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Laryssa Antonauna Henijusch belarussisch Larysa Antonayna Geniyush 9 August 1910 in Schlobauzy heute Hrodsenskaja Woblasz 7 April 1983 in Selwa Hrodsenskaja Woblasz war eine belarussische Dichterin und Schriftstellerin Laryssa Henijusch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rehabilitierung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNachdem ihre Familie auf der Flucht vor den Wirren des Ersten Weltkriegs ihren Heimatort verlassen musste kehrte Laryssa Henijusch geb Miklaschewitsch erst 1919 mit ihren Eltern dorthin zuruck Im Jahre 1928 beendete sie das polnische Gymnasium in Waukawysk 1937 zog sie zu ihrem Mann nach Prag der bereits dort lebte und an der dortigen Universitat Medizin studierte Dort nahm sie aktiv am Leben der belarussischen Emigration teil vor allem arbeitete sie fur die Exil Regierung der zu jener Zeit de facto nicht mehr existenten unabhangigen Weissrussischen Volksrepublik belarussisch Belaruskaya Narodnaya Respublika BNR die im Jahre 1918 etwa ein halbes Jahr lang existiert hatte nach der Novemberrevolution in Deutschland aber von der Roten Armee besetzt und schliesslich im Ergebnis des polnisch russischen Krieges aufgeteilt wurde wobei der westliche Teil des Landes zu Polen kam wahrend der ostliche Teil zur Weissrussischen Sowjetrepublik wurde Die Exilregierung hatte zunachst von Litauen aus weiter gewirkt und war spater nach Prag umgezogen wo auch Laryssa Henijusch sich ihr anschloss Wahrend der deutschen Besatzung Prags erschienen erste Gedichte in verschiedenen belarussischen Emigrantenzeitungen so zum Beispiel in der in Berlin erscheinenden Zeitung Ranica dt Der Morgen Im Juli 1941 stellte Henijusch als Mitglied des Weissruthenischen Selbsthilfekomitees einer judischen Familie Wolfsohn ein Dokument aus das sie als orthodoxe Belarussen ausgab obwohl allen Komiteemitgliedern bewusst gewesen ist dass es sich bei ihnen um Juden handelt Aus diesem Grund konnte die Familie Wolfsohn den Zweiten Weltkrieg uberleben 1 Im Jahre 1942 erschien ihr erster Gedichtband Ad rodnyh niy dt Von heimatlichen Fluren In jenen Jahren war sie insbesondere auch damit betraut das Archiv der BNR das seinerzeit mit der Exilregierung ins Ausland gelangt war zu sichten zu ordnen und spater auch vor dem Zugriff zunachst deutscher Geheimdienste nach dem Krieg auch des sowjetischen Geheimdienstes zu verstecken Im Marz 1948 wurden Henijusch und ihr Mann von Agenten des Ministeriums fur Staatssicherheit der UdSSR in Prag verhaftet und nach Minsk uberfuhrt wo sie im Februar 1949 vom Obersten Gericht der BSSR zu 25 Jahren Lagerhaft in der Republik Komi verurteilt wurde Im Jahre 1956 wurde die Verurteilung zwar vom Prasidium des Obersten Sowjets der UdSSR bestatigt das Strafmass aber auf 8 Jahre verkurzt sodass die Henijuschs noch im selben Jahr aus der Lagerhaft entlassen wurden und in ihre Heimat zuruckkehrten Dort lebte Laryssa Henijusch bis zu ihrem Tod in dem kleinen Ort Selwa nahe Hrodna weigerte sich aber bis an ihr Lebensende die sowjetische Staatsangehorigkeit anzunehmen Ab 1963 konnten immer wieder Gedichtbande von ihr erscheinen oft jedoch durch die Zensur stark gekurzt Daneben schrieb Henijusch auch poetische Marchen fur Kinder Veroffentlicht sind auch ihre Briefe 1990 erschienen erstmals ihre Lebenserinnerungen unter dem Titel Spovedz dt Beichte In diesem Buch dessen Manuskript sie kurz vor ihrem Tode einem Vertrauten uberlassen hatte der es erst wahrend der Perestrojka zur Veroffentlichung gab beschreibt Henijusch ihre Kindheit die fur Belarussen schwierigen Jahre in der Zwischenkriegszeit in Polen die Zeit in Prag vor und wahrend des Krieges und vor allem auch das Martyrium der Lagerhaft Das Buch gilt in Belarus als eines der wichtigsten historischen Zeugnisse des 20 Jahrhunderts Rehabilitierung BearbeitenIm Jahre 1999 beantragte das Belarussische Helsinki Komitee die posthume Rehabilitierung von Laryssa Henijusch Der Oberste Gerichtshof des Landes lehnte in seinem Antwortschreiben den Antrag ab und erklarte dass sie nicht rehabilitiert werden konne Eine Begrundung wurde jedoch nicht angefuhrt da diese wie es hiess nur der Betroffenen selbst mitgeteilt werden durfe Weblinks BearbeitenKurzbiographie auf slounik org belarussisch Weissrussische Anthologie Ein Lesebuch belarussisch deutsch Einzelnachweise Bearbeiten Rada BNR Yak radnyya BNR dapamagali gabreyam u chas Drugoj susvetnaj vajny Abgerufen am 7 September 2020 belarussisch Normdaten Person GND 119382288 lobid OGND AKS LCCN no2013008181 VIAF 52497877 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Henijusch LaryssaALTERNATIVNAMEN Henijusch Laryssa Antonauna vollstandiger Name Geniyush Larysa Antonayna belarussisch KURZBESCHREIBUNG belarussische Dichterin und SchriftstellerinGEBURTSDATUM 9 August 1910GEBURTSORT Schlobauzy heute Hrodsenskaja WoblaszSTERBEDATUM 7 April 1983STERBEORT Selwa Hrodsenskaja Woblasz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Laryssa Henijusch amp oldid 232853523