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Die Lemovier werden von Tacitus in der Germania zusammen mit den Rugiern als Nachbarn der Goten erwahnt 1 Einigen Handschriften der Germania wird auch die Schreibweise Lemonier entnommen Beide Stamme wurden sich durch runde Schilde kurze Schwerter und Gehorsam gegenuber ihren Konigen auszeichnen Aufgrund dieser Angabe werden die Lemovier fur die Zeit um 100 u Z geographisch im Bereich der sudlichen Ostseekuste im Raum zwischen Oder und Weichsel verortet 2 In weiteren Quellen werden die Lemovier unter diesem Namen nicht genannt Daher wurde eine Gleichsetzung mit den Turcilingi erwogen die zugleich mit den Rugiern in antiken Quellen auftauchen dagegen spricht dass eine alanische Herkunft dieser Bezeichnung wahrscheinlicher ist Neben weiteren Gleichsetzungsversuchen erscheint die Auffassung dass die Lemovier mit den im Widsith genannten Glommas identisch seien am tragfahigsten 2 Zum einen tauchen auch hier Rugier Holmrygas Insel oder See Rugier auf und zum anderen haben beide Bezeichnungen die gleiche Bedeutung namlich die Bellenden 3 Vers 20 des Widsith Casere weold Creacum ond Caelic Finnum Hagena Holmrygum ond Heoden Glommum Witta weold Swaefum Wada Haelsingum Meaca Myrgingum Mearchealf Hundingum theodric weold Froncum thyle Rondingum Hagen herrscht uber die Inselrugier und Heoden uber die Glommas Vers 65 des Widsith ond mid Burgendum thaer ic beag gethah me thaer Gudhere forgeaf glaedlicne maththum songes to leane Naes thaet saene cyning Mid Froncum ic waes ond mid Frysum ond mid Frumtingum Mid Rugum ic waes ond mid Glommum ond mid Rumwalum Ich war bei den Rugiern und den Glommas und den Romern Auch in der germanischen Heldensage lassen sich Entsprechungen finden Der Konig Ethel Hethin entfuhrt Hilda die Tochter des Konigs Hagen was diesem missfallt und zu einem Kampf auf der Insel Hiddensee fuhrt Ob die Lemovier zu den Elbgermanen zahlen oder den Ostgermanen zuzuordnen sind ist unklar Fur eine ursprunglich skandinavische Herkunft konnte der Fluss Glomma im sudostlichen Norwegen herhalten In archaologischer Hinsicht wird die Oxhoft Kultur mit Teilen der Rugier und Lemovier in Verbindung gebracht 4 Gleiches gilt fur die Plowener Gruppe der Uecker Randow Region 5 sowie die Debczyno Gruppe 2 Siehe auch BearbeitenListe germanischer StammeLiteratur BearbeitenErnst Schwarz Germanische Stammeskunde Germanische Bibliothek Band 5 Universitatsverlag Winter Heidelberg 1956 Nachdruck VMA Verlag Wiesbaden 2009 ISBN 978 3 938586 10 5 S Einzelnachweise Bearbeiten Publius Cornelius Tacitus Die Germania des Tacitus Herder sche Verlagshandlung Freiburg i Br 1876 Seite 40 hier 43 a E Volltext auf Wikisource a b c M Eggers Lemovii In Johannes Hoops Herbert Jankuhn Heinrich Beck Rosemarie Muller Dieter Geuenich Heiko Steuer Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 2 Auflage Walter de Gruyter Berlin 2001 ISBN 3 11 016950 9 S 258 books google de Siehe Rudolf Much Der Germanische Osten in der Heldensage In Zeitschrift fur deutsches Altertum und deutsche Literatur 57 1920 S 145 ff archive org J B Rives On Tacitus Germania Oxford University Press Oxford 1999 ISBN 0 19 815050 4 S 311 Horst Keiling Archaologische Funde von der fruhromischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter aus den mecklenburgischen Bezirken Museum fur Ur und Fruhgeschichte Schwerin 1984 S 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lemovier amp oldid 238381777