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Die Leuckart Wallach Reaktion ist eine Namensreaktion der organischen Chemie und nach den deutschen Chemikern Rudolf Leuckart und Otto Wallach benannt Sie beschreibt die reduktive Aminierung von Ketonen oder Aldehyden mit Ameisensaure 1 2 3 4 Bei der Verwendung von Formaldehyd als Alkylierungsreagenz zur Bildung methylierter Amine nennt man diese Reaktion auch Eschweiler Clarke Reaktion Inhaltsverzeichnis 1 Ubersichtsreaktion 2 Reaktionsmechanismus 3 Anwendung 4 EinzelnachweiseUbersichtsreaktion BearbeitenBei der Leuckart Wallach Reaktion konnen unter einfachen Bedingungen Amine besonders tertiare hergestellt werden Hierbei setzt man einen Aldehyd oder ein Keton mit Ammoniak oder einem primaren bzw sekundaren Amin und Ameisensaure um 5 nbsp Ubersichtsreaktion der Leuckart Wallach ReaktionDie Reste R1 bis R4 in der obigen Reaktion konnen entweder Wasserstoff Atome Methylgruppen oder auch Arylgruppen z B eine Phenylgruppe oder andere langerkettige ggf verzweigte Alkylgruppen sein In der folgenden Galerie sind die Strukturformeln der einfachsten moglichen Edukte und Ameisensaure gezeigt nbsp Acetaldehyd nbsp Aceton nbsp Methylamin nbsp Dimethylamin nbsp AmeisensaureStatt Ammoniak und Ameisensaure kann auch Ammoniumformiat verwendet werden das im Laufe der Reaktion beim Erwarmen in Ammoniak und Ameisensaure dissoziiert Es kommt zur Bildung eines resonanzstabilisierten Carbenium Immonium Ions wie zum Beispiel auch bei der Mannich Reaktion Damit die Reaktion uberhaupt ablauft muss das Reaktionsgemisch auf 160 185 C erhitzt werden 6 7 Reaktionsmechanismus BearbeitenEin moglicher Reaktionsmechanismus wird im Folgenden aufgezeigt 7 6 Der Ubersichtlichkeit halber wird auch hier Acetaldehyd mit einem primaren Amin NH2CH3 umgesetzt nbsp LeuckartWallach1Zunachst wird das Methylamin 2 an den Acetaldehyd 1 nucleophil addiert Nach einer Kondensation entsteht ein Carbeniumion 3 mit zwei mesomeren Grenzformeln Daraufhin wird mit Hilfe der Ameisensaure ein cyclischer Ubergangszustand 4 gebildet In zwei Schritten wird dieser dann zunachst decarboxyliert dann deprotoniert um das sekundare Amin 5 zu bilden Anwendung BearbeitenDiese Reaktion wird vorwiegend zur Synthese von tertiaren Aminen verwendet Ausserdem konnen Amine mit reduktionsempfindlichen Gruppen alkyliert werden 7 Einzelnachweise Bearbeiten Rudolf Leuckart Ueber eine neue Bildungsweise von Tribenzylamin In Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft Band 18 Nr 2 1885 S 2341 2344 doi 10 1002 cber 188501802113 Peter La Roche deBenneville Jane Horrocks Macartney The Behavior of Aliphatic Aldehydes in the Leuckart Wallach Reaction In Journal of the American Chemical Society Band 72 Nr 7 1950 S 3073 3075 doi 10 1021 ja01163a074 Otto Wallach Zur Kenntniss der Terpene und der atherischen Oele Zweiundzwanzigste Abhandlung In Justus Liebigs Annalen der Chemie Band 272 Nr 1 1893 S 99 122 doi 10 1002 jlac 18932720103 Maurice Lee Moore The Leuckart Reaction In Roger Adams et al Hrsg Organic Reactions Band 5 John Wiley amp Sons New York 1949 ISBN 978 0 471 26418 7 Kapitel 7 S 301 330 doi 10 1002 0471264180 or005 07 4 Druck 1960 PDF Ubersichtsartikel Eintrag zu Leuckart Reaktionen In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 28 Februar 2014 a b T Laue A Plagens Namens und Schlagwortreaktionen der organischen Chemie Teubner Verlag Wiesbaden 2006 ISBN 978 3 8351 0091 6 S 215 216 a b c W Uhl A Kyriatsoulis Namens und Schlagwortreaktionen in der organischen Chemie Friedr Vieweg amp Sohn Braunschweig 1984 ISBN 3 528 03581 1 S 102 104 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leuckart Wallach Reaktion amp oldid 223446732