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Leonard Bartlakowski 31 August 1916 in Berlin 1 Januar 1953 ebenda war ein deutscher Judenretter Er wird von der Gedenkstatte Yad Vashem als Gerechter unter den Volkern anerkannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Tatigkeit BearbeitenBartlakowski wurde als Sohn einer in Deutschland eingeburgerten polnischen Zuwandererfamilie geboren Als Angehoriger der deutschen Luftwaffe desertierte er wahrend eines Einsatzes seiner Luftwaffeneinheit bei der Bombardierung Warschaus im September 1939 indem er wahrend des Fluges mit dem Fallschirm absprang Anschliessend schlug er sich in Verkleidung bis Lwow durch wo er von den Russen interniert wurde Nach seiner Desertion wurde Barlakowski von den Polizeiorganen des nationalsozialistischen Deutschlands als Staatsfeind eingestuft Im Fruhjahr 1940 setzte das Reichssicherheitshauptamt in Berlin das ihn irrtumlich in Grossbritannien vermutete ihn dann auf die Sonderfahndungsliste G B ein Verzeichnis von Personen die der NS Uberwachungsapparat als besonders gefahrlich oder wichtig ansah weshalb sie im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der britischen Inseln durch die Wehrmacht von den den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit besonderer Prioritat ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten 1 Nach dem deutschen Uberfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 wurde die Stadt Lwow von der deutschen Wehrmacht eingenommen und die politischen Gefangenen so auch Barlakowski befreit Er hatte zu diesem Zeitpunkt das Pseudonym Robert Krysinski angenommen und wurde als Ubersetzer im nahe gelegenen Rawa Ruska bei der ortlichen Gestapo eingesetzt Dort traf er mit Abraham Weidenfeld zusammen als er zusammen mit einem deutschen Soldaten um Brot anstehende Juden bewachte Als Bartlakowski Krysinski am folgenden Tag in Weidenfelds Apotheke kam um sich Rasierklingen zu beschaffen versuchte Weidenfeld diesen fur sich zu gewinnen indem er ihm eine Packung schenkte woraufhin sich eine Freundschaft zwischen beiden entwickelte Rawa Ruska lag am Weg der Transporte mit denen polnische Juden in das Vernichtungslager Belzec das weniger als 30 Kilometer entfernt lag gebracht wurden Bartlakowski dessen Arbeitsplatz am ortlichen Bahnhof war befand sich an der denkbar gunstigsten Stelle um rechtzeitig Kenntnis von bevorstehenden Razzien und Deportationen zu erhalten Er gab sein Wissen an Weidenfeld weiter der die Informationen dann kodiert an verschiedene Judenrate in der Umgebung weitergab Eines Tages brachte Bartlakowski in Erfahrung dass die ortliche Gestapo Befehle von der Leitstelle in Lwow erhalten habe leere Viehwaggons fur den Transport der Juden von Rawa Ruska nach Belzec bereitzustellen Er ubermittelte diese Information an Weidenfeld ging aber verkleidet auch selbst in der Nacht ins Ghetto um die Bewohner zu warnen Ausserdem bot er Weidenfeld an ihn und seine Frau bei sich zu Hause unterzubringen Weidenfeld der bereits ein anderes Versteck hatte schlug dies jedoch aus und bat stattdessen seine Schwagerin Romana Kessler und eine gewisse Stephanie Reicher zu verstecken Wenige Monate spater Mitte Juni 1943 schlossen die Weidenfelds sich ihnen an Alle vier versteckten sich in Bartlakowskis kleiner Wohnung bis zur Befreiung Rawa Ruskas durch die Rote Armee am 27 Juli 1944 Das Versteck war ein Loch von einem Kubikmeter Grosse das unter dem Bett in die Erde gegraben war Zur Versorgung der von ihm versteckten Personen mit Lebensmitteln musste Bartlakowski an seinem Arbeitsplatz am Bahnhof stehlen da er nicht ausreichende Mengen erwerben konnte ohne unerwunschte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen Eine Hausdurchsuchung durch die Gestapo uberstand Bartlakowski indem er die diese durchfuhrenden Beamten mit Alkohol ablenkte Nach dem Krieg kehrte Bartlakowski nach Deutschland zuruck wo er mit seiner Mutter und Schwester in Berlin zusammenlebte Er starb 1953 an Tuberkulose die er sich in der sowjetischen Haft in Lwow zugezogen hatte Die Weidenfelds die nach Australien ausgewandert waren korrespondierten bis zu seinem Tod mit ihm Am 4 September 1979 erkannte Yad Vashem Bartlakowski als Gerechten unter den Volkern an Literatur BearbeitenIsrael Gutman Daniel Fraenkel Jacob Borut Lexikon der Gerechten unter den Volkern Deutsche und Osterreicher S 62 64 Sara Bender Pearl Weiss The Encyclopedia of the Righteous Among the Nations Austria Brazil Czech Republic Denmark Germany Great Britain Hungary Italy Japan Luxembourg Norway Portugal Slovakia Spain Sweden Switzerland Turkey United States 2007 S 70f Weblinks BearbeitenBiographie zu Leonard Bartlakowski auf der Website der Gedenkstatte Yad VashemEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Bartlakowski auf der Sonderfahndungsliste G B Wiedergabe auf der Website des Imperial War Museums in London PersonendatenNAME Bartlakowski LeonardKURZBESCHREIBUNG deutscher Gerechter unter den VolkernGEBURTSDATUM 31 August 1916GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 1 Januar 1953STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leonard Bartlakowski amp oldid 229447168