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Laurentius von Ratibor auch Lorenz von Ratibor Laurentius Nicolai Neuschin lateinisch Laurencius de Raciborz polnisch Wawrzyniec z Raciborza 1381 in Ratibor Herzogtum Ratibor 14 April 1448 in Krakau war ein schlesischer Mathematiker und Astronom sowie Theologe 1428 29 bekleidete er das Amt des Rektors an der Universitat Krakau Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLaurentius entstammte dem Ratiborer Zweig der wohlhabenden Burgerfamilie der Kaczer die vermutlich aus Katscher stammte und deren weitere Linie nach Krakau ubergesiedelt war Aus der Krakauer Linie sind u a der Zisterzienser Markus de Kaczer 1 und der Dominikaner Martin de Kaczer 2 bekannt Laurentius Vater war Nikolaus de Radbor auch Neuschin oder Nueschin Es ist nicht bekannt warum sich Laurentius erst 1411 im Alter von 30 Jahren an der Artistenfakultat der Universitat Krakau immatrikulierte die im Jahre 1400 wiedererrichtet worden war Drei Jahre spater nahm sein zwei Jahre jungerer Bruder Augustinus ebenfalls ein Studium an der Krakauer Universitat auf 1414 legte Laurentius die Prufung als Bakkalaureus ab und 1416 erlangte er den Magistergrad Anschliessend lehrte er in Krakau bis 1433 Arithmetik Geometrie Astronomie Optik und Musiktheorie auf einem Lehrstuhl der 1410 vom Krakauer Burger Johannes Stobner gestiftet worden war 1421 22 und 1426 27 war er Dekan der Artistenfakultat Bereits 1424 oder fruher hatte er sich neben seiner Lehrtatigkeit dem Theologiestudium zugewandt 1426 wurde ihm als Pfrunde eine Altarstiftung am Krakauer Dom ubertragen die er aus unbekannten Grunden ein Jahr spater zuruckgab Im selben Jahr errichtete er zusammen mit seinem Bruder Cyprianus der als Pfarrer von Katscher wirkte eine Kantorei an der Ratiborer Kollegiat und Pfarrkirche St Marien Liebfrauenkirche an der er ein Kanonikat besass 1428 oder fruher wurde ihm ein Kanonikat an der Kollegiatkirche St Florian bei Krakau ubertragen deren akademische Kanonien den Mitgliedern der Theologischen Fakultat vorbehalten waren Fur das Studienjahr 1428 29 wurde er zum Rektor gewahlt Daneben wirkte er als Astronom am Hof des Konigs Wladyslaw II Jagiello konstruierte astronomische Instrumente und erstellte astronomische Tafeln Besondere Anerkennung erlangte er mit der Voraussage einer Sonnenfinsternis fur 1433 Nach dem theologischen Bakkalaureat promovierte er 1433 zum Doktor der Theologie Da er nun der Theologischen Fakultat angehorte musste er den Stiftungslehrstuhl fur Mathematik und Astronomie aufgeben Seine theologische Laufbahn ist wenig erforscht kann jedoch aus den Schriften die er benutzte erschlossen werden So kommentierte er z B die Sentenzen des Petrus Lombardus Nach 1439 gab er fur das Basler Konzil ein Gutachten zur Frage des Schismas ab das vom Konzil bei den Krakauer Theologen angefordert worden war Das Gutachten besteht aus neun Conclusiones die jeweils erlautert werden Bisher konnte nicht geklart werden ob Laurentius personlich in Basel auftrat In den Konzilsakten fehlt sein Name 1441 hielt er sich jedenfalls wieder in Schlesien auf als er der Ratiborer Liebfrauenkirche Bucher und liturgische Kleidung schenkte Seiner Ratiborer Heimat blieb er bis zuletzt verbunden Im Mitgliederverzeichnis der Ratiborer Liebfrauengilde wird er als Kanoniker von Ratibor gefuhrt Letztmals quellenmassig erwahnt wurde er 1446 Einem Nekrolog des Krakauer Theologen und Rektors Mattheus de Labiszan Matthaus von Labiszyn kann entnommen werden dass Laurentius 1448 starb In dem Nekrolog werden vor allem seine mathematisch naturwissenschaftlichen Leistungen hervorgehoben Sein Bestattungsort ist nicht bekannt Werke BearbeitenDeterminatio Basiliensis 3 Literatur BearbeitenThomas Wunsch Laurentius von Ratibor 1381 1448 In Schlesische Lebensbilder Bd 9 Hrsg von Joachim Bahlcke Insingen 2007 ISBN 978 3 7686 3506 6 S 41 48 Katherine Walsh Ein Schlesier an der Universitat Krakau im 15 Jahrhundert Zu Biographie wissenschaftlichen Interessen und Handschriftenbesitz des Laurentius von Ratibor In Archiv fur schlesische Kirchengeschichte Bd 40 1982 S 191 206 Digitalisat PDF 880 kB Katherine Walsh Das wissenschaftliche Umfeld des Laurentius von Ratibor In Die Anfange des Schrifttums in Oberschlesien bis zum Fruhhumanismus Hrsg von Gerhard Kosselek Frankfurt Main u a 1997 ISBN 3 631 32750 1 S 59 84 Katherine Walsh Lorenz Laurentius Nicolai Nueschin Kaczer von Ratibor In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 170 Digitalisat Weblinks BearbeitenLaurentius von Ratibor im Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Einzelnachweise Bearbeiten Erwarb an der Krakauer Universitat den Magister artium 1462 als Prior des Krakauer Dominikanerklosters und Lektor der Theologie belegt HandschriftennachweisNormdaten Person GND 102498385 lobid OGND AKS VIAF 12695806 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Laurentius von RatiborALTERNATIVNAMEN Lorenz von Ratibor Laurentius Nicolai Nueschin Laurencius de Raciborz lateinisch Wawrzyniec z Raciborza polnisch Nueschin Laurentius NicolaiKURZBESCHREIBUNG schlesischer Mathematiker Astronom und Theologe Rektor der Universitat KrakauGEBURTSDATUM 1381GEBURTSORT Ratibor Herzogtum RatiborSTERBEDATUM 14 April 1448STERBEORT Krakau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Laurentius von Ratibor amp oldid 238586686