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Konary kɔ narɨ deutsch Kunern bei Winzig ist eine Ortschaft der Gemeinde Winsko deutsch Winzig im Powiat Wolowski der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Franz Carl Achard 4 Wurdigung 5 Literatur Auswahl 6 Weblinks 7 Mit dem Ort verbundene Personlichkeiten 8 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDer Ortsteil liegt in Niederschlesien etwa 13 km nordlich von Wolow Wohlau und 57 km nordwestlich von Wroclaw Breslau nbsp Modell der ersten Rubenzuckerfabrik in Kunern 1802 1807 Ausstellung im Deutschen Technikmuseum BerlinGeschichte BearbeitenCunern spater Kunern geschrieben gehorte zum Herzogtum Wohlau das bis 1675 von den Schlesischen Piasten regiert wurde Danach fiel es als erledigtes Lehen an die Krone Bohmen und 1742 an das Konigreich Preussen Dabei kam ein Teil der Orte zum nun kleineren Wohlauer Kreis der 1815 dem Regierungsbezirk Breslau zugeordnet 1818 als Kreis Wohlau noch einmal anders begrenzt und 1939 reichseinheitlich in Landkreis umbenannt wurde Kunern blieb immer im Kerngebiet um Wohlau Es bestand aus Ober und Niederkunern mit 284 1792 und 319 1939 Einwohnern Das Dorf hatte keine eigene Kirche Die meist evangelischen Christen wurden durch die Pfarrei in Herrnmotschelnitz ab 1945 Moczydlnica Dworska seelsorglich betreut die wenigen Katholiken gehorten zur Pfarrei in Krehlau ab 1945 Krzelow Franz Carl Achard BearbeitenDas herrschaftliche Gut in Kunern mit fast 670 Hektar Flache kaufte 1801 Franz Carl Achard liess verstarkt die Weisse schlesische Rube anbauen und zwischen Schloss Herrenhaus und dem Wirtschaftshof auf dem ostlichen Hugel drei bereits vorhandene Gebaude fur die Rubenverarbeitung einrichten Im April 1802 begann hier die erste Kampagne zur Zuckergewinnung aus 400 Tonnen Ruben der Vorjahresernte wurden 16 Tonnen Rohzucker also eine Ausbeute von vier Prozent gewonnen 1 Im Marz 1807 brannte die Anlage im Vierten Koalitionskrieg ab und wurde funf Jahre spater zwischen Dorfstrasse und Schloss also westlicher durch zwei kleinere Gebaude ersetzt die neue Lehr Zuckerfabrik und ein Wohnhaus fur Lehrlinge Achard bildete weiter an dieser neuen Lehranstalt fur Zuckergewinnung aus Runkelruben interessierte Personen aus musste aber aus gesundheitlichen Grunden im Jahre 1819 aufgeben Er starb am 20 April 1821 und wurde auf dem evangelischen Friedhof von Herrnmotschelnitz beerdigt 2 Das Gut blieb noch zwei Generationen im Besitz der Familie und wechselte dann den Eigentumer Wurdigung BearbeitenAchard hatte in seiner Berliner Zeit bis zum Jahre 1800 neben vielen anderen Tatigkeiten und Erfolgen durch gezielte Auslese den Zuckergehalt bei schlesischen Futterruben von 1 5 auf vier bis funf Prozent gesteigert Er entwickelte die Gerate und das Verfahren zur Gewinnung von Zucker aus Ruben und betrieb ab 1802 in Kunern die dazu gehorige erste funktionsfahige Fabrik der Welt Damit wurde die Verminderung bzw Ablosung des Imports von Rohrzucker sogen Kolonialzucker moglich Leider breitete sich erst nach 1830 also uber 30 Jahre nach den Anfangen in Kunern die Rubenzuckerherstellung in Deutschland durch den Bau neuer Fabriken stark aus Der Verein fur die Ruben Zuckerindustrie des Deutschen Reichs stiftete 1886 einen Denkstein und liess die Grabstelle Achards in Herrnmotschelnitz restaurieren Die Lehr Zuckerfabrik nutzte man spater als Brennerei und als Getreidespeicher Erst 1911 wurde die Bedeutung des Gebaudes erkannt deswegen kaufte es der Verband der Deutschen Zuckerindustrie und wollte hier ein Museum einrichten Nach 1918 wechselte das Haus wieder den Besitzer und diente zuletzt als Wohnung fur franzosische Zwangsarbeiter Ende Januar 1945 brannte das Gebaude aus die Steine wurden fur andere Zwecke genutzt 1964 kam es zur Umgestaltung des Gelandes die Grundmauern wurden dauerhaft konserviert und es gibt seitdem eine Gedenkstatte mit einem Keramik Relief als Bild von Achard Die grossere Tafel von 1964 tragt die Inschrift An dieser Stelle richtiger musste es heissen in dieser Gemeinde entstand 1802 die weltweit erste Rubenzuckerfabrik deren Grunder F C Achard war Die kleinere Tafel wurde erst 2002 als Gedachtnis an das Jahr 1802 angebracht 3 4 Literatur Auswahl BearbeitenM F G Leonhardi Erdbeschreibung der Preussischen Monarchie Zweyter Band Halle 1792 S 537 Johann Adam Valentin Weigel Geographische naturhistorische und technologische Beschreibung des souverainen Herzogthums Schlesien Funfter Theil Die Furstenthumer Liegnitz Wohlau und Glogau Berlin 1802 S 114 Michael Rademacher Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990 Landkreis Wohlau Diss Osnabruck 2006 Hans Heinrich Muller Corne J Aertssens und Jurgen Wilke Franz Carl Achard 1753 1821 Biographie Berlin 2002 688 S Andrzej Wilk Informationen vom Januar 2020 Hartmut Boettcher Vor 200 Jahren starb Franz Carl Achard der Begrunder der Rubenzuckergewinnung In Wohlau Steinauer Heimatblatt Rothenburg ob der Tauber 23 Jahrgang 2021 Heft 4 S 11 12 Weblinks BearbeitenMichael Rademacher Michael Rademacher Dissertation Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 10 Mai 2023 Topographische KarteMit dem Ort verbundene Personlichkeiten BearbeitenFranz Carl Achard 1753 1821 deutscher Naturwissenschaftler entwickelte und betrieb die erste Fabrik zur Zuckergewinnung aus RubenEinzelnachweise Bearbeiten Ehemalige Lehr Zuckerfabrik in Kunern von 1812 Bilder vom Friedhof bei Herrnmotschelnitz Mehrsprachige Gedenktafel fur Achard in Kunern Gedenkstatte fur Achard in Kunern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konary Winsko amp oldid 233609432