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Leon Zelman geboren am 12 Juni 1928 in Szczekociny in Polen gestorben am 11 Juli 2007 in Wien war polnisch osterreichischer Publizist und Grunder und Leiter des Jewish Welcome Service Vienna Leon Zelman im damaligen von Hans Hollein gestalteten Informationsburo des JWS auf dem Stephansplatz in Wien Juni 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Uberleben Leben und Werk 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Geburtsjahr 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseUberleben Leben und Werk Bearbeiten1940 wurde er als Kind mit seiner Familie in das Ghetto Lodz deportiert wo er seine Eltern verlor 1944 wurden er und sein Bruder in das KZ Auschwitz uberstellt wo er auch seinen Bruder verlor Er selbst wurde in das KZ Ebensee ein Aussenlager des KZ Mauthausen uberstellt wo er am 6 Mai 1945 von US amerikanischen Truppen befreit wurde Wegen seiner Abmagerung in den KZs verbrachte er langere Zeit in verschiedenen Krankenhausern 1946 ubersiedelte Zelman nach Wien wo er nach Besuch einer Maturaschule 1949 die Matura ablegte und das Studium der Zeitungswissenschaft Publizistik an der Universitat Wien am 7 April 1954 mit dem Dr phil beendete Dissertation 1952 Der Film als Beeinflussungsmittel der offentlichen Meinung Wahrend seiner Studienzeit war er fuhrender Funktionar der Judischen Hochschulerschaft 1951 war er Mitbegrunder der ursprunglich als Mitteilungsblatt der Judischen Hochschulerschaft gegrundeten Zeitschrift Das Judische Echo 1 nbsp Gedenktafel fur Leon Zelman am Palais Epstein in Wien datiert ein Jahr nach seinem TodBeruflich war Zelman dann beim damals staatlichen Osterreichischen Verkehrsburo dem grossten Reiseburo Osterreichs tatig Er war dort seit 1963 Experte fur Reisen von Osterreich nach Israel bemerkte aber bei Israelis die bis zur NS Zeit in Wien gelebt hatten zunehmendes Interesse an ihrer einstigen Heimatstadt Viele von ihnen konnten eine Reise nach Wien nicht selbst finanzieren Leon Zelman hatte daher die Idee Wien konnte seinen ehemaligen Burgern dabei helfen sich mit der Stadt ihrer Vertreibung zu versohnen Gemeinsam mit den fuhrenden Wiener Stadtpolitikern Leopold Gratz und Heinz Nittel schuf er 1980 1981 den Jewish Welcome Service Vienna JWS Zelmans Arbeitgeber das Verkehrsburo war von Anfang an in den Verein eingebunden Es stellte dem JWS einen Teil von Zelmans Arbeitszeit ein Buro und einen Informationsschalter gratis zur Verfugung Neben der mehrmals im Jahr anfallenden Betreuung von Gruppen ehemaliger Wienerinnen und Wiener wurde Zelman im Lauf der Zeit wichtige Auskunftsperson zum judischen Wien von heute Er hatte in Ubersee nicht selten die Frage zu beantworten wieso er in der Stadt der Morder leben konne 1984 fand unter dem Titel Versunkene Welt eine Veranstaltungsreihe statt die sich mit der Geschichte des judischen Wien auseinandersetzte Zelmans JWS war Verleger des Katalogs 1988 und danach tourte die Ausstellung Jewish Vienna Heritage and Mission durch die USA nachdem Zelman sie in einer New Yorker Synagoge eroffnet hatte Um die Waldheim Affare 1986 und in den Gedenkjahren 1988 und 1998 war Zelman als Interviewpartner besonders gefragt Seine Lebensgeschichte erzahlte Leon Zelman dem Falter Chefredakteur Armin Thurnher Das 1995 erschienene Buch siehe Abschnitt Literatur wurde auch in englischer Sprache publiziert Zelmans offentlich vertretener Wunsch das fur einen judischen Wiener erbaute Palais Epstein an der Wiener Ringstrasse moge nach dem Auszug des Wiener Stadtschulrates im Jahr 2000 als Haus der Geschichte bzw als Begegnungsstatte mit der judischen Geschichte und Kultur gewidmet werden ging nicht in Erfullung Der damalige Nationalratsprasident Heinz Fischer reklamierte das Gebaude erfolgreich fur Buros des benachbarten unter Raumnot leidenden Parlaments Am Palais wurde spater aber eine Gedenktafel fur Zelman angebracht 2006 wurde im Wiener Rathaus mit Leon Zelman im Mittelpunkt die 25 jahrige Tatigkeit des Jewish Welcome Service gefeiert Zelman verstarb in der Nacht auf den 11 Juli 2007 im Wiener Spital der Barmherzigen Bruder im 2 Bezirk Er wurde in der Neuen Israelitischen Abteilung des Wiener Zentralfriedhofs 4 fruher 5 Tor Gruppe 7 Reihe 11 Nr 1 bestattet Seit 2013 wird der Leon Zelman Preis an Personen Projekte und Organisationen vergeben die sich im Sinne Leon Zelmans aktiv fur die Erinnerung an die Schoa und den Dialog zwischen dem heutigen Osterreich und den Opfern der NS Verfolgung und ihren Nachkommen eingesetzt haben Auszeichnungen Bearbeiten1992 Karl Renner Stiftung 1994 Goldenes Ehrenzeichen fur Verdienste um das Land Wien 2001 Ehrenring der Stadt Wien 2004 Orden fur Menschenrechte und Gemeindearbeit des Rabbinical Center of Europe 2004 Nominierung als Osterreicher des Jahres in der Kategorie Humanitat das Preisgeld wurde unter dem Preistrager Georg Sporschill und vier weiteren Nominierten aufgeteilt 2005 Goldener Rathausmann 2 2005 Grosses Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich 2006 Concordia Preis Ehrenpreis 2006 Anerkennungspreis zum Bruno Kreisky Preis fur das politische Buch 2006 Goldenes Doktordiplom der Universitat Wien 3 2008 Gedenktafel am Palais Epstein 4 5 2011 Benennung 2014 Prasentation des Leon Zelman Parks beim Platz der Opfer der Deportation bzw bei der Aspangstrasse auf dem Gelande des ehemaligen Aspangbahnhofs im 3 Wiener Gemeindebezirk von dem aus in der NS Zeit die Deportation von zehntausenden judischen Wienern stattgefunden hat 6 Literatur BearbeitenLeon Zelman Armin Thurnher Ein Leben nach dem Uberleben Kremayr amp Scheriau Wien 1995 ISBN 3 218 00600 7 Nachauflage Kremayr amp Scheriau Orac Wien 2005 ISBN 3 218 00750 X Leon Zelman Armin Thurnher After Survival One Man s Mission in the Cause of Memory Aus dem Deutschen von Meredith Schneeweiss Holmes amp Meier New York 1998 ISBN 0 8419 1382 X Geburtsjahr BearbeitenZelmans Geburtsjahr ist in beiden Ausgaben seines mit Armin Thurnher verfassten Buchs und in der englischen Ubersetzung mit 1928 angefuhrt Fur die abweichende Angabe auf dem Grabstein 7 und auf der Informationstafel im Leon Zelman Park 1926 8 besteht keine Quelle Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Leon Zelman im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Leon Zelman im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Leon Zelman Jewish Welcome Service Einzelnachweise Bearbeiten Website der Zeitschrift Haupl uberreicht Goldenen Rathausmann an Leon Zelman Rathauskorrespondenz vom 6 April 2005 abgerufen am 10 Juni 2010 Onlinezeitung der Universitat Wien 5 Juli 2006 Foto der Gedenktafel auf der Website des Jewish Welcome Service Vienna Rathauskorrespondenz vom 11 Juli 2008 Gedenktafel am Palais Epstein fur Leon Zelman enthullt Ankundigung der Parkeroffnung auf der Website der Wiener Stadtverwaltung abgerufen 10 Oktober 2011 Foto auf der Website der Fremdenfuhrerin Hedwig Abraham Parkbenennungstafel Leon Zelman im Wien Geschichte Wiki der Stadt WienNormdaten Person GND 119313839 lobid OGND AKS LCCN n96042094 VIAF 45108863 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zelman LeonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Geschaftsfuhrer des Jewish Welcome ServiceGEBURTSDATUM 12 Juni 1928GEBURTSORT Szczekociny PolenSTERBEDATUM 11 Juli 2007STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leon Zelman amp oldid 213618040