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Das Klinkerwerk Oranienburg war eine Grossziegelei zur Fabrikation von Klinkern und eines der Aussenlager des KZ Sachsenhausen Haftlinge im Klinkerwerk 1940 Haftlinge im Klinkerwerk 1940 Haftlinge im Klinkerwerk 1940 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Mordaktionen und Bombardierung 1 2 Nach Kriegsende 2 Literatur 3 Film 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Einrichtung des Werks ging auf eine Vereinbarung des Generalbauinspektors fur die Reichshauptstadt Albert Speer und des Verwaltungsamts der SS vom Juli 1938 zuruck Ziel war es die erheblichen Mengen an Baumaterial bereitzustellen die Speers Planungen fur die Umgestaltung Berlins zur Welthauptstadt Germania benotigt hatten Neben dem Ziegeleiwerk wurden ein eigener Hafen an der Lehnitzschleuse sowie auf Speers Wunsch auch ein Natursteinwerk eingerichtet Arbeitssklaven fur den Bau lieferte das KZ Sachsenhausen Den Betrieb der Grossziegelei ubernahmen die SS eigenen Deutschen Erd und Steinwerke Fur das Klinkerwerk wurde die Tonbahn Sachsenhausen betrieben 1941 wurden einige Wohnbaracken errichtet und das Lager galt fortan als eigenstandiges KZ Aussenlager Ab 1942 wurden Handgranaten produziert das Arbeitskommando Speer verwertete Metallschrott Ab 1944 produzierten hier die Heinkel Werke Oranienburg Flugzeugteile Das Arbeitskommando Klinker war bei den Haftlingen besonders gefurchtet da es wegen Erschopfung und durch Misshandlungen des Wachpersonals fast taglich zu Todesfallen kam Mordaktionen und Bombardierung Bearbeiten Von Juli bis September 1942 fielen hier unter dem Namen Aktion Klinker 1 fast alle damaligen Rosa Winkel Haftlinge einer gezielten Mordaktion der Schutzstaffel zum Opfer 2 Der ehemalige Lageralteste Harry Naujoks berichtet in seinen Erinnerungen von der Ermordung von 200 Homosexuellen und Amtsanmassern Der ehemalige Haftling Emil Buge notierte die Namen von 89 Haftlingen die in den sechs Wochen ermordet wurden Der Mordaktion von 1942 wurde am 30 Juni 2002 und am 26 August 2007 mit einem temporaren Denkmal aus 200 Gedenksteinen gedacht 3 Im April 1945 bombardierte die US Luftwaffe die Werksanlagen Uber hundert Haftlinge starben Nach Kriegsende Bearbeiten Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Maschinen und Gerate des Werkes soweit sie nicht zerstort waren in die Sowjetunion abtransportiert 1948 sprengte die Rote Armee die verbliebenen Bauten und ebnete das Gelande ein 1951 wurde das Areal an die Stadt Oranienburg ubergeben von 1966 bis 1989 nutzte die Nationale Volksarmee es als Ubungsgelande 1991 wurde das Gelande als Gewerbegebiet ausgewiesen Unter anderem nutzt seitdem eine Betonfirma das Gebiet um den Hafen Proteste von ehemaligen Haftlingen fuhrten 1992 zu einem Stopp weiterer Gewerbeansiedlung Im Jahr 1996 wurde das gesamte Gelande unter Denkmalschutz gestellt Ein Jahr spater wurde beschlossen dass ein Geschichtspark an die fruhere Nutzung des Areals erinnern soll ein erster provisorischer Gedenkort am Hafen wurde eingerichtet Plane der Stadt Oranienburg aus dem Jahr 2000 sehen vor dass im Geschichtspark eine landschaftsplanerische Gestaltung an die einstigen Ausmasse des Werkes erinnern soll Entlang der fruheren Trassen sollte ein Wegesystem entstehen Hierzu kam es bis jetzt unter Verweis auf die Munitionsbelastung des Gebietes nicht Allerdings erinnern an mehreren Orten auf dem Areal Tafeln und Installationen an das Werk Literatur BearbeitenDavid Koser et al Klinkerwerk Oranienburg In Hauptstadt des Holocaust Orte nationalsozialistischer Rassenpolitik in Berlin Stadtagentur Koser Berlin 2009 ISBN 978 3 9813154 0 0 S 218 Film BearbeitenBlutiger Boden reiche Gewinne Die Wirtschaftsmacht der SS Dokumentarfilm 52 min ORF 3sat Hengster Filmproduktion 2023 Buch und Regie Andreas Kurz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klinkerwerk Oranienburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09165538 in der Denkmaldatenbank des Landes BrandenburgEinzelnachweise Bearbeiten Erster Stolperstein fur schwules NS Opfer in Solingen In Queer de Queer Communications 3 August 2017 abgerufen am 21 Februar 2023 Aussenkommando und Aussenlager Klinkerwerk In Die Manner mit dem Rosa Winkel Alexander Zinn archiviert vom Original am 29 Marz 2013 abgerufen am 21 Februar 2023 1 2 Vorlage Toter Link www rosa winkel lsvd de Oranienburger Generalanzeiger 1 Juli 2002 Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven und 1 2 Vorlage Toter Link www rosa winkel lsvd de Gedenkveranstaltung 2007 Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven 52 772458 13 28369 Koordinaten 52 46 20 8 N 13 17 1 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klinkerwerk Oranienburg amp oldid 234580813