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Als Kornrasterverfahren bezeichnet man ein fotografisches Verfahren der Farbfotografie das nach der additiven Farbmischung arbeitet Inhaltsverzeichnis 1 Funktionsweise 2 Geschichte und Entwicklung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksFunktionsweise BearbeitenBei fotografischen Filmen oder Platten die nach dem Kornrasterverfahren arbeiten befinden sich vor der Emulsionsschicht eines Schwarzweissfilms Farbstoffpartikel die in den drei additiven Grundfarben eingefarbt sind diese Partikel sind im Gegensatz zum Linienrasterverfahren unregelmassig angeordnet und wirken bei der Aufnahme und Projektion wie Farbfilter Beispiele fur Kornrasterfilme sind Cinecolor von Lumiere Lignose ein Naturfarbenfilm Auch die Autochromes arbeiteten nach dem Kornrasterverfahren Die Autochromplatte darf nicht mit dem Autochromverfahren der Drucktechnik verwechselt werden Geschichte und Entwicklung BearbeitenDie Grundlagen der Farbfotografie gehen auf Experimente von James Clerk Maxwell aus dem Jahr 1861 zuruck die auf den zu Beginn des 19 Jahrhunderts von Thomas Young entwickelten Theorien uber die physiologischen Grundlagen der Farbwahrnehmung basierten Erste praktische Anwendungen fur die Fotografie wurden entwickelt von Louis Ducos du Hauron 1837 1920 Rasterverfahren 1875 und Charles Cros 1842 1888 sowie Frederic Ives 1888 Fruhe additive Verfahren der Farbfotografie wurden entwickelt mit der Farbrasterplatte von James W McDonough 1892 bei der eine Glasplatte mit Farbpulverteilchen eingefarbt und anschliessend mit einer Emulsionsschicht ubergossen wird erste Autochrome Platte und dem Linienrasterverfahren von John Joly 1894 95 Joly Verfahren Das Kornrasterverfahren setzte sich jedoch erst 1904 mit den Autochromes von Auguste und Louis Lumiere durch dabei wurden aus rohen und zerkleinerten Kartoffeln transparente Starkekorner mit einem Korndurchmesser von 15 bis 20 µm gewonnen die zu gleichen Volumenanteilen mit den Farbstoffen Blau Grun und Rot eingefarbt und nach dem Trocknen gemischt wurden Dieses Mixtur wurde anschliessend mit einer Dichte von etwa 7000 bis 8000 Kartoffelstarkekornern pro Quadratmillimeter Oberflache auf eine Glasplatte aufgebracht die mit einem Leim versehen war auf diese Mehrfilterschicht wurde anschliessend eine panchromatische Emulsion aufgegossen Durch eine Umkehrentwicklung erhielt man dann ein farbiges Diapositiv Dieses Verfahren wurde in Dresden erstmals 1907 vorgestellt und bis etwa 1935 eingesetzt Bereits 1908 setzte der Dornbirner Arzt Musiker und Fotograf Franz Bertolini 1875 1965 die Lumiere Platten mit Kornrasterverfahren ein bis 1925 belichtete er Hunderte von Autochromen von denen rund 600 nahezu unbeschadigt erhalten geblieben sind eine Auswahl dieser fruhen Farbaufnahmen Bertolinis wurden in dem von Hanno Platzgummer herausgegebenen Band Farben aus der Dunkelkammer Haymon Verlag 1996 veroffentlicht 1916 brachte Agfa Autochrome und Kornrasterplatten als kommerzielle Produkt auf den Markt in der industriellen Fertigung wurden die Starkekorner durch Dextrinkorner und Harzpartikel als Lichtfilter ersetzt Siehe auch BearbeitenFarbfotografie Farbfilm MehrschichtfilmWeitere fotografische Verfahren nach der additiven Farbmischung Linienrasterverfahren LinsenrasterverfahrenLiteratur BearbeitenHanno Platzgummer Hrsg Farben aus der Dunkelkammer Die Autochrome des Franz Bertolini 1908 1925 Haymon Innsbruck 1996 ISBN 3 85218 224 7 Weblinks Bearbeitenhttp www abmt unibas ch SKRIPTEN ScriptColor 01 kap 1 Geschichtl Entw pdf Geschichtlicher Ueberblick PDF Datei 2 72 MB http www kairo at science chemistry fotografie php Fotografie ein chemischer Uberblick http www staedtische galerie erlangen de seiten 4 programm 2007 seiten 100 jahre farbe htm Ausstellung Beispiele Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kornrasterverfahren amp oldid 228330945