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Klaus Hottinger in Zollikon 9 Marz 1 nach anderen Quellen am 26 Marz 2 1524 in Luzern war ein Zurcher Bildersturmer und gilt als erster reformatorischer Martyrer der Schweiz Fantasieportrat aus dem 19 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKlaus Hottinger ist erstmals 1519 als Schuhmacher in Zurich erwahnt 1 Er gehorte schon fruh zum Kreis der radikalen Reformatoren um Ulrich Zwingli und war ein aktives Mitglied des Castelberger Lesekreises 3 Mit provokativen Aktionen versuchte er den Gang der Zurcher Reformation zu beschleunigen Im Marz 1522 war er einer der Teilnehmer des legendaren Wurstessens in der Offizin des Christoph Froschauers Im gleichen Jahr musste er sich zusammen mit Konrad Grebel vor dem Rat wegen Predigtstorungen verantworten Als er im Herbst 1523 zusammen mit Hans Ockenfuss und Lorenz Hochrutiner das holzerne Wegkreuz vor der Muhle Stadelhofen heute ein Stadtteil Zurichs entfernte wurde er erneut vor den Rat geladen dies obschon ihnen das Kreuz offensichtlich vom Besitzer der Muhle Heini Hirt geschenkt worden war und sie bei drei Ratsherren nachgefragt hatten Trotz der Beteuerung das Holz oder dessen Erlos den Armen zu schenken 4 wurde er nach sechs Wochen Haft wegen Ikonoklasmus fur zwei Jahre aus dem Zurcher Hoheitsgebiet verbannt 5 6 Hottinger wich in die Grafschaft Baden aus und soll uberall die Gelegenheit genutzt haben in privaten Stuben und in Gasthausern Propaganda fur den neuen Glauben zu betreiben Im Februar 1524 wurde Hottinger in Klingnau festgenommen und verhort Auf Begehren des eidgenossischen Landvogts Heinrich Fleckenstein wurde er nach Baden und spater nach Luzern uberfuhrt Trotz Intervention von Verwandten und Freunden aus Zurich wurde Hottinger am 9 Marz 1524 in Luzern mit dem Schwert hingerichtet nach anderen Quellen am 9 Marz verurteilt und am 26 Marz hingerichtet 7 1 2 Die Hinrichtung Hottinger wurde von Heinrich Bullinger und nach ihm von der gesamten reformierten Geschichtsschreibung als Zeugnis fur den neuen Glauben hochstilisiert Hottinger selber wurde zum ersten evangelischen Martyrer in der Eidgenossenschaft gestempelt 8 Aufgrund seines Freundeskreises und seines Verhaltens wird Hottinger heute eher zu den Prototaufern gerechnet Er entging wohl nur aufgrund seines fruhen Todes den evangelischen Verfolgungen denen seine fruheren Weggefahrten spater ausgesetzt waren 9 Heinrich Bullinger raumt dem Fall Hottinger in seiner Reformationsgeschichte viel Platz ein und widmet ihm insgesamt drei Kapitel 10 So stellte er Hottinger als eigentlicher Ausloser der Bilderdebatte der Zweiten Zurcher Disputation dar In der Abschrift von Bullingers Reformationsgeschichte von 1605 1606 wurde der Text zusatzlich mit sechs bildstarken farbigen Miniaturen illustriert 11 nbsp Hottinger und seine Gefahrten sturzen das Wegkreuz von Stadelhofen Darstellung aus dem fruhen 17 Jahrhundert nbsp Hottinger wird in Klingnau festgenommen nbsp Der Verurteilte wird vor Luzern zum Richtplatz gefuhrt nbsp Klaus Hottinger wird in Luzern hingerichtet Literatur BearbeitenHans Ulrich Bachtold Hottinger Klaus Niklaus In Historisches Lexikon der Schweiz Peter Burschel Grenzgang als Entzauberung Die Inszenierungen des Ikonoklasten Klaus Hottinger 1524 In Monika Fludernik Hans Joachim Gehrke Hgg Grenzganger zwischen Kulturen Wurzburg Ergon 1999 ISBN 3933563194 S 213 226 Peter Habicht Wegen eines Wegkreuzes hingerichtet Klaus Hottinger wird zum Martyrer des Bildersturmes empostilisiert In Cecille Dupeux Peter Jezler Jean Wirth Hgg Bildersturm Wahnsinn oder Gottes Wille Zurich Verlag Neue Zurcher Zeitung 2000 ISBN 3858238538 S 312 312 Thomas Scharli Die bewegten letzten zwei Jahre im Leben des Niklaus Hottinger Schuhmacher von Zollikon enthauptet zu Luzern 1524 In Zolliker Jahrheft 26 1984 S 26 40 Weblinks BearbeitenChristian Neff Hottinger Klaus In Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia OnlineEinzelnachweise Bearbeiten a b c Bachtold HLS a b Hottinger Klaus d 1524 auf Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia Online 16 August 2013 Arnold C Snyder The Birth and Evolution of Swiss Anabaptism 1520 1530 In Mennonite Quarterly Review 80 2006 S 501 645 Peter Niederhauser Hrsg Verfolgt Verdrangt Vergessen Schatten der Reformation Zurich Chronos Verlag 2018 ISBN 978 3 0340 1445 8 S 104 Lee Palmer Wandel Voracious Idols and Violent Hands Iconoclasm in Reformation Zurich Strasbourg and Basel Cambridge New York 1995 ISBN 0521663431 S 71ff Norbert Schnitzler Ikonoklasmus Bildersturm Theologischer Bilderstreit und ikonoklastisches Handeln wahrend des 15 und 16 Jahrhunderts Munchen 1996 ISBN 978 3770530526 S 131ff Emil Egli Schweizerische Reformationsgeschichte Band I Zurich 1910 S 254 256 Vgl Scharli 1984 S 40 Vgl Andrea Strubind Eifriger als Zwingli Die fruhe Tauferbewegung in der Schweiz Berlin 2003 ISBN 3 428 10653 9 Johann Jakob Hottinger Friedrich Salomon Vogelin Hgg Heinrich Bullingers Reformationsgeschichte Band 1 Frauenfeld 1838 S 145 151 Digitalisat Vgl Habicht 2000 S 312f Normdaten Person GND 1023461404 lobid OGND AKS VIAF 316739346 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hottinger KlausKURZBESCHREIBUNG Zurcher BildersturmerGEBURTSDATUM 15 Jahrhundert oder 16 JahrhundertGEBURTSORT ZollikonSTERBEDATUM Marz 1524STERBEORT Luzern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klaus Hottinger amp oldid 232164107