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Lily Hildebrandt geborene Lily Uhlmann geboren 16 Oktober 1887 in Furth gestorben 9 September 1974 in Stuttgart war eine deutsche Malerin Grafikerin Kunsthandwerkerin und Glasmalerin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kunstlerische Laufbahn 3 Berufsverbot 4 Ehrung 5 Werke Auswahl 6 Ausstellungen Auswahl 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLily Uhlmann stammte aus einer grossburgerlichen judischen Familie sie war die Tochter von Betty und Sebastian Uhlmann Direktor der Berliner Union Werke Mannheim Berlin Ihre Eltern waren ab 1908 konfessionslos sie wurde evangelisch getauft 1908 heiratete sie den Kunsthistoriker Hans Hildebrandt der gemeinsame Sohn Rainer wurde 1914 geboren Lily Hildebrandt unterstutzte die wissenschaftliche Karriere ihres Mannes mit voller Kraft erfuhr im Gegenzug von ihm jedoch keine Unterstutzung fur ihre kunstlerische Laufbahn Seine eigennutzige Einstellung dass Frauen dem Mann als Anregerin dienen sollen formulierte er in seinem Buch Die Frau als Kunstlerin bei dessen Entstehung Lily Hildebrandt ihm uber Jahre geholfen hatte 1918 1919 lernte Lily Hildebrandt Walter Gropius kennen mit dem sie eine Affare begann Aus der Liebesziehung zu Gropius wurde eine Freundschaft als er 1922 seine zweite Frau Ise Frank kennenlernte die bis zu seinem Tod 1969 andauerte Kunstlerische Laufbahn BearbeitenUhlmann studierte 1905 06 an der privaten Malschule Adolf Mayer in Berlin dort lernte sie Ida Kerkovius kennen Knapp zehn Jahre spater werden beide sich in Stuttgart gegenseitig portratieren 1907 war sie eine von sechs Schulerinnen die Mayer zu einem Sommerkurs nach Dachau an Adolf Holzels Malschule begleiteten Von 1907 bis 1910 sammelte sie Vortrage und Notizen von Holzel und stellte den Kontakt zwischen Holzel und ihrem Mann der an seiner Habilitation arbeitete her Hans Hildebrandt veroffentlichte 1913 den Aufsatz Adolf Holzel als Zeichner Vom Sommersemester 1911 bis zum Wintersemester 1912 1913 studierte Lily Hildebrandt an der Koniglich Wurttembergischen Kunstschule heute Staatliche Akademie der Bildenden Kunste Stuttgart und fertigte erneut Mitschriften von Holzels Unterricht an 1912 erhielt Hans Hildebrandt eine Stelle als Privatdozent an der Technischen Hochschule Stuttgart im Herbst 1912 wurde Lily Hildebrandt Meisterschulerin bei Holzel Lily Hildebrandt war eine Gesellschafterin und Vermittlerin und das Haus Hildebrandt in der Gerokstrasse in Stuttgart avancierte zum Treffpunkt von Kunstschaffenden wie Ida Kerkovius Johannes Itten Oskar Schlemmer Otto Meyer Amden Heinrich Pellegrini und Theodor Fischer Als verheiratete Frau konnte Lily Hildebrandt Kontakte zu mannlichen Kollegen pflegen ohne die gesellschaftlichen Konventionen zu brechen Mit den geselligen Abenden unterstutzte sie ihren Mann der in Stuttgart eine ordentliche Professur suchte 1913 nahm Lily Hildebrandt an der Juryfreien Kunstschau Berlin teil 1914 stellte sie im Kunsthaus Schaller in Stuttgart aus 1918 veroffentlichte sie das Kinderbuch Klein Rainers Weltreise 1918 war sie im sogenannten Expressionisten Saal den Holzel in eigener Verantwortung im Rahmen der vom Verband der Kunstfreunde in den Landern am Rhein in Stuttgart veranstalteten Kunstausstellung ausgerichtet hatte mit einem Werk vertreten 1 Die ersten Hinterglasbilder entstanden ab 1918 ab 1935 schuf sie auch zahlreiche Glasfenster Hildebrandt machte in den Hinterglasbildern das Glas zu einem Teil der Bildaussage und kreierte eine bruchige und bedrohte Welt alle meine Hinterglasbilder gehen auf innere Erlebnisse zuruck Die Hinterglasbilder stellte sie 1927 in der Galerie Gurlitt in Berlin 1930 im Kunstverein Heilbronn und 1931 im Kunsthaus Schaller aus 1928 nahm Lily Hildebrandt an der Stuttgarter Sezession 1929 an der ersten Herbstschau der Gruppe 1929 teil In den 1920er Jahren besserte sie die Familienkasse auf da ihr Mann nur zum ausserordentlichen Professor berufen worden war Sie schrieb beim Neuen Stuttgarter Tagblatt uber Fotografie und Mode Wie viele ihrer Kolleginnen etwa Marie Sieger Pollack Hedwig Pfizenmayer konnte sie nicht ausschliesslich von ihrer Kunst leben und musste Auftragsarbeiten annehmen 1969 organisierte Lily Hildebrandt eine Ausstellung uber ihren 1957 verstorbenen Mann und Adolf Holzel mit dem Bauhaus Archiv in Darmstadt Bis zu ihrem Tod 1974 unterstutzte sie junge Kunstler und Kunstlerinnen Berufsverbot BearbeitenLily Hildebrandt erhielt 1933 Berufsverbot als Journalistin 1935 wurden ihre Arbeiten als entartet erklart Nachdem sie im privaten Kreis noch weitere Wand und Glasmalereien geschaffen und Mobel bemalt hatte brach sie ihre kunstlerische Tatigkeit um 1944 ab Ihr Werk ist heute hauptsachlich in privatem Besitz einzelne befinden sich in der Galerie der Stadt Stuttgart Kunstmuseum Stuttgart in der Staatsgalerie Stuttgart sowie in der Stadtischen Galerie Boblingen Hans Hildebrandt wurde 1937 wegen seiner Ehe mit einer Judin von der Technischen Hochschule ausgeschlossen nach dem Krieg wurde er wieder dorthin berufen 2 Lily Hildebrandt wurde vor der Deportation gerettet da sie sich auf Initiative ihres Mannes und ihres Sohnes beim Reichsamt fur Sippenforschung einer Rassenuntersuchung unterziehen musste Fur die notwendigen Nachweise hatte Rainer und Freunde aus dem Ausland anhand eidesstattlicher Erklarungen zur halbjudischen Herkunft Hildebrandts abgaben 3 Ehrung BearbeitenIn Stuttgart Stammheim ist im Neubaugebiet Langenacker Wiesert eine Strasse nach Lily Hildebrandt benannt 4 Werke Auswahl BearbeitenGemalde Frauenkopf 1912 1913 Doppelportrait um 1914 Nacht im Park o J Hinterglasbilder Nachtliche Fahrt 1921 Die Brucke 1921 Gespensterhaus 1926Kinderbuch Klein Rainers Weltreise Munchen 1918Ausstellungen Auswahl Bearbeiten1913 Juryfreie Kunstschau Berlin 1914 Kunsthaus Schaller Stuttgart 1917 Nassauischer Kunsterverein Wiesbaden 1920 Uecht Gruppe Stuttgart 2 Herbstschau Neuer Kunst 1927 Galerie Gurlitt Berlin 1928 Stuttgarter Sezession 5 Ausstellung 1929 Gruppe 1929 Stuttgart 1 Herbstschau 1931 Kunsthaus Schaller Stuttgart 1932 Stuttgarter Sezession 6 Ausstellung 1936 Modern Gallery London 1938 Basel 1946 Neue Deutsche Kunst Konstanz 1961 Holzel und sein Kreis Stuttgart 1962 Die Frau als Kunstlerin Heilbronn 1988 Lily Hildebrandt 1887 1974 Galerie Schlichtenmaier Schloss Datzingen 1997 Lily Hildebrandt 1887 1974 Das Verborgene Museum Berlin 2014 Das Gluck in der Kunst Gruppenausstellung Kunsthalle Bielefeld 5 2015 Die Klasse der Damen Kunstlerinnen erobern sich die Moderne Gruppenausstellung Stadtische Galerie Boblingen 6 Literatur BearbeitenHolzel und sein Kreis Der Beitrag Stuttgarts zur Malerei des 20 Jahrhunderts Eroffnungsausstellung des Wurttembergischen Kunstvereins Stuttgart im wiederaufgebauten Kunstgebaude am Schlossplatz Stuttgart 1961 Stuttgarter Sezession 1923 32 1947 Katalog 2 Bande Stadtische Galerie Boblingen und Galerie Schlichtenmaier Grafenau Datzingen 1987 Lily Hildebrandt Katalog 72 Galerie Schlichtenmaier Grafenau 1988 ISBN 3 89298 031 4 Das Verborgene Museum e V Hrsg Lily Hildebrandt 1887 1974 Gemalde Hinterglasbilder Zeichnungen Photographien Traum und Raum Verlag Berlin 1997 ISBN 3 929346 05 2 Edith Neumann Kunstlerinnen in Wurttemberg 2 Bande Stuttgart 1999 Carla Heussler Hildebrandt Lily In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 73 de Gruyter Berlin 2011 ISBN 978 3 11 023178 6 S 176 Carla Heussler Dass die Phantasie befehlen darf und dass der Naturalismus sich selbst verbietet Lily Hildebrandts Uberleben am Abgrund In dies Christoph Wagner Hrsg Stuttgarter Kunstgeschichten von den schwabischen Impressionisten bis zur Stuttgarter Avantgarde Schnell amp Steiner Regensburg 2022 Regensburger Studien zur Kunstgeschichte 21 ISBN 978 3 7954 2888 4 S 218 225 Weblinks BearbeitenLily Hildebrandt im Allgemeinen Kunstlerlexikon Lily Hildebrandt in der Deutschen Biographie Lily Hildebrandt in der Landesbibliographie Baden Wurttemberg online Literatur von und uber Lily Hildebrandt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Das Portrat Lily Hildebrandt SWR Retro Abendschau 29 Oktober 1964Einzelnachweise Bearbeiten Ausstellungskatalog Kunst Ausstellung Stuttgart 1914 Kgl Kunstgebaude Schlossplatz Mai bis Oktober hrsg vom Verband der Kunstfreunde in den Landern am Rhein Stuttgart 1914 S 48 Kat Nr 416 Kinderbild Olgemalde ein zweites Olgemalde mit dem Titel Alpenveilchen das der Katalog unter der Kat Nr 166 verzeichnet hing an anderer Stelle der Ausstellung Gabriele Katz Stuttgarter Damenklasse Kunstlerinnen auf dem Weg in die Moderne G Braun Verlag Karlsruhe S 106 114 Norbert Becker Katja Nagel Verfolgung und Entrechtung an der Technischen Hochschule Stuttgart wahrend der NS Zeit Belser Stuttgart 2017 S 281 Stadt Stuttgart Strassenbenennungen Stadt Stuttgart 27 Juni 2018 abgerufen am 7 September 2022 Mitteilung zur Ausstellung www kunstaspekte de abgerufen am 4 Februar 2016 Stadtische Galerie Boblingen Die Klasse der Damen Kunstlerinnen erobern sich die Moderne Stadtische Galerie Boblingen 2015 abgerufen am 7 September 2022 Normdaten Person GND 119537788 lobid OGND AKS LCCN nr2002013065 VIAF 8200173 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hildebrandt LilyALTERNATIVNAMEN Uhlmann Lily Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Malerin Grafikerin Kunsthandwerkerin und GlasmalerinGEBURTSDATUM 16 Oktober 1887GEBURTSORT FurthSTERBEDATUM 9 September 1974STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lily Hildebrandt amp oldid 231282807