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Less Martowytsch ukrainisch Les Martovich 12 Februar 1871 in Torhovicja Galizien heute Oblast Iwano Frankiwsk 11 Januar 1916 in Pohorisko bei Schowkwa war ein ukrainischer Schriftsteller und Redakteur mehrerer Zeitschriften Less Martowytsch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Bauerntod 2 2 Der Aberglaube 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeboren wurde Martowytsch im Jahr 1871 im Dorf Torhovicja gelegen in der historischen ukrainischen Region Pokutien in deren Mundart er spater seine Erzahlungen verfasste Sein Vater Semen Martowytsch war Dorfschreiber in Torhovicja und ein angesehener Burger Nachdem Less Martowytsch 1882 die Volksschule abgeschlossen hatte besuchte er das polnische Gymnasium in Kolomyja Dort machte er die Bekanntschaft von Wassyl Stefanyk die sich beide innerhalb einer geheimen Vereinigung mit den Werken Taras Schewtschenko und den politischen Schriften Mychajlo Drahomanow beschaftigten Nachdem sowohl Martowytsch als auch Stefanyk aufgrund von Zusammenstossen mit der geltenden Meinung auf das ukrainische Gymnasium in Drohobytsch wechseln mussten schrieben sie ihre erste gemeinsame Erzahlung Lumera Lumera Schon in seiner Gymnasialzeit beteiligte sich Martowytsch an der kulturellen Gemeindearbeit in Siedlungen im Karpatenraum Im Jahre 1892 begann er sein Jura Studium an der Universitat in Czernowitz und war Gasthorer der Universitat in Lwiw Zudem war er Mitglied der Studentenvereinigung Sojus Soyuz und setzte sich sowohl innerhalb dieser als auch unabhangig fur politische Aufklarung der Bevolkerung ein wobei er radikal sozialistische Ansatze hatte Er veroffentlichte in den Zeitungen Narod Narod Chliborob Hliborob Hromadskij holos Gromadskij golos und Svoboda Svoboda kulturpolitische Aufsatze in denen er die Ideen von Karl Marx auffasste und ihn den Mann unserer Stunde betitelte Damit stand er dem progressiven Kreis der radikalen Partei der Ukraine nah In seiner Hauptschaffensphase von 1898 bis 1905 erschienen seine meistbeachteten Erzahlbande Less Martowytsch starb im Alter von 44 Jahren in der Siedlung Pohoris ko Damit erlebte er die Veroffentlichung seines Meisterwerks Der Aberglauben Zabobon 1917 nicht mehr 1 Werk BearbeitenMartowytsch ist neben seiner journalistischen Tatigkeit der Autor von 27 Erzahlungen Die humoristischen Novellen Martowytsch erzahlen vom alltaglichen Leben der Bauern in den Dorfern Galiziens Der Autor selbst war durch seine landliche Herkunft mit dieser Umgebung vertraut zudem suchte er auch stets den Kontakt der galizischen Arbeiter und Bauern im Rahmen seiner politischen Arbeit Martowytschs Werke erlangten wenig Bekanntheit ausserhalb Galiziens und der Bukowina Die Tatsache dass seine Novellen samtlich in Pokutischer Mundart geschrieben sind begunstigten dies Allerdings gilt er zusammen mit Wassyl Stefanyk und Marko Tscheremschyna als das Pokutische Dreigespann und noch heute als einer der wichtigsten realistischen Novellisten der Westukraine Iwan Franko nannte Martowytsch einen aussergewohnlichen Kenner der galizischen Lebensart der mit spitzer Ironie schreibt 2 Den Einfluss der Erzahlungen Tschechows im Besonderen von Der Tod des Beamten ist der satirischen Sprache Martovycs anzumerken 3 Bauerntod Bearbeiten Die Erzahlung Bauerntod Muzyc ka Smert war im Jahre 1898 die erste von Martowytsch unter eigenem und vollem Namen veroffentlichte Anhand des Schicksals von Grycja Banata erzahlt Martowytsch vom Erwachen neuer sozialistischer Ideen im landlichen Leben Der Bauer kommt uber das Durchleben des Kapitalismus zum Klassenbewusstsein und die proletarische Ideologie verbreitet sich so im landlichen Leben Der Kontakt zwischen dem Bauern und den kapitalistischen Autoritaten ist trotz hohem realistischen Anspruch mit beissender Ironie beschrieben 4 Der Aberglaube Bearbeiten Der Aberglaube Zabobon war Martowytschs letztes und meistbeachtetes Werk das er nach einer 10 jahrigen Schaffenspause schrieb 5 Im Mittelpunkt der Erzahlung steht der Pfarrerssohn Slavka in Vertretung fur die klerikale Halbintelligenzija in den Dorfern Galiziens Martowytsch stellt die Schlafrigkeit eines Dorfes vor das gerade durch die Anwesenheit von nichtbauerlichen studierten Personlichkeiten nicht aus seiner Tristesse ausbrechen kann 6 Veroffentlichungen Bearbeiten1889 Necytal nyk Nechitalnik 1898 Muzyc ka Smert Muzhicka Smert 1903 Chytryj Pan ko i insi opovydannja Hitrij Panko i inshi opovidannya 1905 Stribozyj darunok i insi opovydannja Stribozhij darunok i inshi opovidannya Literatur BearbeitenAnna Halja Horbatsch Die ukrainische Literatur entdecken Reichelsheim 2001 Petro J Kolesnyk Istorija ukrayins koyi literatury tom p jatyj Kyyiv 1968 Vasyl M Lesyn Lesʹ Martovyc literaturnyj portret Kyyiv 1953 Fedir Pohrebennyk Lesʹ Martovyc zyttja i tvorcist Kyiv 1971Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Les Martovych Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Vollstandige Ausgabe von Zabobon auf ukrainischEinzelnachweise Bearbeiten Fedir Pohrebennyk 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