1825 Z unterhalb des Schriftszuges Lindensee Ziegelei Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLage BearbeitenLindensee liegt ca 1 km nordwestlich vom Ortskern von Wichmannsdorf Der Wohnplatz ist vom Ortskern Wichmannsdorf uber die Seestrasse oder die L 24 zu erreichen die durch Wichmannsdorf hindurch und nordlich an Lindensee vorbei fuhrt dort Abzweig zum Wohnplatz Entlang der Seestrasse sind im 20 Jahrhundert einige Hauser entstanden sodass der Wohnplatz Lindensee mit dem Ortskern durch eine lockere Bebauung verbunden ist Der Wohnplatz liegt auf etwa 88 6 m u NHN Zwischen Lindensee und dem Ortskern von Wichmannsdorf liegt der Krumme See sowie in dessen gedachter Fortsetzung nach Norden zwei kleine Teiche Geschichte Bearbeiten1822 wurde das Vorwerk Lindensee durch die Abtretung von Bauernacker infolge der Dienstregulierung gebildet und benannt Eine offizielle Benennung konnte aber im Amtsblatt der Koniglichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin von 1822 und 1823 nicht gefunden werden Zum Vorwerk gehorten 17 Hufen umgerechnet 635 magdeburgische Morgen nach Ritterschaftsmatrikel bzw 17 Hufen oder 1331 Morgen Davon wurden 149 Morgen der Rummelpforter Muhle zugeteilt und dem dortigen Muller verpachtet Fur das Vorwerk blieben also noch 1182 Morgen Es gehorte zur Herrschaft Boitzenburg ab 1856 Grafschaft Boitzenburg der Familie von Arnim 1820 war die Herrschaft Boitzenburg Adolf Heinrich Graf von Arnim Boitzenburg 1803 1868 durch Losentscheid zwischen ihm und seinem alteren Bruder Friedrich Ludwig zugefallen Zunachst ubernahm allerdings Kriegsrat Samuel Gottlieb Bandelow als Vormund des noch minderjahrigen Grafen Adolf Heinrich die Verwaltung der Guter 1 Lindensee und Sternthal entstanden noch in der Zeit der Vormundschaft bzw der Verwaltung durch Samuel Bandelow Ab etwa 1827 ubernahm Adolf Heinrich die volle Verwaltung seiner Guter Wahrend 1865 insgesamt 15 Guter verpachtet waren blieben Zerwelin und Lindensee sowie die Walder in der direkten Verwaltung des Grafen 1 1825 gehorte zum Rittergut Lindensee bereits eine Ziegelei eingezeichnet im Urmesstischblatt 2747 Boitzenburg von 1825 1827 wurde das Vorwerk mit der Bewirtschaftungsform der Schlagwirtschaft betrieben Es gab sieben Schlage zu 98 Morgen 1840 gab es ein Wohnhaus und 24 Einwohner 1858 wohnten schon 37 Menschen in Lindensee 1860 gab es zwei Wohngebaude und vier Wirtschaftsgebaude darunter die schon langer bestehende Ziegelei In der Ziegelei arbeiteten ein Aufseher und funf Arbeiter Auf Adolf Heinrich Graf von Arnim Boitzenburg 1 folgte sein Sohn Adolph Graf von Arnim Boitzenburg 1832 1887 Er war Oberprasident der Provinz Schlesien Am Deutsch Danischen Krieg von 1864 nahm auch der Musketier Friedrich Mesow aus Lindensee teil Bei einem Gefecht bei Stenderup bei Sieverstedt wurde er durch einen Schuss durch den vorderen Theil des Leibes verwundet 2 1871 hatte Lindensee vier Wohnhauser und 43 Einwohner 3 1874 liess Adolph Graf von Arnim Boitzenburg Lindensee und Sternthal durch den Amtmann Kunze verwalten 4 1879 wird als Verwalter ein Oberamtmann Junk genannt Der Gutsbezirk Lindensee hatte damals zusammen einschliesslich Sternthal eine Gesamtgrosse von 426 59 Hektar davon 375 36 Hektar Acker 21 28 Hektar Wiesen 1 73 Hektar Hutung Weide und 28 22 Hektar Wasser Der Grundsteuerreintrag belief sich auf 5947 Mark 5 Ab 1885 ist die Grosse des Rittergutes Lindensee mit 217 Hektar angegeben davon 190 Hektar Acker 16 Hektar Wiesen 5 Hektar Hutung und 6 Hektar Wasser Das Rittergut Lindensee war nun verpachtet Pachter war ein Bruno Hinrichs auf 6 Sehr wahrscheinlich bezieht sich die Grosse nur auf Lindensee ohne Sternthal 1885 hatte Lindensee 87 Einwohner Adolf Graf von Arnim Boitzenburg war 1887 gestorben Ihm folgte sein Sohn Dietlof Graf von Arnim Boitzenburg 1867 1933 nach 1896 wird als Industrielle Anlage in Lindensee eine Darre fur Zichorien Cichoriendarre aufgelistet Unter der Rubrik Zuchtung spezieller Viehrassen und Verwertung des Viehstandes ist der Milchverkauf und eine Kaserei genannt 1896 hatte auch der Pachter gewechselt Pachter war nun Otto Strache 7 Ab 1903 ist dann Karl Sass Pachter des Gutes Lindensee Auch fur dieses Jahr ist unter der Rubrik Zuchtung spezieller Viehrassen und Verwertung des Viehstandes der Milchverkauf und eine Kaserei genannt Auch die Cichoriendarre existierte noch 8 Auch 1910 und 1914 ist Karl Sass noch als Pachter von Lindensee vermerkt 9 10 1907 und 1914 gehorten zum Gutsbezirk Lindensee das Muhlengut Rummelpforter Muhle das Rittergut Lindensee und das Rittergut Sternthal 11 10 Es ist nur die Grosse des Gutsbezirkes insgesamt angegeben nicht jedoch die einzelnen Guter Separat fur die einzelnen Guter ist jeweils der Tierbestand ausgewiesen Die Gesamtgrosse des Gutsbezirks ist nun wieder mit 426 Hektar aufgefuhrt wie 1879 davon 375 Hektar Acker 22 Hektar Wiesen und 1 5 Hektar Hutung Weiden Ausserdem sind noch 111 Hektar Wasser vermerkt Der Tierbestand im Gut Lindensee ist mit 24 Pferden 36 Stuck Rindvieh darunter 20 Kuhen 400 Schafen und 40 Schweinen angegeben 11 Kontrar zu der Angabe der Grosse des Gutsbezirks Lindensee in Niekammer s Guter Adressbuch fur die Provinz Brandenburg steht die Gossenabgabe des Gutsbezirks Lindensee mit 506 Hektar fur 1900 im Historischen Ortslexikon 1923 ist Heinrich Sass Pachter von Lindensee moglicherweise ein Sohn des Karl Sass 12 1929 ist als Verwalter ein von Poncet genannt 13 Dietlof Graf von Arnim Boitzenburg starb 1933 Ihm folgte sein dritter Sohn Joachim Dietlof 1898 1972 nach der bis 1945 Majoratsherr auf Boitzenburg und Eigentumer von Lindensee war Wie die anderen grossen Guter wurde Lindensee in der Bodenreform von 1946 enteignet und aufgeteilt Wann der Gutsbezirk Lindensee gebildet wurde liess sich bisher noch nicht sicher ermitteln vermutlich nach 1865 Der Gutsbezirk existierte aber bereits 1871 3 Dem Gutsbezirk waren das Vorwerk Sternthal und die Rummelpforter Muhle zugeordnet 4 Mit der Einfuhrung der Amtsbezirke im Jahr 1874 wurde der Gutsbezirk Lindensee mit Sternthal und der Rummelpforter Muhle dem Amtsbezirk Nr 3 Boitzenburg des Kreises Templin zugewiesen Amtsvorsteher war der Amtmann Kunze in Boitzenburg sein Stellvertreter der Forstmeister Schmidt in Boitzenburg 4 1928 wurde der Gutsbezirk Lindensee mit dem Gemeindebezirk Wichmannsdorf zur Gemeinde Wichmannsdorf vereinigt 1931 und 1950 war Lindensee Wohnplatz von Wichmannsdorf 1942 ist Lindensee als Ortsteil von Wichmannsdorf ausgewiesen 14 1964 und 1971 war Lindensee dann wieder Ortsteil 1992 schloss sich Wichmannsdorf mit neun anderen Gemeinden zum Amt Boitzenburg Uckermark zusammen Zum 31 Dezember 2001 bildeten die amtsangehorigen Gemeinden die Gemeinde Boitzenburger Land und das Amt Boitzenburg Uckermark wurde aufgelost Seither ist Wichmannsdorf ein Ortsteil der Gemeinde Boitzenburger Land Lindensee ist Wohnplatz im Ortsteil Wichmannsdorf 15 Literatur BearbeitenLieselott Enders Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil VIII Uckermark Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1986 S 952 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Wolf Nitschke Adolf Heinrich Graf v Arnim Boitzenburg 1803 1868 Eine politische Biographie 462 S Duncker und Humblot Berlin 2004 Vorschau bei Google Books Amtsblatt der Koniglichen Regierung zu Coln Stuck 14 vom 5 April 1864 S 90 91 Online bei Google Books a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 II Provinz Brandenburg Verlag der Koniglichen Statistischen Bureaus Dr Engel Berlin 1873 Online bei Google Books S 14 15 a b c Amtsblatt der Koniglichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Extrablatt vom 6 Juni 1874 S 180 Online bei Google Books Paul Ellerholz H Lodemann H von Wedell General Adressbuch der Ritterguts und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche Mit Angabe der Besitzungen ihrer Grosse in Culturart ihres Grundsteuer Reinertrages ihrer Pachter Industriezweige und Poststationen I Das Konigreich Preussen I Lieferung Die Provinz Brandenburg 311 S Nicolaische Verlags Buchhandlung R Stricker Berlin 1879 PDF S 210 211 Paul Ellerholz Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche Mit Angabe sammtlicher Guter ihrer Qualitat ihrer Grosse in Culturart ihres Grundsteuerreinertrages ihrer Besitzer Pachter Administratoren etc der Industriezweige Poststationen Zuchtungen specieller Viehracen Verwerthung des Viehbestandes etc I Das Konigreich Preussen I Lieferung Provinz Brandenburg 2 verbesserte Auflage 340 S Berlin Nicolaische Verlagsbuchhandlung 1885 S 278 79 Paul Ellerholz Ernst Kirstein Traugott Muller W Gerland und Georg Volger Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche Mit Angabe sammtlicher Guter ihrer Qualitat ihrer Grosse und Culturart ihres Grundsteuerreinertrages ihrer Besitzer Pachter Administratoren etc der Industriezweige Post Telegraphen und Eisenbahn Stationen Zuchtungen spezieller Viehrassen Verwerthung des Viehbestandes etc I Das Konigreich Preussen I Lieferung Provinz Brandenburg 3 verbesserte Auflage 310 S Berlin Nicolaische Verlagsbuchhandlung 1896 S 264 65 Ernst Kirstein Bearbeiter Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche Mit Angabe sammtlicher Guter ihrer Qualitat ihrer Grosse und Culturart ihres Grundsteuerreinertrages ihrer Besitzer Pachter Administratoren etc der Industriezweige Post Telegraphen und Eisenbahn Stationen Zuchtungen spezieller Viehrassen Verwerthung des Viehbestandes etc I Das Konigreich Preussen I Lieferung Provinz Brandenburg 4 verbesserte Auflage LXX 321 S 4 S Nicolaische Verlags Buchhandlung Berlin 1903 S 264 65 Reinhold Reichert Konigliche Behorden und Landwirtschaftskammer fur die Provinz Brandenburg Bearb Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche Provinz Brandenburg 5 ganzlich umgearbeitete Auflage I LXXXVI 1 86 376 S 24 S Ortsregister Nicolaische Verlags Buchhandlung R Stricker Berlin 1910 S 356 57 a b Ernst Seyfert Hrsg Guter Adressbuch fur die Provinz Brandenburg Verzeichnis samtlicher Ritterguter Guter und grosseren Bauernhofe der Provinz mit Angabe der Guts Eigenschaft des Grundsteuer Reinertrags der Gesamtflache und des Flacheninhalts der einzelnen Kulturen des Viehbestandes aller industriellen Anlagen und der Fernsprechanschlusse Angabe der Besitz Pachter und Verwalter der Post Telegraphen und Eisenbahnstationen und deren Entfernung vom Gute der evangelischen und katholischen Kirchspiele der Standesamtsbezirke der Stadt und Amtsbezirke der Oberlandes Land und Amtsgerichte einem alphabetischen Orts und Personenregister dem Handbuch der Koniglichen Behorden sowie einer Karte der Provinz Brandenburg im Massstabe 1 1000000 XLV 433 S Reichenbach sche Verlagsbuchhandlung Leipzig 1914 S 160 01 a b Paul Niekammer Hrsg Guter Adressbuch der Provinz Brandenburg Verzeichnis samtlicher Guter mit Angabe der Guts Eigenschaft des Grundsteuer Reinertrages der Gesamtflache und des Flacheninhalts der einzelnen Kulturen des Viehbestandes aller industriellen Anlagen und der Fernsprechanschlusse Angabe der Besitz Pachter und Verwalter der Post Telegraphen und Eisenbahnstationen und deren Entfernung vom Gute der evangelischen und katholischen Kirchspiele der Standesamtsbezirke der Stadt bzw Amtsbezirke der Kammer Land und Amtsgerichte der Landwehrbezirke sowie einem alphabetischen Orts und Personenregister und einem Handbuch der Koniglichen Behorden der Provinz 271 S Leipzig Paul Niekammer Stettin 1907 S 90 91 Oskar Kohler Bearb Kurt Schleising Einleitung Niekammer s landwirtschaftliche Guter Adressbucher Landwirtschaftliches Guter Adressbuch der Provinz Brandenburg Verzeichnis samtlicher Ritterguter Guter und grosseren Bauernhofe der Provinz von ca 30 ha aufwarts mit Angabe der Gutseigenschaft des Grundsteuer Reinertrages der Gesamtflache uund des Flacheninhalts der einzelnen Kulturen des Viehbestandes aller industriellen Anlagen und der Fernsprechanschlusse Angabe der Besitzer Pachter und Verwalter der Post Telegraphen und Eisenbahnstationen und deren Entfernung vom Gute der evangelischen und katholischen Kirchspiele der Standesamtsbezirke der Stadt und Amtsbezirke der Oberlandes Land und Amtsgerichte einem alphabetischen Orts und Personenregister dem Handbuch der Koniglichen Behorden und einer Landkarte im Massstabe 1 175 0000 I XXXII 343 S Reichenbach sche Verlagsbuchhandlung Leipzig 1923 S 92 Ernst Seyfert Hans Wehner Alexander Haussknecht Ludwig Hogrefe Hrsg Landwirtschaftliches Adressbuch der Ritterguter Guter und Hofe der Provinz Brandenburg Verzeichnis samtlicher Ritterguter Guter und Hofe von ca 20 ha aufwarts mit Angabe der Gutseigenschaft der Gesamtflache und des Flacheninhalts der einzelnen Kulturen des Viehbestandes der eigenen industriellen Anlagen und Fernsprechanschlusse Angabe der Besitzer Pachter und Verwalter der Post Telegraphen und Eisenbahnstationen und deren Entfernung vom Gute der Land und Amtsgerichte einem alphabetischen Orts und Personenregister einem Verzeichnis der wichtigsten staatlichen Behorden und Dienststellen der landwirtschaftlichen Vereine und Korperschaften 4 vermehrte und verbesserte Auflage 464 S Leipzig Verlag von Niekammer s Adressbuchern Leipzig 1929 Niekammer s Guter Adressbucher Band VII S 125 Templiner Kreiskalender 1942 S 112 Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg Gemeinde Boitzenburger LandOrtsteile der Gemeinde Boitzenburger Land Berkholz Boitzenburg Verwaltungssitz Buchenhain Funkenhagen Hardenbeck Hassleben Jakobshagen Klaushagen Warthe WichmannsdorfWeitere WohnplatzeAalkasten Am Schlangenbruch Boisterfelde Broddin Brusenwalde Bungalowsiedlung Carwitzer See Charlottenthal Collinshof Duster Moll Egarsee Eichenhof Falkenhain Fischerhaus Furstenau Garlieb Hof Gotzkendorf Hoppenhuus Karolinenhof Krewitz Krumme Hecken Kuhz Lehmannshof Lichtenhain Lindensee Luisenfelde Mahlendorf Mathildenhof Mellenau Neu Zerwelin Neufunkenhagen Rosenow Ruhhof Rummelpforter Muhle Saugarten Stabeshohe Steinrode Sternthal Suhrhof Tannenhof Thomsdorf Zerwelin 53 250555555556 13 632222222222 Koordinaten 53 15 2 N 13 37 56 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lindensee Boitzenburger Land amp oldid 208997289