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Lilly Krohnert 9 Mai 1912 in Koniglich Neuendorf im Landkreis Konigsberg 1996 in Flensburg war eine deutsche Malerin und Bildhauerin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Werdegang 1 3 Kunstlerisches Wirken 2 Ausstellungen 3 Ehrungen und Auszeichnungen 4 Werke Auswahl 5 Schriften Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Lilly Krohnert war die Tochter des Apothekers und Gutsbesitzers Waldemar Doering und wuchs in Danzig auf Sie war verheiratet Werdegang Bearbeiten Lilly Krohnert studierte von 1938 bis 1939 Bildhauerei an der Kunstgewerbeschule Danzig und darauf von 1939 bis 1943 Malerei an der Technischen Hochschule Danzig in Danzig Langfuhr bei Fritz Pfuhle Wahrend des Zweiten Weltkriegs war sie kriegsverpflichtet von 1943 bis 1945 als Kunsterzieherin in Danzig tatig Einer ihrer Schuler war der spatere Schriftsteller Gunter Grass 1 der von ihr in einem Brief vom 4 Marz 1992 an Christian Rathke berichtete bei ihr fand ich Ausstellungskataloge der Zwanzigerjahre mit Abbildungen von Beckmann und Kirchner Barlach und Lehmbruck Abbildungen ubrigens die mich damals fasziniert und auch schockiert haben denn wie alle Mitschuler meiner Generation wuchs ich unter dem Diktat einer Ideologie auf die das Schlagtotwort Entartete Kunst in die Welt gebracht hatte Also habe ich Grunde genug der Lehrerin und Kunstlerin heute dankbar zu sein Bei einem Besuch bei ihr in Zoppot wuchs sein Wunsch selber Bildhauer Grafiker Maler zu werden 2 3 Nach der Flucht uber Danemark liess sie sich 1945 in Flensburg nieder und arbeitete seitdem freischaffend Die allgemeine kunstlerische Neuorientierung nach dem Krieg fuhrte bei ihr zu einer Hinwendung zum informellen Kunstreisen nach Paris Venedig und zu grossen Kunstausstellungen um mit zeitgenossischen Kunststromungen die zum damaligen Zeitpunkt in Schleswig Holstein noch nicht spurbar waren in Fuhlung zu bleiben Neben ihren malerischen Arbeiten schrieb sie auch Gedichte Kunstlerisches Wirken Bearbeiten Die ersten Arbeiten von Lilly Krohnert waren von machtiger urtumlicher Korperlichkeit gepragt auf die strenger stilisierte und vergeistigte Plastiken folgten Ab 1954 wandte sie sich dem Strukturbild aus kornigem Sand Erde Gemisch und Bindemitteln zu Die kornigen oder geglatteten Stellen standen in Kontrast zu ebenen Flachen oder reliefplastischen Teilen Ihre zeichenhaft vereinfachten Formen waren von scheinbarer Bedeutungslosigkeit die nicht auf eine tragende Bildmitte orientiert waren sie schwebten vor leerem dunklen Grund und wurden zu Tragern hintergrundiger magischer Zustande die ins Metaphysische hinwiesen In der Weiterentwicklung der Monotypie schuf sie Anfang der 1950er Jahre informelle Arbeiten auf Papier so ubertrug sie unter anderem eine auf einer Wasseroberflache schwimmende in Bewegung gesetzte Olfarbhaut auf ein Blatt Papier und uberarbeitete es Gleichzeitig entstanden informelle Strukturbilder in denen Farbe und andere Malmittel auch Sand und Marmorstaub sowie der Bildgrund unter Neubewertung des Materials als Einheit begriffen wurden Ihre Arbeiten waren vom griechischen Mythos von der Unterwelt tief inspiriert Die differenzierte Farbgebung war dunkelleuchtend und melancholisch Die in fahles Licht getauchten finsteren Oberflachenstrukturen suggerierten den Eindruck unheimlichen Schweigens Der Frage nach dem Weiterleben dem Sinn von Werden und Vergehen die auch in ihren Gedichten zum Ausdruck kam wandte sie sich verstarkt ab 1966 in ihren Collagen zu In ihren Collagen die aus leimgetrankten dunnen und groberen Papieren bestanden benutzte sie sie uberwiegend helle Aquarellfarben in diesen herrschte Geheimnisvoll Zeichenhaftes vor Ausstellungen Bearbeiten1954 Landesschau Schleswig Holsteinischer Kunstler 1956 1961 Landesschauen Schleswig Holsteinischer Kunstler 1962 Stadtisches Museum Flensburg 1963 Landesschau Schleswig Holsteinischer Kunstler 1964 Overbeck Gesellschaft Lubeck 1965 Galerie E Widmann Bremen 1969 Stadtisches Museum Flensburg 1977 Stadtisches Museum Flensburg 1992 1993 Schleswig Holsteinisches Landesmuseum Schloss Gottorf Schleswig Zudem war sie an vielen Gruppenausstellungen unter anderem mit der Gruppe 56 vom Bund Deutscher Gebrauchsgraphiker sowie an Ausstellungen in Hamburg Dresden und Danemark beteiligt Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenLilly Krohnert erhielt 1964 den Schleswig Holsteinischen Kunstpreis Werke Auswahl BearbeitenInsel Resquiescat in pace Hora incerta Die Wachter Katakomben Der Rote 1962 4 Steinzeichen 1962 5 Tabu Zeichen 1977 Museumsberg Flensburg 6 Bronzeskulpturen im Landgericht Flensburg Schleswig Holsteinisches Landesmuseum Schloss Gottorf Schleswig Kunsthalle Kiel Schriften Auswahl BearbeitenStrukturbilder und Collagen Ausstellung im Stadtischen Museum vom 30 Oktober bis 27 November 1977 1977 Strukturbilder und Arbeiten auf Papier 1953 1992 1992 Literatur BearbeitenUlrike Wolff Thomsen Lexikon schleswig holsteinischer Kunstlerinnen Hrsg Stadtisches Museum Flensburg Westholsteinische Verlagsanstalt Boyens amp Co Heide 1994 ISBN 3 8042 0664 6 S 173 f Ulrika Evers Deutsche Kunstlerinnen des 20 Jahrhunderts Hamburg Ludwig Schultheis Verlag 1983 ISBN 3 920855 01 9 S 185 f Weblinks BearbeitenLilly Krohnert In artnet Einzelnachweise Bearbeiten Werk Gunter Grass Haus Die Lubecker Museen Abgerufen am 30 Januar 2021 Volker Weidermann Das Duell Die Geschichte von Gunter Grass und Marcel Reich Ranicki Kiepenheuer amp Witsch eBook 2019 ISBN 978 3 462 31768 8 google de abgerufen am 30 Januar 2021 Michael Jurgs Burger Grass Eine deutsche Biografie Aktualisierte Neuausgabe C Bertelsmann Verlag 2015 ISBN 978 3 641 18012 6 google de abgerufen am 30 Januar 2021 Lilly Krohnert Der Rote Abgerufen am 29 Januar 2021 Lilly Krohnert Steinzeichen Abgerufen am 29 Januar 2021 Kunst der Moderne Museumsberg Flensburg Abgerufen am 29 Januar 2021 Normdaten Person GND 119129752 lobid OGND AKS VIAF 60084798 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Krohnert LillyALTERNATIVNAMEN Doering Lilly Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Malerin und BildhauerinGEBURTSDATUM 9 Mai 1912GEBURTSORT Koniglich Neuendorf Landkreis KonigsbergSTERBEDATUM 1996STERBEORT Flensburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lilly Krohnert amp oldid 210185716