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Die konvexe Hulle einer Teilmenge ist die kleinste konvexe Menge die die Ausgangsmenge enthalt Betrachtet wird dieses Objekt in unterschiedlichen mathematischen Disziplinen wie zum Beispiel in der konvexen Analysis Die blaue Menge ist die konvexe Hulle der roten Menge Inhaltsverzeichnis 1 Definitionen 2 Beispiele 3 Algorithmen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseDefinitionen BearbeitenDie konvexe Hulle einer Teilmenge X displaystyle X nbsp eines reellen oder komplexen Vektorraumes V displaystyle V nbsp conv X X K V K k o n v e x K displaystyle operatorname conv X bigcap X subseteq K subseteq V atop K mathrm konvex K nbsp ist definiert als der Schnitt aller konvexen Obermengen von X displaystyle X nbsp Sie ist selbst konvex und damit die kleinste konvexe Menge die X displaystyle X nbsp enthalt Die Bildung der konvexen Hulle ist ein Hullenoperator Die konvexe Hulle kann auch beschrieben werden als die Menge aller endlichen Konvexkombinationen 1 conv X i 1 n a i x i x i X n N i 1 n a i 1 a i 0 displaystyle operatorname conv X left left sum i 1 n alpha i cdot x i right x i in X n in mathbb N sum i 1 n alpha i 1 alpha i geq 0 right nbsp Der Abschluss der konvexen Hulle ist der Schnitt aller abgeschlossenen Halbraume die X displaystyle X nbsp ganz enthalten Die konvexe Hulle zweier Punkte a b displaystyle a b nbsp ist ihre Verbindungsstrecke conv a b a b l a 1 l b 0 l 1 displaystyle operatorname conv a b overline ab lambda a 1 lambda b mid 0 leq lambda leq 1 nbsp Die konvexe Hulle endlich vieler Punkte ist ein konvexes Polytop Eine Menge von Punkten im euklidischen Raum ist konvex wenn fur je zwei beliebige Punkte die zur Menge gehoren die Menge auch die Verbindungsstrecke enthalt Die konvexe Hulle einer Menge X displaystyle X nbsp kann wie folgt definiert werden Die minimale konvexe Menge die X displaystyle X nbsp als Teilmenge enthalt Die Schnittmenge aller konvexen Mengen die X displaystyle X nbsp als Teilmenge enthalten Die Menge aller Konvexkombinationen von Punkten in X displaystyle X nbsp Die Vereinigungsmenge aller Simplexe deren Eckpunkte in X displaystyle X nbsp liegenEs ist nicht offensichtlich dass die erste Definition sinnvoll ist Warum sollte es fur jedes X displaystyle X nbsp eine eindeutige minimale konvexe Menge geben die X displaystyle X nbsp enthalt Die zweite Definition die Schnittmenge aller konvexen Mengen die X displaystyle X nbsp als Teilmenge enthalten ist jedoch wohldefiniert Sie ist eine Teilmenge jeder anderen konvexen Menge Y displaystyle Y nbsp die X displaystyle X nbsp enthalt weil Y displaystyle Y nbsp zu den Schnittmengen gehort Es ist also genau die eindeutige minimale konvexe Menge die X displaystyle X nbsp enthalt Daher sind die ersten zwei Definitionen aquivalent Jede konvexe Menge die X displaystyle X nbsp enthalt muss unter der Annahme dass sie konvex ist alle Konvexkombinationen von Punkten in X displaystyle X nbsp enthalten so dass die Menge aller Konvexkombinationen in der Schnittmenge aller konvexen Mengen enthalten ist die X displaystyle X nbsp enthalten Umgekehrt ist die Menge aller Konvexkombinationen selbst eine konvexe Menge die X displaystyle X nbsp enthalt also enthalt sie auch die Schnittmenge aller konvexen Mengen die X displaystyle X nbsp enthalten und daher sind die zweite und dritte Definition aquivalent Tatsachlich ist nach dem Satz von Caratheodory wenn X displaystyle X nbsp eine Teilmenge eines d displaystyle d nbsp dimensionalen euklidischen Raums ist jede Konvexkombination endlich vieler Punkte aus X displaystyle X nbsp auch eine Konvexkombination von hochstens d 1 displaystyle d 1 nbsp Punkten in X displaystyle X nbsp Die Menge von Konvexkombinationen eines d 1 displaystyle d 1 nbsp Tupels von Punkten ist ein Simplex In der zweidimensionalen Ebene ist es ein Dreieck und im dreidimensionalen Raum ein Tetraeder Daher gehort jede Konvexkombination von Punkten von X displaystyle X nbsp zu einem Simplex dessen Ecken zu X displaystyle X nbsp gehoren und die dritte und vierte Definition sind aquivalent Beispiele Bearbeiten nbsp Konvexe Hulle der rot markierten Punkte im zweidimensionalen RaumDas nebenstehende Bild zeigt die konvexe Hulle der Punkte 0 0 0 1 1 2 2 2 und 4 0 in der Ebene Sie besteht aus dem rot umrandeten Gebiet inklusive Rand Es gibt eine Klasse von Kurven darunter z B die Bezierkurve deren Mitglieder die sog Convex Hull Property CHP erfullen d h ihr Bild verlauft vollstandig innerhalb der konvexen Hulle ihrer Kontrollpunkte Algorithmen BearbeitenDie Ermittlung der konvexen Hulle von n displaystyle n nbsp Punkten im R 2 displaystyle mathbb R 2 nbsp hat als untere Schranke eine asymptotische Laufzeit von W n log n displaystyle Omega n log n nbsp der Beweis erfolgt durch Reduktion auf das Sortieren von n displaystyle n nbsp Zahlen Liegen nur k displaystyle k nbsp der n displaystyle n nbsp Punkte auf dem Rand der konvexen Hulle ist die Schranke bei W n log k displaystyle Omega n log k nbsp Es bieten sich mehrere Algorithmen zur Berechnung an 2 3 Graham Scan Algorithmus mit Laufzeit O n log n displaystyle mathcal O n log n nbsp Jarvis March 2d Gift Wrapping Algorithmus mit Laufzeit O n k displaystyle mathcal O nk nbsp wobei k displaystyle k nbsp die Anzahl der Punkte auf dem Rand der Hulle ist QuickHull in Anlehnung an Quicksort mit erwarteter Laufzeit O n log n displaystyle mathcal O n log n nbsp Worst Case O n 2 displaystyle mathcal O n 2 nbsp Inkrementeller Algorithmus mit Laufzeit O n log n displaystyle mathcal O n log n nbsp Chans Algorithmus mit Laufzeit O n log k displaystyle mathcal O n log k nbsp wobei k displaystyle k nbsp die Anzahl der Punkte auf dem Rand der Hulle ist nbsp Animation des Graham Scan Algorithmus nbsp Animation des Gift Wrapping Algorithmus Die rote Linien zeigen die bereits gefundenen Strecken der konvexen Hulle die schwarze zeigt die aktuell Beste und die grune Linie zeigt die Strecke die gerade uberpruft wird nbsp Animation des QuickHull AlgorithmusWeblinks BearbeitenAllgemeines zu konvexen Hullen samt Algorithmen zur Berechnung Zum randomisierten Algorithmus Animation des Graham Scan Algorithmus Animation des Gift Wrapping Algorithmus Animation des QuickHull AlgorithmusEinzelnachweise Bearbeiten Wolfram MathWorld Convex Hull Franco P Preparata and Michael Ian Shamos Computational Geometry An Introduction Springer Verlag 1985 1st edition ISBN 0 387 96131 3 2nd printing corrected and expanded 1988 ISBN 3 540 96131 3 Russian translation 1989 ISBN 5 03 001041 6 GitHub Inc Convex Hull Algorithms Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konvexe Hulle amp oldid 228108324