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Das Kloster Palmar auch Porta Sanctae Mariae oder Porta Major genannt ist ein ehemaliges Pramonstratenser Doppelkloster in Ostfriesland Es wurde 1204 gegrundet und 1447 wegen der Dollarteinbruche aufgelost Es lag 15 km sud sudwestlich von Emden westlich des damaligen Grenzflusses Tjamme so dass es zum Rheiderland gehorte Nach Meereseinbruchen liegt der Ort heute mitten im Dollart 1 Karte des Rheiderlands um 1277 mit den an den Dollart verlorenen Ortschaften nach Ubbo Emmius Palmar befindet sich in etwa in der MitteDie Lokalisierung des Klosters lasst sich nur indirekt vermitteln Da das Klostergelande vermoort war liegt ist es nahe dass das es sich unweit der spateren Moorinsel Munnikeveen befand Nordlich dieser Insel befand sich im 19 Jahrhundert die Bolplaat deren Namen mit Palmar verwandt ist Die Insel gehorte im 16 Jahrhundert dem Zisterzienserkloster Grijzevrouwen in Midwolda Geschichte BearbeitenDie Pramonstratenser grundeten Palmar um 1204 als Tochterkloster von Dokkum in Friesland Es gehorte fortan zur Zirkarie Frisia Stifter war ein Dokkumer Abt der spater dem Kloster Barthe vorstand Nach der schweren Luciaflut lebten in Palmar einer Urkunde zufolge noch 190 Insassen Eine Zahl die inzwischen stark angezweifelt wird 2 Die Insassen bewirtschafteten die reichen Besitztumer des Klosters so Vorwerke in der Provinz Groningen Landereien in der naheren Umgebung sowie ein Gut bei Groothusen 3 Uber die Geschichte des Klosters ist wenig bekannt 1427 wurde dort das Landrecht der Rheiderlander und Oldambter schriftlich fixiert Bei den Dollarteinbruchen blieb das Kloster selbst zunachst verschont verlor jedoch mehr und mehr seine wirtschaftliche Basis 1447 kamen schliesslich die Abte der Pramonstratenserkloster von Wittewierum und Dokkum zusammen Sie teilten die Guter des Klosters und seine Insassen unter sich auf und gaben den Standort Palmar auf 1454 wurde am Kloster vorbei ein Notdeich vom festen Emsufer quer durch das Moorgebiet bis zur hohen Geest bei Finsterwolde gebaut der das Oldambt schutzen sollte Diese Anlage brach jedoch bereits 1465 weil sie uber Moorboden angelegt worden war Obgleich das Gebiet weiter bewohnbar blieb wurde es nicht wieder als Kloster genutzt sondern in einen oder mehrere Bauernhofe umgewandelt die im Anfang des 16 Jahrhunderts ebenfalls aufgegeben werden mussten Nach 1509 versanken die letzten baulichen Reste des Klosters im Meer die Gegend war aber noch bis etwa 1520 zuganglich 2 Literatur BearbeitenJosef Dolle Palmar In Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer Hrsg Niedersachsisches Klosterbuch Verzeichnis der Kloster Stifte Kommenden und Beginenhauser in Niedersachsen und Bremen von den Anfangen bis 1810 Teil 3 Bielefeld 2012 ISBN 3 89534 959 3 S 1246 f Otto Samuel Knottnerus Reclamations and submerged lands in the Ems River Estuary 900 1500 In Erik Thoen et al Hrsg Landscapes or seascapes The history of the coastal environment in the North Sea area reconsidered Turnhout 2013 S 241 266 Werner Lohnertz Kloster Steinfeld und seine ostfriesischen Tochterkloster Anmerkungen zu den Anfangen der Pramonstratenser in Friesland In Jahrbuch der Gesellschaft fur bildende Kunst und vaterlandische Altertumer zu Emden 73 74 1993 94 S 5 42 Hemmo Suur Geschichte der ehemaligen Kloster in der Provinz Ostfriesland Ein Versuch Hahn Emden 1838 S 70 ff Reprint der Ausgabe von 1838 Verlag Martin Sandig Niederwalluf 1971 ISBN 3 500 23690 1 Textarchiv Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Kohl Germania sacra Historisch statistische Beschreibung der Kirche des alten Reichs Ausg 1 Berlin 1999 ISBN 3 11 016470 1 S 499 a b Josef Dolle Palmar In Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer Hrsg Niedersachsisches Klosterbuch Verzeichnis der Kloster Stifte Kommenden und Beginenhauser in Niedersachsen und Bremen von den Anfangen bis 1810 Teil 3 Bielefeld 2012 ISBN 3 89534 959 3 S 1246 f Hemmo Suur Geschichte der ehemaligen Kloster in der Provinz Ostfriesland S 71 53 2540185 7 0984788 Koordinaten 53 15 14 5 N 7 5 54 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Palmar amp oldid 221740705