www.wikidata.de-de.nina.az
Die Bezeichnung Kommunistische Partei Schwedens Sveriges kommunistiska parti ist ein seit 1921 getragener Name verschiedener kommunistisch ausgerichteter Parteien in Schweden der bis heute genutzt wird Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Sveriges socialdemokratiska vansterparti 1917 1921 1 3 Sveriges kommunistiska parti 1921 1967 1 4 Vansterpartiet kommunisterna 1967 1990 1 5 Vansterpartiet seit 1990 1 6 Sveriges kommunistiska parti seit 1995 2 Jugendverband 3 Medien 4 Parteivorsitzende 5 Parteitage 6 Wahlergebnisse 7 Namenstrager und Abspaltungen 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Schwedens Sveriges socialdemokratiska arbetareparti SAP ist die alteste Partei Schwedens und wurde am 23 April 1889 gegrundet Die Bildung von Gewerkschaften in den 1880er Jahren und die Grundung von sozialdemokratischen Zeitungen in Malmo 1882 und Stockholm 1885 durch August Palm waren die ersten Schritte auf dem Weg zur Parteigrundung Am Beginn war die Partei stark von der deutschen Sozialdemokratie beeinflusst Die ersten Parteiprogramme ubernahmen vieles aus dem Gothaer Programm und spater aus dem Erfurter Programm Die angestrebte sozialistische Umwandlung der Gesellschaft sollte durch Reformen nach einer demokratisch legitimierten Regierungsubernahme durch Wahlen geschehen Wahrend des Ersten Weltkrieges kulminierten die innerparteilichen Auseinandersetzungen zwischen der reformistischen Parteifuhrung und dem radikaleren linken Parteiflugel Sveriges socialdemokratiska vansterparti 1917 1921 Bearbeiten Die Linkspartei wurde 1917 von einer Gruppe aus der sozialdemokratischen Partei ausgeschlossener Sozialisten unter dem Namen Sozialdemokratische Linkspartei Schwedens Sveriges socialdemokratiska vansterparti gebildet Sveriges kommunistiska parti 1921 1967 Bearbeiten Auf dem IV Parteitag vom 25 29 Marz 1921 wurden alle antileninistischen Parteimitglieder ausgeschlossen und die Partei anderte ihren Namen in Kommunistische Partei Schwedens Sveriges kommunistiska parti Innere Auseinandersetzungen fuhrten zu Ausschlusswellen der Gruppen um Zeth Hoglund 1924 und Karl Kilbom 1929 Nach Stalins Tod dem chinesisch sowjetischen Zerwurfnis im Zuge der von ihr verteidigten Niederschlagung des Ungarnaufstandes 1956 und dem ebenso verteidigten Bau der Berliner Mauer 1961 erlebte die Schwedische KP heftige innere Diskussionen und Auseinandersetzungen Als sie 1962 bei den schwedischen Kommunalwahlen deutlich an Zustimmung verlor wurde innerhalb der SKP als ein Grund fur diese Niederlage die zu enge Anlehnung an die Sowjetunion angesehen Daraufhin kam es zu Diskussionen uber den zukunftigen Weg der Partei aus dem heraus es zu Austritten aus der Partei und zur Grundung weiterer kommunistischer Parteien in Schweden kam 1964 wurde Carl Henrik Hermansson Parteivorsitzender Vansterpartiet kommunisterna 1967 1990 Bearbeiten 1967 anderte die SKP ihren Namen in Vansterpartiet kommunisterna Linkspartei Kommunisten und gab sich ein neues Programm und Statut Einhergehend damit erfolgte der Wechsel hin zu einem gegenuber der KPdSU und der Sowjetunion kritischeren und eurokommunistisch gepragten Kurs So verurteilte die SKP 1968 den Einmarsch sowjetischer und anderer Truppen in die CSSR scharf und veranstaltete eine eigene Demonstration gegen dieses Vorgehen mit Hermansson als Hauptredner Im Zuge dieser ideologischen Neuausrichtung grundete sich aus dem Umfeld der Vansterpartiet kommunisterna 1967 der maoistisch ausgerichtete Kommunistische Verbund der Marxisten Leninisten Kommunistiska Forbundet Marxist Leninistern KFML Aus diesem spaltete sich 1970 eine weitere Gruppe ab der Kommunistische Verbund der Marxisten Leninisten revolutionar Kommunistiska Forbundet Marxist Leninisterna revolutionarerna KFML r welcher sich 1977 in Marxistisch Leninistische Kommunistische Partei revolutionar Kommunistiska Partiet Marxist Leninisterna revolutionarerna KPML r umbenannte und seit 2005 unter dem Namen Kommunistiska partiet auftritt Vansterpartiet seit 1990 Bearbeiten Die Entwicklung zu einer Linksalternative wurde in der Streichung der Bezeichnung kommunisterna Kommunisten im Parteinamen 1990 deutlich Sveriges kommunistiska parti seit 1995 Bearbeiten 1977 spaltete die sich an der Sowjetunion und der KPdSU ausgerichtete Arbeiterpartei Kommunisten Arbetarpartiet kommunisterna APK von der Vansterpartiet kommunisterna ab und tragt seit 1995 den traditionsreichen Namen Sveriges kommunistiska parti Jugendverband BearbeitenMit Grundung der Sozialdemokratischen Linkspartei 1917 schloss sich dieser der 1903 gegrundete und bis 1917 als Jugendverband der Sozialdemokraten fungierende Sozialdemokratische Jugendverband Socialdemokratiska Ungdomsforbundet an Mit dem Namenswechsel der Partei 1921 nannte sich auch der Jugendverband um und hiess fortan Kommunistischer Jugendverband Schwedens Sveriges Kommunistiska Ungdomforbund 1958 schloss sich dieser der 1952 gegrundeten Demokratischen Jugend Demokratisk Ungdom an Diese Jugendorganisation wurde 1952 ebenfalls aus dem Umfeld der schwedischen Kommunisten heraus gegrundet und hatte das Ziel breitere Kreise der Jugend anzusprechen als der Kommunistische Jugendverband Ende der 1960er Jahre wurde die Demokratische Jugend zur Keimzelle verschiedener sich von der SKP distanzierender Gruppierungen und der Jugendverband schrumpfte stark 1970 wurde daher eine neue Jugendorganisation der sich nun Linkspartei Kommunisten nennenden Partei gegrundet die Kommunistische Jugend Kommunistisk Ungdom Diese loste sich parallel zur Partei 1991 endgultig von jeglicher kommunistischer Identitat und benannte sich in Linksjugend Ung Vanster um Der der 1977 als Arbeiterpartei Kommunisten Arbetarpartiet Kommunisterna gegrundete nahestehende Jugendverband grundete sich parallel zur Partei und gab sich den traditionsreichen Namen Kommunistischer Jugendverband Schwedens Sveriges Kommunistiska Ungdomforbund und existierte bis 1990 2000 wurde unter demselben Namen erneut ein der sich nun den Traditionsnamen Kommunistischen Partei Schwedens Sveriges kommunistiska partitragenden gebenden Partei nahestehender Jugendverband gegrundet Medien BearbeitenVon 1930 bis 1990 war die Tageszeitung Ny Dag Neuer Tag Zentralorgan der Kommunistischen Partei Schwedens bzw der Linkspartei Kommunisten Von 1917 bis 1929 war die Tageszeitung Politiken Politik spater Folkets Dagblad Politiken Volkszeitung Politik das entsprechende Zentralorgan Parteivorsitzende Bearbeiten1917 1924 Zeth Hoglund 1921 1923 Karl Kilbom 1924 1929 Nils Flyg 1929 1951 Sven Linderot 1951 1964 Hilding Hagberg seit 1964 Carl Henrik HermanssonParteitage BearbeitenBezeichnung Datum Name der Partei BemerkungenI Grundungs Parteitag 13 16 Mai 1917 Sozialdemokratische Linkspartei Schwedens nach Abspaltung der Linken auf dem Parteitag der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei im Februar 1917II Parteitag Juni 1918 Sozialdemokratische Linkspartei SchwedensIII Parteitag Juni 1919 Sozialdemokratische Linkspartei SchwedensIV Parteitag 25 29 Marz 1921 Sozialdemokratische Linkspartei Schwedens Kommunistische Partei Schwedens Umbenennung in Kommunistische Partei Schwedens Karl Kilbom wird Parteivorsitzender 21 Bedingungen fur die Aufnahme in die Kommunistische Internationale werden akzeptiertV Parteitag Mai 1923 Kommunistische Partei SchwedensVI Parteitag November 1924 Kommunistische Partei Schwedens Nils Flyg wird ParteivorsitzenderVII Parteitag 3 6 Juni 1927 Kommunistische Partei SchwedensVIII Parteitag 30 November 2 Dezember 1929 Kommunistische Partei Schwedens Sven Linderot wird ParteivorsitzenderIX Parteitag Februar 1933 Kommunistische Partei SchwedensX Parteitag Mai 1937 Kommunistische Partei SchwedensXI Parteitag 6 9 Juni 1939 Kommunistische Partei SchwedensXII Parteitag 6 9 Juni 1944 Kommunistische Partei SchwedensXIII Parteitag 18 21 Mai 1946 Kommunistische Partei SchwedensXIV Parteitag 15 1 Mai 1948 Kommunistische Partei SchwedensXV Parteitag 23 26 Marz 1951 Kommunistische Partei Schwedens Hilding Hagberg wird ParteivorsitzenderXVI Parteitag 3 6 April 1953 Kommunistische Partei SchwedensXVII Parteitag 28 31 Juni 1955 Kommunistische Partei SchwedensXVIII Parteitag 28 31 Dezember 1957 Kommunistische Partei SchwedensXIX Parteitag 5 8 Januar 1961 Kommunistische Partei SchwedensXX Parteitag 3 6 Januar 1964 Kommunistische Partei SchwedensXXI Parteitag 13 16 Mai 1967 Kommunistische Partei Schwedens Linkspartei Kommunisten Umbenennung in Linkspartei Kommunisten C H Hermansson wird ParteivorsitzenderXXII Parteitag 19 21 September 1969 Linkspartei KommunistenXXIII Parteitag 26 29 Oktober 1972 Linkspartei KommunistenXXIV Parteitag 12 16 Marz 1975 Linkspartei Kommunisten Lars Werner wird Parteivorsitzender pro sowjetische Krafte nicht mehr im ZK vertreten 1 XXV Parteitag 5 8 Januar 1978 Linkspartei KommunistenXXVI Parteitag 20 24 November 1981 Linkspartei KommunistenXXVII Parteitag 2 6 Januar 1985 Linkspartei KommunistenXXVIII Parteitag 23 27 Mai 1987 Linkspartei KommunistenWahlergebnisse Bearbeitender Sveriges socialdemokratiska vansterparti 1917 1921 Jahr Wahl Stimmen 1917 Reichstagswahlen 59 243 8 1 1920 Reichstagswahlen 42 056 6 4 der Sveriges kommunistiska parti 1921 1967 Jahr Wahl Stimmen 1921 Reichstagswahlen 80 355 4 6 1924 Reichstagswahlen 63 601 3 6 1928 Reichstagswahlen 151 567 6 4 1932 Reichstagswahlen 74 245 3 1936 Reichstagswahlen 96 519 3 3 1940 Reichstagswahlen 101 424 3 5 1944 Reichstagswahlen 318 466 10 3 1948 Reichstagswahlen 244 812 6 3 1952 Reichstagswahlen 164 194 4 3 1956 Reichstagswahlen 194 017 5 1958 Reichstagswahlen 129 319 3 4 1960 Reichstagswahlen 190 554 4 5 1964 Reichstagswahlen 221 746 5 2 Namenstrager und Abspaltungen Bearbeiten nbsp Graphische Darstellung der SKP in der politischen Geschichte SchwedensSozialdemokratische Linkspartei Schweden Sveriges socialdemokratiska vansterparti im Mai 1917 gegrundet und aus der SAP hervorgegangen Von 1921 bis 1967 trug die Partei den Namen Kommunistische Partei Schwedens Sveriges Kommunistiska Parti 1967 in Linkspartei Kommunisten Vansterpartiet kommunisterna VPK umbenannt seit 1990 unter dem Namen Linkspartei Vansterpartiet auftretend Mit den Namenswechseln einher gingen auch ideologische Richtungswechsel 1967 setzten sich so mehrheitlich eurokommunistisch orientierte Krafte durch 1990 mehrheitlich am demokratischen Sozialismus orientierte Krafte Kommunistische Partei Schwedens 1924 eine 1924 gegrundete Absplitterung der SKP unter Zeth Hoglund welche 1926 den Schwedischen Sozialdemokraten beitrat Kommunistische Partei Schwedens auch als Kilbomarna bekannt eine 1929 ebenfalls unter dem Namen Kommunistische Partei Schwedens gegrundete Partei die sich 1929 nach einem Zusammenschluss mit ehemaligen Mitgliedern der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Schwedens in Sozialistische Partei Socialistiska partiet umbenannte und sich 1943 aufloste Die Bezeichnung Kilbomarna in deutsch in etwa Kilbom Anhanger oder Kilbomer leitete sich vom Vorsitzenden der Partei Karl Kilbom ab Kommunistischer Arbeiterbund Schwedens Sveriges Kommunistiska Arbetarforbund SKA 1956 von der SKP abgespaltene Gruppierung die sich der Abwendung von Stalin widersetzte und bis 1967 bestand Kommunistischer Verbund der Marxisten Leninisten Kommunistiska forbundet marxist leninistern KFML 1967 von der SKP abgespaltene maoistische Partei die sich von 1973 bis 1987 Kommunistische Partei Schwedens nannte und sich 1990 aufloste Kommunistische Partei eine antirevisionistische Partei 1970 als Abspaltung des KFML unter der Bezeichnung Kommunistischer Verbund der Marxisten Leninisten revolutionar Kommunistiska Forbundet Marxist Leninisterna revolutionarerna KFML r gegrundet sich von 1977 bis 2004 Marxistisch Leninistische Kommunistische Partei revolutionar Kommunistiska Partiet Marxist Leninisterna revolutionarerna KPML r und seit 2005 Kommunistische Partei nennend Kommunistische Partei Schwedens Partei die seit 1995 den traditionsreichen Namen benutzt und zuvor als Arbeiterpartei Kommunisten Arbetarpartiet Kommunisterna APK bekannt war Sie spaltete sich 1977 von der VPK ab und ist Mitglied der Initiative kommunistischer und Arbeiterparteien Europas Literatur BearbeitenBernd Henningsen Die Linke in Schweden Geschichte Programme Politik In Hans Ruhle Hans Joachim Veen Hrsg Sozialistische und kommunistische Parteien in Westeuropa Veroffentlichung des Sozialwissenschaftlichen Forschungsinstituts der Konrad Adenauer Stiftung Band 2 Nordlander Uni Taschenbucher Bd 762 Leske Budrich UTB Opladen 1979 ISBN 3 8100 0241 0 S 123 200 Weblinks BearbeitenChronologie der Parteigeschichte schwed Einzelnachweise Bearbeiten Geschichte der KPS schwed Normdaten Korperschaft LCCN n50079779 VIAF 131935270 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kommunistische Partei Schwedens amp oldid 230138871