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L Illusion comique ist ein Theaterstuck in funf Akten des franzosischen Dichters Pierre Corneille Es entstand 1635 und wurde 1636 im Theatre du Marais in Paris uraufgefuhrt Die Erstausgabe erschien 1639 Frontispiz der Erstausgabe Inhaltsverzeichnis 1 Personen 2 Handlung 3 Bedeutung 4 Bearbeitungen 5 Einzelnachweise 6 WeblinksPersonen BearbeitenAlcandre ein Zauberer Pridamant Vater des Clindor Dorante Freund des Pridamant Clindor Sohn des Pridamant Geliebter der Isabelle Isabelle Geliebte des Clindor Matamore Kapitan aus der Gascogne Adraste verliebt in Isabelle Geronte Vater der Isabelle Lyse Dienerin der Isabelle Kerkermeister aus Bordeaux Page des Kapitans Rosine Prinzessin verliebt in Clindor nur in der Erstfassung Eraste Schildknappe des Prinzen Florilame Gefolge des Adraste Gefolge des FlorilameHandlung BearbeitenDer erste Akt spielt auf dem Land in der Touraine Der Vater Pridamant sucht seinen Sohn den er seit zehn Jahren nicht mehr gesehen hat Von seinem Freund Dorante wird Pridamant zur Grotte des Zauberers Alcandre gefuhrt der uber die Macht verfugt zu zeigen wie sich das Leben des Sohnes in Abwesenheit seines Vaters abgespielt hat Im zweiten Akt lasst der Zauberer vor den Augen von Pridamant seinen Sohn Clindor erscheinen der als Gefolgsmann von Matamore auftritt einem prahlerischen Angeber aus der Commedia dell arte in der Tradition des Capitano Im dritten Akt erweist sich Matamore angesichts leerer Drohungen als Feigling Es folgt eine Eifersuchtsszene zwischen Clindor und Adraste die sich um die schone Isabelle streiten Clindor totet seinen Rivalen und wird in ein Gefangnis in Bordeaux gesteckt Pridamant beklagt das Schicksal seines Sohnes Den dramatischen Hohepunkt bietet der vierte Akt Nach vier Tagen gibt sich Isabelle in einem Monolog der Verzweiflung hin da ihr Liebhaber hingerichtet werden soll Auch Clindor klagt im Gefangnis uber sein Schicksal doch die Henker die ihn seinem Tod zufuhren sollen erweisen sich als Isabelle und ihre Dienerin Lyse die mit Einverstandnis des verfuhrten Kerkermeisters den Gefangenen befreien Pridamant ist erleichtert und der Zauberer erklart ihm dass seinem Sohn in zwei Jahren ein ehrenvolles Verdienst zufallen wird In einer Nachtszene verwechselt Clindor seine Frau Isabelle mit der Prinzessin Rosine und macht ihr ein Liebesgestandnis Isabelle ist emport und bringt Clindor dazu Rosine abzuschworen Als Clindor daraufhin mit Rosine zusammentrifft distanziert er sich von ihr Doch sie wurden bereits von Gefolgsleuten des Prinzen Florilame entdeckt diese toten Clindor und Rosine Dem verzweifelten Pridamant zeigt der Zauberer lachend in der nachsten Szene wie Clindor und seine Freunde das Geld aufteilen das sie als Schauspieler mit der Auffuhrung dieser Tragodie verdient haben Der Vater ist uber den ehrlosen Beruf seines Sohnes enttauscht doch der Zauberer halt eine abschliessende Lobrede auf das Theater Bedeutung BearbeitenAls Corneille L Illusion comique schrieb war er 29 jahrig und hatte zuvor schon einige Tragodien und Komodien geschrieben In der Widmung an eine Mademoiselle M F D R bezeichnet er sein Stuck als Monster Der erste Akt sei ein Prolog die drei folgenden eine unvollkommene Komodie und der letzte eine Tragodie so dass das Ganze zusammengenommen eine Komodie ergebe Der erste Akt enthalt mit dem Auftritt des Zauberers der sich vor einer Grotte abspielt Elemente der Pastorale Die unvollkommene Komodie entwickelt sich zur Tragikomodie in der Rivalitaten Kerkerszenen und der Tod zur Sprache kommen Der letzte Akt zeigt die Auffuhrung einer Tragodie In diesem Stuck wie samtliche Buhnenwerke Corneilles in alexandrinischen Versen geschrieben demonstriert somit der Dichter seine Beherrschung der unterschiedlichen theatralischen Gattungen mit Hilfe der Technik der Mise en abyme Die Handlung erstreckt sich uber mehrere Jahre und spielt an verschiedenen Orten so dass Corneille die als klassisch angesehene Regel der drei Einheiten missachtet In einer uberarbeiteten Version aus dem Jahre 1660 unter dem Titel L Illusion kurzte Corneille eine Szene aus dem funften Akt und strich die Person der Rosine um die Einheit der Handlung etwas mehr zu betonen 1 Wie in der ersten Szene erklart wird beschranken sich die Fahigkeiten des Zauberers Alcandre der die Faden der Handlung zieht auf die Deutung der Zukunft und der Vergangenheit 2 Er verfugt jedoch uber keine ubernaturlichen Krafte kann keine Berge versetzen oder Erdbeben hervorrufen So benotigt er auch keine Buhnenmaschinerie wie dies in spateren Zauberstucken und Zauberopern des Barocktheaters ublich wird sondern begnugt sich mit dem Ziehen eines einfachen Vorhangs Bearbeitungen BearbeitenDas Stuck wurde von Tony Kushner unter dem Titel The Illusion ins Englische ubersetzt und adaptiert 2010 wurde auf Veranlassung der Comedie Francaise eine adaptierte Version des Regisseurs Mathieu Amalric als franzosischer Fernsehfilm ausgestrahlt Einzelnachweise Bearbeiten Catherine Kintzler Sur L Illusion de Pierre Corneille Dorante 1 Akt Szene 1 Il suffira pour vous qu il lit dans les pensees Qu il connait l avenir et les choses passees Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource L Illusion comique mehrere Ausgaben Quellen und Volltexte franzosisch Werke von Pierre Corneille Melite Clitandre ou l Innocence persecutee La Veuve La Galerie du Palais La Suivante La Place Royale Medee L Illusion comique Le Cid Horace Cinna Polyeucte La Mort de Pompee Le Menteur Rodogune La Suite du Menteur Theodore Heraclius Don Sanche d Aragon Andromede Nicomede Pertharite Œdipe La Toison d or Sertorius Sophonisbe Othon Agesilas Attila Tite et Berenice Psyche Pulcherie Surena Abgerufen von https de wikipedia org w index php title L Illusion comique amp oldid 181588002