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Leisenberg ist eine Wustung im Landkreis Northeim An die in der Gemeinde Katlenburg Lindau liegenden Wustung erinnert heute noch eine Kirchruine und ein Brunnen Die lange Zeit der Verwitterung ausgesetzten Uberreste der Wustung sind in den 1980er Jahren aufwandig restauriert worden Ruine der Leisenberger KircheIn einigen Veroffentlichungen wird die Wustung Leisenberg auch unter der Bezeichnung Leisenrode gefuhrt 1 so dass eine Verwechslung mit dem ebenfalls wustgefallenen Ort Leisenrode bei Hardegsen moglich ist Allerdings weisen die in neuerer Literatur angefuhrten urkundlichen Belege als Grundwort stets berg auf 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Charakteristisches der Wustung 2 Geschichte der Wustung Leisenberg 3 Umgang mit der Kirchruine heute 4 Sage uber die Kirchruine 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksLage und Charakteristisches der Wustung Bearbeiten nbsp DorfbrunnenDie Wustung befindet sich im Staatsforst Katlenburg Abt 28 an einer Quelle in einer Hohe von etwa 250 m uber NN Sie liegt etwa 1 5 km ostlich von Sudershausen und 3 5 km westsudwestlich von Gillersheim Einige Meter neben der Kirchenruine findet sich ein alter Dorfbrunnen dessen Oberbau wieder aufgemauert und mit einem Dach versehen wurde Fruhere Hauspodeste sind noch heute zu erkennen Das Gelande in der sich die Wustung befindet ist heute bewaldet und stellt eine Wolbackerflur dar Der ehemalige Ort umfasste vermutlich eine Flache von 6 5 ha Aus alten Unterlagen ergibt sich dass zur Ortschaft etwa sechs Vollhofe und 13 Kothofe gehorten wobei ein Vollhof etwa 20 ha und ein Kothof ca 10 ha zu beackern hatte Die Mauern der Kirchruine sind aus rotem Sandstein gebaut Von den Langsseiten sind nur noch die Grundmauern und niedrige Mauerreste vorhanden Das fruhere Dach war mit Dachziegeln eingedeckt der ehemals vorhandene Glockenturm war Ausgrabungen zufolge vermutlich mit Schiefer bedeckt Geschichte der Wustung Leisenberg Bearbeiten nbsp Innenraum rechts ein TaufbeckenEine erste urkundliche Erwahnung des Dorfes Leisenberg lasst sich fur das Jahr 1281 datieren In einer Urkunde vom 6 Mai 1281 berichtet der Propst Johann des Klosters Katlenburg dass er ein Dorf namens Lesenberg zwecks Wiederaufbau erworben habe Uber das vorherige damals anscheinend bereits wustgefallene Dorf liegen sonst bislang weder urkundliche noch archaologische Kenntnisse vor Der geplante Wiederaufbau lasst sich mit einer Urkunde aus dem Jahre 1309 belegen Darin berichten Propst Priorin und Konvent des Klosters Katlenburg in dem neu erbauten Dorf eine Kapelle gebaut zu haben Diese war dem Evangelisten Johannes geweiht und war ebenfalls in dieser Urkunde von einer Kapelle zur Pfarrkirche erhoben worden 3 1323 verkauften Braunschweiger Herzoge einige Dorfer dem Bischof Otto von Hildesheim auch Leisenberg war darunter Fur das Jahr 1439 lasst sich feststellen dass der Konvent zu Katlenburg das Einkommen des Leisenberger Pfarrers verbesserte Im Jahre 1449 findet die letzte Erwahnung Leisenbergs als existierender Ort statt Fur die Zeit nach 1460 tritt die Wustwerdung des Ortes ein aus Guterregistern des Klosters Katlenburg ist ersichtlich dass Leisenberg um 1513 wust war Wahrscheinlich zogen einige der Bewohner in das grossere und besser befestigte Gillersheim das ebenfalls zum Kloster Katlenburg gehorte und uberwiegend bessere Boden fur den Ackerbau aufwies auch aus Gottingen und Northeim sind jedoch bereits seit dem 14 Jahrhundert mehrere Neuburger uberliefert die sich nach Leisenberg nannten Trotz der Aufgabe des Dorfes war die Pfarrstelle 1519 20 noch besetzt wie entsprechende Eintrage im Subsidienregister zeigen und erst 1618 wurden die Glocken ein eisenbeschlagener Kasten und ein Kelch aus der Kirche abtransportiert 3 Die Ruine sowie andere Uberbleibsel der ehemaligen Ortschaft blieben die folgenden Jahrhunderte uber erhalten Im 20 Jahrhundert drohte die Kirchruine schliesslich durch Kinderhand und Witterung endgultig dem Verfall preisgegeben zu werden Aus diesem Grund machten sich Mitte der 1970er Jahre Wissenschaftler auf um ein Bestandsbild der Wustung Leisenberg zu entwerfen Auf dieser Exkursion konnten wichtige Erkenntnisse uber die Beschaffenheit der Kirchruine sowie der Ortschaft an sich gewonnen werden Die Restaurierungsarbeiten an der Kirchruine begannen im Mai 1984 Mit einer Feier wurden die Arbeiten unter grosser Anteilsnahme der Gillersheimer Bevolkerung am 8 Dezember desselben Jahres zum Abschluss gebracht Umgang mit der Kirchruine heute Bearbeiten nbsp Umfeld der Kirchenruine mit SitzbankenHeute ist die Kirchruine ein beliebter Ausflugsort am Solling Harz Querweg deren Umfeld mit einigen Banken und einer Feuerstelle zum Verweilen einladt Besonders hervorzuheben ist dass die Kirche heute an manchen Tagen im Jahr noch in ihrer ursprunglichen Funktion genutzt wird So finden dort manchmal Hochzeiten statt und am Pfingstmontag wird in der Ruine ein Gottesdienst abgehalten Sage uber die Kirchruine BearbeitenDie Wustung Leisenberg liegt in einer Gegend die reich an alten Sagen und Geschichten ist So existiert auch eine Sage uber die Kirchruine Sie beschaftigt sich mit der Frage wie es moglich war dass die Uberreste der Wustung die Jahrhunderte uberdauern konnten In der Sage heisst es dass sich ein Bauer ein neues Haus bauen wollte Da er sich das Material dafur jedoch gunstig beschaffen wollte machte er sich auf zur Leisenberger Kirche um von dort Steine abzutragen Er war mit seinem Pferd dorthin geritten und tat was er sich vorgenommen hatte Kurz nachdem er mit dem Herausbrechen der Steine begonnen hatte ertonte ein furchtbares Gerausch und Donner zog auf Der Bauer der sich sehr erschreckte sturmte aus der Kirche stieg auf sein Pferd und ritt so schnell er konnte davon Als er sich umschaute erkannte er dass er von einer riesigen mit einer Streitaxt bewaffneten Gestalt auf weissem Pferde verfolgt wurde Als er an seinem Haus angekommen war fluchtete er hinein und verriegelte die Tur Die Gestalt schlug mit seiner Axt eine Offnung in die Wand die sich niemals mehr schliessen liess Nach Christian Mecke Versunkene Schatze des Eichsfeldes Die schonsten alten Sagen Einzelnachweise Bearbeiten So in der Ortsbeschreibung Sudershausens auf der Internetseite des Fleckens Norten Hardenberg Sudershausen Nicht mehr online verfugbar In noerten hardenberg de Flecken Norten Hardenberg archiviert vom Original am 28 Januar 2017 abgerufen am 24 November 2022 und in der Strassenbenennung Leisenroder Strasse in Sudershausen Kirstin Casemir Franziska Menzel Uwe Ohainski Die Ortsnamen des Landkreises Northeim In Jurgen Udolph Hrsg Niedersachsisches Ortsnamenbuch NOB Teil V Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2005 ISBN 3 89534 607 1 S 241 a b c Erhard Kuhlhorn Die mittelalterlichen Wustungen in Sudniedersachsen Band 2 F N Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 1994 ISBN 3 89534 132 0 S 356 371 Literatur BearbeitenGerhard Kreitz Ernst Macke u a Chronik der Ortschaft Gillersheim Verlag Dr Peter Wagener Mannheim 1993 ISBN 3 910085 06 7 Christian Mecke Versunkene Schatze des Eichsfeldes Die schonsten alten Sagen Verlag Mecke Druck Duderstadt 1991 ISBN 3 923453 35 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leisenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurze Geschichte der Wustung Leisenrode Leisenberg51 629444444444 10 044722222222 Koordinaten 51 37 46 N 10 2 41 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leisenberg Wustung amp oldid 230720466