www.wikidata.de-de.nina.az
Sagen aus Liechtenstein sind Geschichten die zunachst mundlich spater schriftlich von unglaubhaften fantastischen Ereignissen in der Gegend des Furstenstums Liechtenstein berichten Diese sind oft als Wahrheitsbericht aufgebaut oder beruhen zum Teil auf tatsachlichen Begebenheiten Inhaltsverzeichnis 1 Sammlungen Liechtensteiner Sagen 2 Sagen 2 1 Die drei Schwestern 2 2 Die Diebalocher 2 3 Die Wildmandli 2 4 Der Wilde Gampriner Geissbock 2 5 Der Schimmel vom Malanser 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseSammlungen Liechtensteiner Sagen BearbeitenIn der Gegend von Liechtenstein erschien bereits 1858 also schon 40 Jahre nach der Sammlung der Gebruder Grimm die erste Sagensammlung in Buchform unter dem Titel Die Sagen Vorarlbergs von Franz Josef Vonbun die 1950 von Richard Beitl neu herausgegeben worden sind In dieser Sammlung sind auch liechtensteinische Sagen enthalten Eines der ersten Zeugnisse fur die Schriftlichkeit der Sagen in Liechtenstein ist die Aufzeichnung der Sage vom Weidmann in einem Triesenberger Schulheft um 1860 Im 20 Jahrhundert finden sich dann einige Sagensammlungen Albert Schadler 1916 und Eugen Nipp 1924 sind die ersten Sagensammler Liechtensteins die ihre Aufzeichnungen auch publizierten Eine sehr verbreitete Sagensammlung erschien 1948 H F Walsers Sagenumwobene Heimat hat viele Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner in den funfziger Jahren begleitet Die erste Sammlung die Anspruch auf Vollstandigkeit erhob erschien 1965 Der Vaduzer Lehrer Otto Seger sammelte die Sagen mit Schulern der Realschule und publizierte sie im Jahrbuch des Historischen Vereins fur das Furstentum Liechtenstein Ein paar Jahre spater 1973 hatte er der Sammlung bereits einen quantitativ nicht unbedeutenden Nachtrag beizustellen Otto Segers Sammlungen erschienen spater auch als Separatdrucke Eine vollstandige Sammlung von Herbert Hilbe erschien 2011 und 2017 im van Eck Verlag Triesen Sagen BearbeitenEinige bekannte Sagen Die drei Schwestern Der fromme Mann Das Nachtvolk Die Sage vom Teufelsstein Die Diebalocher Der seltsame Mann von Balzers Die lebendige Puppe Die Wildmandli Der Gespensterschimmel Die beiden BruderDie drei Schwestern Bearbeiten nbsp Wettertanne auf der Alp GafaduraDrei Schwestern ging am Morgen des Liebfrauentags 15 August nach Gafadura um Beeren zu lesen Auf dem Weg dahin horten sie die Kirchenglocken die den Feiertag verkundeten und die Christen in die Kirche riefen Eine der Schwestern meinte ob es nicht wohl besser ware auch in die Kirche zu gehen doch die beiden anderen beschwichtigten dass zuerst die Korbe voller Beeren sein mussten bevor sie wieder ins Dorf zuruckgehen Als die Korbe am spaten Nachmittag voll waren machten sich die drei Madchen auf den Heimweg da begegnete ihnen eine schone Frau und bat um ein paar Beeren Doch die drei Schwestern meinten nur dass wer Beeren will sie sich selbst zu holen habe Da erstrahlte die schone Frau in einem hellen Schein und sagte zu den Madchen Meinen Festtag habt ihr geschandet und meine Bitte habt ihr nicht erhort Euer Herz ist aus Stein und als Stein sollt ihr ewig hier stehen Sie erstarrten zu grossen Felsen und fortan nannte man diese Felsen die Drei Schwestern Die Diebalocher Bearbeiten Mit Diebalocher Diebeshohlen wird ein felsiger Waldhang im Ellholz in Balzers aber auf graubundnerischem Gebiet bezeichnet Es wird erzahlt dass einmal ein Unbekannter nach Mals kam Er hatte eine Angelrute bei sich und versuchte damit in den Jauchegruben nach Fischen zu fangen Die Balzner waren daruber sehr verwundert und lachten ihn aus Doch der Unbekannte sagte nur Was ich nicht fange das fangt mein Bruder Und wirklich wahrend sich die Balzner uber den komischen Kauz lustig machten wurden von seinem Komplizen Fleisch Ziegen Huhner und vieles mehr gestohlen Auch bettelnde Frauen trieben zu dieser Zeit ihr Unwesen und stahlen alles was nicht beaufsichtigt war Einer der bestohlenen Balzner Bauern der uber dem Rhein Geschafte zu erledigen hatte erzahlte dort von den Diebstahlen und dass die Diebe nicht zu finden und zu fassen sein Da sagten ihm die Schweizer dass man nachts im Ellholz in den Felsen jede Nacht ein Feuer brennen sehe und man hore gelegentlich auch Stimmen Die Balzner und Malsner ahnten darauf gleich dass sich dort die Diebe versteckt halten mussten Sie machten sich sogleich auf den Weg und hoben das Raubernest aus und nahmen die Diebe fest Bei der Festnahme hatte sich ein junges Parchen welches ebenfalls zu den Dieben gehorte vor dem Zugriff tanzend uber den Felsen in die Tiefe gesturzt Die Wildmandli Bearbeiten Auf der Triesenberger Alp Sareis im Gamperdonatal oberhalb des Nenzinger Himmels wohnten fruher die Wildmandli in Hohlen eine der Hohlen wird heute noch Wildmanschilchli genannt Sie trugen keine Kleider waren aber stark behaart Sie waren gutmutig und kummerten sich um das Vieh der Triesenberger Bauern im Malbun und beim Steg Oft wenn die Bauern auf ihrem eigenen Hof uberlastet waren uberliessen sie das Futtern des Viehs wenn es uber dem Kulm in den Stallen war den Wildmandli Nur bei schlechtem Wetter oder bei Fohn blieb ihre Hilfe aus Einmal begab es sich dass auf den Hohen Fohnwetter war und man im Dorf nichts davon spurte Die Bauern waren im Kartoffelacker beschaftigt und vertrauten auf die Hilfe der Wildmandli Nach drei Tagen als sie nach ihrem Vieh in den Stallen beim Steg und im Malbun schauten fanden sie das Vieh halb verhungert vor Einmal vor Weihnachten als die Bauern ihr Vieh vom Malbun holten ertonte vom Gamsgrad her eine Stimme die rief Das Biizi und das Baazi sind gestorben Von da an waren die Wildmandli verschwunden Der Wilde Gampriner Geissbock Bearbeiten Die Sage vom Wilden Gampriner Geissbock handelt von einem Bauern und seinem Geissbock welcher von ersterem schlecht behandelt wurde Daraufhin nutzte der Geissbock die Chance zu entkommen und floh nach Oberbendern Erzurnt daruber beschloss der Bauer den Geissbock zu erlegen Er packte seine Flinte ein und begab sich zum Wald in Oberbendern Der Geissbock war zuerst nirgends zu finden doch gerade als der Bauer die Suche aufgeben wollte stand der Geissbock vor ihm zwei Meter gross mit roten Augen und riesigen schwarzen Hornern Voller Furcht rannte der Bauer los und sturzte in Panik die Felsmauer des Oberwaldes hinab Der Sage nach lebt der Geissbock immer noch im Wald in Oberbendern und lauert einsamen Wanderern auf Der Schimmel vom Malanser Bearbeiten Auf dem Malanser einer Anhohe ob Eschen soll einst eine Burg gestanden haben in der ein grausamer Ritter hauste Die Bauern von Eschen und Mauren beschlossen seine Behausung zu zerstoren und zundeten sie an Alle Kriegsknechte des Raubritters kamen in der brennenden Festung um Der Ritter konnte auf einem Schimmel fluchten sturzte aber uber einen Felsen zu Tode Seither muss er auf seinem Pferd beim Malanser herumgeistern bis aller Schaden wieder gutgemacht ist Historisch ist auf dem Malanser eine kleine urgeschichtliche Siedlung belegt aber keine mittelalterliche Burg Hingegen wurde im Appenzellerkrieg 1405 die Obere Burg Schellenberg niedergebrannt Die Sage erinnert wohl an diesen Vorfall und verbindet ihn mit der popularen Vorstellung von Raubrittern 1 Siehe auch BearbeitenEschinerburgLiteratur Bearbeiten Die Sagen Vorarlbergs Hrsg von Franz Josef Vonbun 1858 Sagenumwobene Heimat von H F Walser Liechtensteiner Sagen von Dino LareseWeblinks BearbeitenDie Sagen Liechtensteins Herbert Hilbe Sagen und Legenden In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein Liechtensteiner Sagen auf der Sagensammlung sagen at Sagen aus Liechtenstein auf der Seite Liechteinische Literatur und Zeitungen Sagenhaft spannend unterwegs auf der Seite Liechtenstein TourismusEinzelnachweise Bearbeiten Informationsschild Sage am Hohenweg Eschnerberg Fotografie auf Wikimedia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liechtensteiner Sagen amp oldid 236985906