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Als Korrosionsmedium auch angreifendes oder korrosives Mittel genannt 1 bezeichnet man einen flussigen oder gasformigen Stoff der auf damit in Beruhrung kommende feste Korper insbesondere Metalle eine korrosive Wirkung ausubt Ein flussiges Korrosionsmedium kann auch in Form einer Metallschmelze vorliegen 2 Die korrosive Wirkung kann chemisch elektrochemisch oder biochemisch erfolgen Inhaltsverzeichnis 1 Flussigkeit als Basis 2 Zusatzstoffe 2 1 Anzahl Zusammensetzung und Konzentration 3 Korrosivwirkung auf Metalle 4 Auswirkung ausserer Einflusse 5 Schutzmassnahmen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseFlussigkeit als Basis BearbeitenSofern das Korrosionsmedium in seiner Basis eine Metallschmelze ist spricht man von einer rein chemischen Korrosivwirkung 2 In den meisten Fallen ist jedoch Wasser die Basis des Korrosionsmediums Dann ubt dieses eine elektrochemische Korrosivwirkung aus 2 Mit dem uberall gegenwartigen gasformigen Sauerstoff konnen zwar manche metallische Werkstoffe auch ohne Beteiligung eines Elektrolyten zu Metalloxiden reagieren meistens ist dabei jedoch Wasser beteiligt Hierfur reicht es schon aus wenn dieses nur in Form der allgegenwartigen Luftfeuchtigkeit vorliegt In der Medizin ist an das Korrosionsmedium Blut oder Speichel zu denken 3 Zusatzstoffe BearbeitenWenn es sich um ein Korrosionsmedium in flussigem Aggregatzustand handelt z B Wasser konnen geloste oder beigemischte Salze z B Chloride Sulfate Nitrate Nitrite Ammoniumsalze Sauren z B Schwefelsaure Laugen z B Natronlauge oder in Losung durch Hydratation Ionen bildende Gase z B Kohlendioxid Ammoniak Schwefeldioxid Stickoxide Schwefelwasserstoff die korrosive Wirkung verstarken Deshalb ist Meerwasser das am haufigsten vorkommende Korrosionsmedium Wegen seines Gehalts an gelosten Salzen wirken deren Anionen auf viele Metalle und deren Legierungen stark korrosiv Enthalt das Wasser korrosiv wirkende Mikroorganismen spricht man von einer biochemischen Korrosion durch das Medium 2 Anzahl Zusammensetzung und Konzentration Bearbeiten Es versteht sich dass es bei den oben genannten evtl im Wasser enthaltenen Stoffen nicht nur auf den Gehalt als solchen ankommt sondern auch auf die Anzahl und Zusammensetzung derselben sowie auf deren Konzentration So kann zwar durchaus schon eine vergleichsweise geringe Konzentration eines oder mehrerer der Stoffe einen intensivierenden Einfluss auf den Korrosiveffekt des flussigen Korrosionsmediums haben Bei hoheren Konzentrationen wird sich indessen der Korrosiveffekt in der Regel deutlich erhohen Ein Korrosionsmedium im stark sauren Bereich pH Wert 0 bis 2 wird beispielsweise eine merkbar starkere Korrosivwirkung erzielen als ein Korrosionsmedium im schwach sauren Bereich pH Wert gt 2 bis lt 7 Ahnlich verhalt es sich bei basischen insbesondere alkalischen Korrosionsmedien pH Wert gt 7 bis 14 und bei solchen die geloste Salze und oder bestimmte Gase s o enthalten Korrosivwirkung auf Metalle BearbeitenDie korrosive Wirkung des Korrosionsmediums beruht auf der Eigenschaft von Metallen dass sie wenn sie mit Elektrolyten in Beruhrung kommen dazu neigen in den thermodynamisch begunstigten Ionenzustand uberzugehen Kommen sie dagegen mit Nichtelektrolyten z B Gasen in Kontakt so streben sie unter Bildung von Verbindungen einen Ubergang in thermodynamisch stabilere energiearmere Zustande an 1 Auswirkung ausserer Einflusse BearbeitenDie korrosive Wirkung wird auch durch Temperatur und Bewegung ruhend oder stromend des Korrosionsmediums beeinflusst Des Weiteren hat eine statische oder dynamische Belastung des dem Korrosionsmedium ausgesetzten metallischen Werkstoffes Einfluss auf die korrosive Wirkung So kann durch Zugspannung oder uberlagerte niederfrequente Zugschwellspannung im Zusammenwirken mit einem Korrosionsmedium das Auftreten von Spannungsrisskorrosion begunstigt werden 4 Hoherfrequente Wechselbelastung des metallischen Werkstoffes dagegen kann bei gleichzeitiger Einwirkung eines Korrosionsmediums zu Schwingungsrisskorrosion fuhren 4 Schutzmassnahmen BearbeitenMassnahmen um Metalle vor der Einwirkung von Korrosionsmedien zu schutzen sind Schutzschichten aller Art um Korrosionsmedien vom Metall fernzuhalten Kontakt mit unedleren Metallen was bewirkt dass zuerst nur diese korrodieren bis davon nichts mehr unkorrodiert vorliegt siehe z B Verzinken Opferanode Passivierung die z B bei Aluminium eine naturliche Schutzschicht bildet deren Dicke aber auch verstarkt werden kann siehe Eloxieren Aufgabe eines kunstlichen elektrochemischen Potentials z B ca 500 bis 600 mV auf den dem Korrosionsmedium ausgesetzten gegebenenfalls mechanisch belasteten siehe oben metallischen Werkstoff Siehe auch BearbeitenSpannungsrisskorrosion Schwingungsrisskorrosion Spannungsreihe Rost Grunspan Patina MeerwasserLiteratur BearbeitenLexikon der Korrosion 2 Bande Mannesmannrohren Werke 1970 Fonds der Chemischen Industrie Korrosion Korrosionsschutz Folienserie und Textheft Nr 8 Frankfurt am Main 1994 Weblinks BearbeitenHaustechnikDialog SHKwissen Gasformiges Korrosionsmedium Prof Blumes Bildungsserver fur Chemie Wasser als Korrosionsmedium Memento vom 18 Juni 2011 im Webarchiv archive today W Oberparleiter Einfluss von Pruffrequenz und Salzgehalt des Korrosionsmediums auf die Korrosionsermudung von Stahlen bei betriebsahnlichen Lastablaufen In Materials and Corrosion Volume 37 Ausgabe 7 1986 S 391 397 doi 10 1002 maco 19860370704 Einzelnachweise Bearbeiten a b J Falbe M Regitz Hrsg Rompp Chemie Lexikon 9 Auflage Stuttgart New York 1995 S 2344 a b c d dtv Brockhaus Lexikon erarbeitet nach den lexikalischen Unterlagen von F A Brockhaus Band 10 Mannheim Munchen 1988 S 112 Klaus Muller Beschwerden durch korrosive Metalle In Selecta das Wochenmagazin des Arztes Nr 22 2 Juni 1986 S 1742 a b J Falbe M Regitz Hrsg Rompp Chemie Lexikon 9 Auflage Stuttgart New York 1995 S 2345 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Korrosionsmedium amp oldid 217241148