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Der Kolonialdistrikt Angmagssalik war ein Kolonialdistrikt in Gronland Er bestand von 1925 bis 1963 de facto aber bereits seit 1894 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Fruhe Neuzeit 2 3 Expeditionsreisen nach der Kolonisation Gronlands 2 4 Das kolonialisierte Ostgronland 3 Orte 4 LiteraturLage BearbeitenDer Kolonialdistrikt Angmagssalik befand sich an der Ostkuste Gronlands Obwohl er meist nur im Zentrum bewohnt war lag die Sudgrenze am Fjord Kangerlussuatsiaq Lindenow Fjord wo der Kolonialdistrikt Julianehaab angrenzte Im Nordosten lag ab 1925 ostlich des Fjords Kangersertuaq die Grenze zum Kolonialdistrikt Scoresbysund Geschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Der Distrikt wurde erstmals im 9 oder 10 Jahrhundert von Gunnbjǫrn Ulfsson gesichtet als er auf dem Weg nach Island vom Kurs abgekommen war Ende des 10 Jahrhunderts segelte Snaebjǫrn galti mit einigen Mannern nach Gronland um dort Land zu nehmen und sie uberwinterten dort aber das Gebiet wurde nicht dauerhaft besiedelt Erik der Rote kannte die Berichte von Gronland und als er aus Island vertrieben wurde machte er sich auf den Weg dorthin fuhr aber an der Kuste nach Suden und endete so in Sudgronland Diese Route wurde anschliessend von den Seefahrern zwischen Gronland und Island benutzt obwohl sie deutlich langer war als der direkte Seeweg Dabei sanken jedoch wohl haufiger Schiffe im Eis unter anderem um 1028 als Finnr feginn Ketilsson ein Neffe von Harald III bei einem Untergang starb und die Uberlebenden ihn an Land begruben Diesen Ort nannten sie Finnsbudir nicht zu verwechseln mit der nahegelegenen norwegischen Station Finnsbu und es ist anzunehmen dass sich dieser Ort nah an Tasiilaq befindet Ende des 12 Jahrhunderts geriet diese Route aber wohl ausser Gebrauch Infolgedessen geriet das Gebiet in Vergessenheit bis 1285 die zwei Pastoren die Bruder Adalbrandr und THorvaldr Helgason erneut die gronlandische Ostkuste entdeckten 1289 beauftragte Konig Erik II Rolfr das Land aufzusuchen aber es ist unklar ob er dies tatsachlich tat 1385 wurde der reiche Islander Bjǫrn jorsalafari Einarsson abgetrieben und erreichte ebenfalls die Ostkuste und stellte dabei fest dass sie hochstwahrscheinlich durch Inuit bewohnt war Fruhe Neuzeit Bearbeiten Um 1476 sandte Konig Christian I die Seefahrer Didrik Pining und Hans Pothorst nach Gronland wo sie an der Ostkuste mit den Inuit Handel trieben 1579 sandte Konig Friedrich II den Englander Jacob Allday aus um die verschwundenen Graenlendingar wiederzufinden aber Allday fuhr zur Ostkuste die aber vereist war sodass er nicht an Land gehen konnte Als er durch einen Sturm abgetrieben wurde kehrte er heim Dasselbe Schicksal ereilte zwei Jahre spater den Seefahrer Mogens Heinesen Etwa zehn Jahre spater fluchtete der Islander Clemens a Latrum i Adalvik Clemens aus Latrar in der Adalvik weil er verfolgt wurde an Bord eines englischen Schiffes und gemeinsam fuhren sie an die Ostkuste Gronlands wo sie an Land gingen und Vogel fingen und fischten Es hiess dass Anfang des 17 Jahrhunderts regelmassig Englander nach Ostgronland fuhren 1652 reiste David Danell nach Ostgronland aber auch er wurde vom Treibeis an einem Landgang gehindert Er benannte aber das Land das er sah nach Konig Friedrich III Dieses Land war wahrscheinlich die Insel auf der Kulusuk liegt Expeditionsreisen nach der Kolonisation Gronlands Bearbeiten Nachdem Westgronland kolonisiert worden war war der Kaufmann Peder Olsen Walloe 1716 1793 der Erste der sich fur die Ostkuste interessierte Von 1751 bis 1753 versuchte er von Suden aus nach Ostgronland zu gelangen Er traf auf einige Tunumiit von denen er ausfuhrlich berichtete aber der nordlichste Punkt seiner Reise war das nach ihm benannte Kap Walloe Kangersivasik er kam also kaum uber den Kangerlussuatsiaq Lindenow Fjord der die Grenze zwischen Sud und Ostgronland markiert hinaus Im 18 Jahrhundert ging man davon aus dass die Eystribyggd der Gronlander die Erik der Rote damals besiedelt hatte an der Ostkuste lag Deswegen suchten 1786 87 Poul de Lowenorn Christian Thestrup Egede und Carl Adolph Rothe die Siedlung erfolglos in Ostgronland Die nachste Expedition wurde von Wilhelm August Graah vorgenommen der 1829 bis zur Bucht Ikertivaq kam die das eigentlich als Ammassalik bezeichnete Gebiet im Westen abgrenzt Er ging davon aus dass nordlich davon niemand mehr wohnen wurde 1861 berichtete der damalige Udstedsverwalter von Saarloq Ulrik Frederik Rosing dass weit im Norden an der Ostkuste der Ort Ammassalik sein wurde wo viele Menschen wohnen Damals kamen viele Tunumiit nach Sudgronland handelten dort oder liessen sich dort nieder 1879 reiste Louis Alphonse Mourier mit der Ingolf nach Ostgronland wo sie erstmals seit uber zweihundert Jahren die Kuste von Ammassalik sahen Im September 1883 gelang es Adolf Erik Nordenskiold in Ammassalik an Land zu gehen genauer in der Bucht Tasiilaq die er Kong Oscars Havn nannte Er war wohl der erste Europaer seit dem 17 Jahrhundert der das Gebiet betrat Er traf auf keine Menschen reiste noch etwas weiter nach Norden und kehrte dann zuruck Von 1883 bis 1885 unternahm Gustav Frederik Holm die Frauenbootexpedition Ende August 1884 kam man in Ammassalik an Das Expeditionsteam fand zwar nicht die Eystribyggd zahlte dafur aber 548 Tunumiit Sie uberwinterten dort und kamen mit den Bewohnern in Kontakt Die Bevolkerung wunschte sich daraufhin christianisiert zu werden und plante nach Westgronland zu ziehen aber Holm und seine Leute uberzeugten sie dort zu bleiben da man plante dort eine Station zu errichten 1888 vollzog Fridtjof Nansen seine Inlandseisuberquerung im Distriktsgebiet wenn auch entgegen dem Plan deutlich sudlich von Ammassalik 1892 reiste Carl Ryder nach Ostgronland wo er ebenfalls in Tasiilaq landete Die Bevolkerung war ungeduldig und Ryder versprach ihnen dass die Station in den nachsten Jahren errichtet werden wurde Zu diesem Zeitpunkt lebten nur noch 294 Menschen in Ammassalik Das kolonialisierte Ostgronland Bearbeiten 1894 wurde schliesslich die Missionsstation in Tasiilaq gegrundet Nach der Suche nach einer geeigneten Stelle hatte man sich fur den Ort entschieden an dem Nordenskiold elf Jahre zuvor geankert hatte Um 1900 lebten alle Tunumiit in Ammassalik da die Bewohner Sudostgronlands alle nach Sudgronland gewandert waren und sich dort niedergelassen hatten Von 1898 bis 1900 unternahm Georg Carl Amdrup eine weitere Expedition nach Ostgronland bei der die Kuste des Distrikts kartografiert wurde Von 1901 bis 1902 fuhrte Christian Kruuse 1867 1952 biologische Untersuchungen durch Von 1905 bis 1906 erforschte William Thalbitzer Sprache Kultur und Musik der Tunumiit 1912 erreichte Alfred de Quervain nach einer Inlandsdurchquerung den Sermilik 1919 sammelte Knud Rasmussen in Ammassalik Mythen und Sagen 1909 wurde ein Missionsplatz in Kulusuk gegrundet und 1915 in Kuummiit An beiden Orten erzahlte die Bevolkerung Anfang des 20 Jahrhunderts dass dort fruher Graenlendingar gelebt hatten aber archaologische Untersuchungen konnten dafur keine Beweise liefern Es ware jedoch durchaus moglich dass die islandischen Seefahrer damals in Ostgronland uberwintert hatten wo sie die Strecke doch regelmassig abfuhren Die Tunumiit waren Nomaden und so gab es keine festen und durchgehend besiedelten Wohnplatze sondern nur Sommer und Winterwohnplatze und die Bewohner lebten meist jedes Jahr an einem anderen Ort 1918 wurden 22 Wohnplatze gezahlt 1925 wurde Ammassalik offiziell zu einer Kolonie und damit den westgronlandischen Kolonien gleichgestellt Im selben Jahr wurde auch die Kolonie Scoresbysund in Ittoqqortoormiit gegrundet die von Tasiilaq aus besiedelt wurde 1938 wurden erneut Bewohner des stark wachsenden Ammassalik ausgesiedelt diesmal nach Skjoldungen in Sudwestgronland Skjoldungen wurde 1960 ein Udsted aber zugleich zogen einige Bewohner Richtung Norden wo sie sich in Umiivik und Pikiittit niederliessen 1964 war Skjoldungen wieder verlassen und Anfang der 1970er Jahre war Ammassalik nach der Aufgabe von Umiivik und Pikiittit wieder das einzige bewohnte Gebiet der Gemeinde Wahrend Westgronland 1953 dekolonialisiert wurde war dies in Ostgronland erst 1963 der Fall und der Kolonialdistrikt wurde zur Gemeinde Ammassalik Orte BearbeitenAkerninnaq Akerninnaq Akiliaatteq Akinnaattaat Eqquattaat Iissalik Iittuarmiit Ikkatteq Ileqqit Imaarsivik Immikkeerteq Innartalik Innartivaq Iserpalivitteq Isertoq Ittaajik Ittilalik Ittimiit Kakalik Kangaartik Kangersertivattiaq Kiittaajik Kulusuk Kuummiit Nattivit Noorajik Noortiit Nunakittit Oqqua Pikiittit Pulaqqavik Puloortuluk Pupik Qeerpik Qeertalaq Qeertartivattivaq Qernertivartivit Qinngeq Qipa Quarmiit Sermiligaaq Simiilaq Siararteq Sittingaleq Skjoldungen Suunaajik Suunigajik Tasiilaq Tiilerilaaq Timmiarmiit Umiivik Umiivik Umittuartiit UpernivikLiteratur BearbeitenJens Christian Madsen Udsteder og bopladser i Gronland 1901 2000 Atuagkat 2009 ISBN 978 87 90133 76 4 S 207 215 Gustav Frederik Holm Johan Petersen Beskrivelse af Angmagssalik Distrikt In Georg Carl Amdrup Louis Bobe Adolf Severin Jensen Hans Peder Steensby Hrsg Gronland i tohundredeaaret for Hans Egedes landing Meddelelser om Gronland Band 60 61 Band 2 C A Reitzel Boghandel Kopenhagen 1921 S 560 661 Digitalisat im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kolonialdistrikt Angmagssalik amp oldid 215732954