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Die Lidmucken Blephariceridae auch Netzmucken genannt sind eine Familie der Zweiflugler Diptera und gehoren zu den Mucken Nematocera LidmuckenBlepharicera fasciataSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Zweiflugler Diptera Unterordnung Mucken Nematocera Teilordnung BlephariceromorphaUberfamilie BlephariceroideaFamilie LidmuckenWissenschaftlicher NameBlephariceridaeLoew 1861UnterfamilienBlepharicerinae EdwardsininaeLarve von Blepharicera Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 3 Systematik 4 Quellen 4 1 Einzelnachweise 4 2 Literatur 5 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Tiere sind etwa so gross wie Stechmucke langbeinig und besitzen kaum Haare Die Facettenaugen sind haufig durch einen Steg zweigeteilt in einen oberen und einen unteren Bereich Der obere Bereich besteht dabei aus grossen Facetten der untere aus kleinen Die zu einem Stechsaugrussel umgewandelten Mundwerkzeuge sind sehr gut ausgebildet Auffallig sind die durch ein Faltennetzwerk gepragten Vorderflugel die Hinterflugel sind wie bei allen Zweifluglern zu Schwingkolbchen Halteren umgewandelt Lebensweise BearbeitenDie Mannchen der Lidmucken sind Nektarsauger auch die Weibchen konnen sich auf diese Weise ernahren Diese attackieren jedoch weit haufiger weichhautige kleine Insekten und saugen diese aus Bei Wirbeltieren und dem Menschen saugen die Lidmucken nicht und sie stechen auch nicht Bei einigen Arten kommt eine Schwarmbildung der Mannchen vor durch die die Weibchen angelockt werden Die Kopulation sowie die Eiablage findet im Sommer statt die Eier werden in stark stromende Bachlaufe mit sehr kalten Wasser gelegt und dort nahe der Wasseroberflache an Steine geklebt Die Larven schlupfen in den Bachen Sie sind extrem gut angepasst an das Leben in stark stromenden Gewassern Der Kopf und die Brust sind mit dem ersten Abdominalabschnitt zu einem Segment verschmolzen danach folgen funf einzelne Segmente und die letzten drei Hinterleibssegmente sind wiederum verschmolzen Der Korper ist sehr flach und breit und dorsal leicht gewolbt Auf der Korperunterseite befinden sich hintereinander liegend sechs Saugnapfe die aus der Aussenhaut Kutikula gebildet werden Mit diesen ziemlich kompliziert aufgebauten Strukturen konnen sich die Larven selbst in sehr starker Stromung durch eine Vakuumbildung auf den Steinen festhalten Durch Mikroharchen auf der Saugnapfflache wird die Haftung noch erhoht Die Fortbewegung erfolgt durch ein Losen der Saugnapfe hintereinander oder dadurch dass erst die vorderen und dann die hinteren Saugnapfe gelost werden Selbst bei der Hautung kann die Larve nicht weggespult werden da die neu angelegten Saugnapfe sofort arbeitsfahig sind Die Atmung der Larven erfolgt ab dem zweiten bis zum vierten und damit letzten Larvenstadium uber Tracheenkiemen vorher durch reine Hautatmung Die Larven sind Aufwuchsfresser die mit Kiefern den Aufwuchs an Steinen vor allem Kieselalgen abweiden Damit diese nicht nach dem Abschaben wegdriften haben die Muckenlarven im Mundbereich eine starke Behaarung die die Nahrung zuruckhalt Zur Verpuppung heften sich die Larven ebenfalls an Steinen fest wobei das Vorderende gegen die Stromung weist Die Haftung erfolgt wahrscheinlich durch ein Sekret aus den drei vorletzten Tracheenoffnungen Stigmen Dabei findet die Verpuppung immer in recht flachem Wasser statt Die Atmung der Puppe erfolgt durch Lamellenstrukturen Spirakulumkiemen auf denen sich Luftblasen halten und so ein Plastron bilden Diese Strukturen ermoglichen es auch atmospharischen Sauerstoff zu atmen und wirken entsprechend wenn der Stein trockenfallt Das fertige Insekt schlupft unter Wasser und zieht sich mit den Vorderbeinen aus dem Wasser Systematik BearbeitenWeltweit sind etwa 300 Arten Lidmucken bekannt von denen sieben Arten auch in Deutschland vorkommen In Europa sind 42 Arten heimisch 1 Apistomyia aphrodite Zwick 1978 Apistomyia ariadne Zwick 1978 Apistomyia elegans Bigot 1862 Blepharicera fasciata fasciata Westwood 1842 Blepharicera fasciata gynops Zwick 1970 Blepharicera fasciata Westwood 1842 Dioptopsis djordjevici Komarek 1932 Dioptopsis sardous Zwick 1968 Dioptopsis vernus Giudicelli 1963 Hapalothrix lugubris Loew 1876 Liponeura angelieri Giudicelli amp Lavandier 1975 Liponeura bezzii Bischoff 1925 Liponeura bilobata Loew 1869 Liponeura bischoffi Edwards 1928 Liponeura brevirostris Loew 1877 Liponeura buresi Komarek amp Vimmer 1934 Liponeura cinerascens cinerascens Loew 1844 Liponeura cinerascens jugoslavica Komarek amp Vimmer 1934 Liponeura cinerascens minor Bischoff 1922 Liponeura cinerascens Loew 1844 Liponeura cordata Vimmer 1916 Liponeura cortensis Giudicelli 1963 Liponeura cretica Zwick 1974 Liponeura cypria Zwick 1978 Liponeura decampsi Giudicelli amp Lavandier 1975 Liponeura deceptiva Vaillant 1968 Liponeura deceptrix Zwick 1978 Liponeura decipiens Bezzi 1913 Liponeura discophora Zwick 1980 Liponeura edwardsi Bischoff 1930 Liponeura edwardsiana Mannheims 1954 Liponeura gelaiana Giudicelli amp Lavandier 1975 Liponeura hispanica Zwick 1991 Liponeura isabellae Zwick 1991 Liponeura itala Zwick 1978 Liponeura komareki Vimmer 1916 Liponeura limomi Zwick 1980 Liponeura malickyi Zwick 1974 Liponeura matris Zwick 1982 Liponeura nevadensis Zwick 1978 Liponeura paradecipiens Zwick 1980 Liponeura vimmeri Mannheims 1954Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Blephariceridae Fauna Europaea Version 1 3 19 04 2007 abgerufen am 9 Juni 2008 Literatur Bearbeiten W Arens Die Spirakulumkiemen einheimischer und exotischer Blephariceriden Puppen Diptera Nematocera ein Modellfall der Evolution kutikularer Organe Verh Westd Entom Tag Dusseldorf 1992 Klaus Honomichl Heiko Bellmann Biologie und Okologie der Insekten CD Rom Gustav Fischer Verlag Stuttgart 1994 W Wichard W Arens G Eisenbeis Atlas zur Biologie der Wasserinsekten Stuttgart 1994 Michael Chinery Pareys Buch der Insekten Franckh Kosmos Verlags GmbH amp Co KG Stuttgart 2004 ISBN 3 440 09969 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lidmucken Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lidmucken amp oldid 239137696