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Der Liebfrauenring ist eine Wohnstrasse in Worms und bauliches Zeugnis einer von Karl Hofmann entworfenen begonnenen aber nie abgeschlossenen Stadtentwicklung Inhaltsverzeichnis 1 Voraussetzungen 2 Planung 3 Umsetzung 4 Literatur 5 Weblinks 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseVoraussetzungen BearbeitenIn den beiden letzten Jahrzehnten des 19 Jahrhunderts und der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg erlebte Worms einen extremen Wachstumsschub 1 Erst zu Beginn dieses Zeitraums griff die stadtische Bebauung uberhaupt in nennenswertem Mass uber den Ring der mittelalterlichen inneren Stadtmauer aus Das geschah zunachst ohne grossere baurechtliche Vorgaben oder Planungen Ab 1885 war Karl Hofmann Stadtbaumeister in Worms und versuchte die Entwicklung mit einer umfangreichen Stadtplanung in den Griff zu bekommen 2 Baulich vorhanden war ein Feldweg Weg vom Rhein 3 der an der Innenseite der Ruine der ausseren Stadtmauer vom Rhein kommend heute Nibelungenring nordlich der Liebfrauenkirche auf die Mainzer Strasse zulief Sudlich des Wegs erstreckten sich die Weingarten auf denen der Wein fur die Liebfrauenmilch wuchs Planung Bearbeiten nbsp Der von Karl Hofmann angestrebte Blick auf die LiebfrauenkircheNach der Hofmann schen Planung sollte die durch den Feldweg in etwa vorgegebene Verbindung dazu genutzt werden eine spektakulare Sichtsachse von der Mainzer Strasse und daruber hinaus Anm 1 auf die Liebfrauenkirche herzustellen Diese geplante Strasse ist der heutige Liebfrauenring Dazu sollte eine Allee zwischen Mainzer Strasse und etwa der Halfte der Strecke bis zur Kirche angelegt werden der Liebfrauenring dort von einer Strasse gekreuzt werden der heutigen Bergardistrasse die bis zur Kapuzinerstrasse fuhren und eine lockere Wohnbebauung erhalten sollte der Liebfrauenring ab der Kreuzung mit der Bergardistrasse bis zur Kirche erheblich aufgeweitet werden in der Mitte eine Grunanlage erhalten die links und rechts von Verkehrsflache begleitet war und aussen ebenfalls eine Wohnbebauung erhalten sollte eine Zahl kleinerer Gebaude die unmittelbar vor der Westfassade der Liebfrauenkirche standen 4 abgerissen werden 5 Umsetzung Bearbeiten nbsp Denkmalzone Liebfrauenring 11 17Das Vorhaben konnte nur teilweise umgesetzt werden vor allem die Punkte 1 und 4 und letzteres vor allem weil die abzureissenden Gebaude in stadtischem Eigentum standen 6 Die ubrige Planung scheiterte vor allem an den Eigentumern der Weingarten allen voran das Weingut Valckenberg die fur die Abgabe von Gelande sehr hohe Preise verlangten die vermutlich nicht einmal uberhoht waren Ausserdem war es der Kernstandort fur die Liebfrauenmilch und einige der Eigentumer der Weingarten darunter Valckenberg wollten uberhaupt nicht verkaufen 7 So wurde im ostlichen Abschnitt zunachst nur die nordliche Fahrspur des Liebfrauenrings gebaut und deren Nordseite bebaut weshalb es dort auch nur ungerade Hausnummern gibt Die ubrige Planung konnte nicht umgesetzt werden und 1901 wurde mit einem neuen Bebauungsplan auf die Grunanlage die sudliche Fahrspur und die dort vorgesehene Bebauung verzichtet 8 Bauliches Zeugnis dieser steckengebliebenen Stadtentwicklung sind die noch heute vorhandenen und sich in den Bordsteinen abbildenden ins Nichts fuhrenden Anschlusse der Bergardistrasse sowohl im Liebfrauenring als auch in der Kapuzinerstrasse Das erste Gebaude das in der Strasse errichtet wurde war das Pfarrhaus der romisch katholischen Liebfrauen Gemeinde Liebfrauenring 21 Es wurde im Jahr 1900 fertiggestellt 9 und ist heute ein Kulturdenkmal Das Gebaude ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert Stilistisch ist es neugotisch gehalten und kommt damit etwa 20 Jahre zu spat Immerhin gehorte Worms damals zum Grossherzogtum Hessen dessen Landesherr Grossherzog Ernst Ludwig den Darmstadter Jugendstil forderte Zum anderen wurde das Gebaude als Doppelhaushalfte errichtet ohne dass die andere Halfte je zu Stande kam so dass es sich Richtung Mainzer Strasse zuerst als Brandwand prasentiert Anm 2 denn das Gebaude ist nach Osten auf die Kirche ausgerichtet 10 Nur kurz darauf folgte die weitere Bebauung Zwei Blocke Reihenhauser die der Wormser Bauunternehmer Zucker errichten liess Die Hauser Nr 11 17 waren 1904 bezugsfertig 11 die Hauser Nr 3 9 wurden 1907 fertiggestellt 12 Als einziges Haus auf der Sudseite der Strasse vor dem Ersten Weltkrieg entstand 1909 die Nr 4 eine Fabrikanten Villa 13 Von diesen Gebauden bilden heute das Pfarrhaus und der Liebfrauenring 17 14 Einzel Kulturdenkmaler sowie alle auf der Nordseite der Strasse vor dem Ersten Weltkrieg errichteten Gebaude eine Denkmalzone Nach einer durch den Ersten Weltkrieg verursachten Pause entstand auf einem stadtischen Grundstuck und von der Stadt errichtet in den 1920er Jahren noch die Nr 2 15 sowie in gleicher Zeit die aufwandig gestaltete Weingarten Einfriedung des Weingutes Valckenberg 16 Literatur BearbeitenPlan der Stadt Worms Ausgabe 1897 F Wirtz Darmstadt 1897 Fritz Reuter Karl Hofmann und das neue Worms Stadtentwicklung und Kommunalbau 1882 1918 Hessische Historische Kommission Darmstadt und Historische Kommission fur Hessen Darmstadt 1993 ISBN 3 88443 180 3 Irene Spille Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz 10 Stadt Worms Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 1992 ISBN 978 3 88462 084 7 Ferdinand Werner Zwischen Fabrikschloten und Weingarten Die Mainzer Strasse und der Liebfrauenring In Der Wormsgau 37 2021 S 93 122 Weblinks BearbeitenGeneraldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreisfreie Stadt Worms Denkmalverzeichnis Kreisfreie Stadt Worms S 12 abgerufen am 26 Marz 2022 Anmerkungen Bearbeiten Heute Pfortenring Es wirke reichlich deplaziert Werner S 117 Einzelnachweise Bearbeiten Reuter S 25ff Reuter S 179ff Plan der Stadt Worms Ausgabe 1897 eingezeichnet die von Karl Hoffmann vorgeschlagene Stadtentwicklung Plan der Stadt Worms Ausgabe 1897 Vgl Plan der Stadt Worms Ausgabe 1897 Werner S 115 Werner S 115 Werner S 116 Werner S 116 Werner S 117 aufgrund der Feuerversicherungsbucher die vage Angabe bis 1902 der Denkmaltopographie Spille S 120 ist insofern zu prazisieren Spille S 120 Werner S 117 Werner S 122 Werner S 122 Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreisfreie Stadt Worms Denkmalverzeichnis Kreisfreie Stadt Worms S 12 Werner S 122 Spille S 120 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liebfrauenring amp oldid 233335267