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Die klassizistische Antiqua ist eine Schriftklasse nach DIN 16518 Im englischen Sprachraum ist die Bezeichnung Didone gelaufig in Frankreich Didones in Holland Didonen und in Italien Bodoniani Merkmale der klassizistischen Antiqua starke Unterschiede zwischen Haar und Schattenstrichen und damit hoher Strichkontrast a vertikale Schattenachse b Serifen waagerecht dunn und eckig angesetzt c Diese Schriftklasse ist die letzte die nach der kunstgeschichtlichen Epoche benannt wurde in der sie entstanden ist dem Klassizismus Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Geschichte 3 Bekannte Vertreter 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 Quelle 7 EinzelnachweiseMerkmale Bearbeiten nbsp Beispiel fur eine klassizistische AntiquaDie klassizistische Antiqua weist hohe Strichstarkenunterschiede und eine senkrechte Schattenachse auf Durch die Betonung der Vertikalen strahlen die Schriften Eleganz und statische Ruhe aus Da unter dieser Form aber die Zeilenfuhrung leidet benotigen diese Schriften einen erhohten Zeilenabstand um das Auge zu fuhren Durch die hohen Strichstarkenkontraste empfiehlt sich auch ein Verzicht auf hochweisses Papier da die dunnen Linien vor allem bei kleinen Schriftgraden uberstrahlt werden Die sehr dunnen Serifen munden meist ohne Ubergang in den Grundstrich was sie technisch problematisch werden lasst Vor allem beim in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts aufkommenden Zeitungsdruck brachen die Serifen oft ab was spater zu robusteren Schriften fuhrte Mit diesen Merkmalen fuhrt die Schriftklasse die bereits im Barock begonnenen Trends siehe Barock Antiqua im Wesentlichen weiter Sie kann auch als Besinnung auf die Antike mit ihren klaren Formen aufgefasst werden Geschichte BearbeitenDie klassizistische Antiqua entstand mutmasslich unter dem Einfluss des Kupferstichs und Stahlstichs auf die Typografie Die Kupfer und Stahlstecher schnitten Serifen mit einem einzigen dunnen geraden Strich so dass die Serife ohne Ubergang angesetzt ist Indem sie ihre Schrift oft aus Doppellinien fur die Senkrechten und dunnen Linien fur die Waagerechten bildeten erzeugten sie einen starken die Vertikale betonenden Strichkontrast 1 Diese Merkmale ubernahmen auch die Schriftschneider Andere Autoren fuhren die Entstehung der Schriftklasse auf eine Inspiration vom Schreiben mit der Spitzfeder die je nach Druck verschiedene Strichstarken in jede Richtung zulasst zuruck Die klassizistische Antiqua wurde massgeblich in Frankreich und Italien gepragt In Frankreich wurde sie von Firmin Didot entwickelt in Italien war der bekannteste Vertreter Giambattista Bodoni in Deutschland Justus Erich Walbaum nbsp Beispiel fur eine Fat Face die Schriftart Elephant von Matthew Carter Anfang des 19 Jahrhunderts entstand die Akzidenzschriftklasse Fat Face als besonders fette Variante der klassizistischen Antiqua mit extrem hohem Strichkontrast fur den Einsatz auf Plakaten und in der Werbung Bekannte Vertreter BearbeitenBodoni Giambattista Bodoni 1760 trieb die Druckkunst bis zur Perfektion Didot Firmin Didot 1783 verbesserte das Fournier System zum Didot System Bell Richard Austin 1788 Prillwitz Johann Carl Ludwig Prillwitz 12 April 1790 Unger Johann Friedrich Unger um 1790 Walbaum Justus Erich Walbaum um 1800 Tiemann Walter Tiemann 1923 Centennial Adrian Frutiger 1986 Nofret Gudrun Zapf von Hesse 1986 Kepler Robert Slimbach 1996 Siehe auch BearbeitenAntiqua Geschichte der Typografie Liste von SchriftartenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Modern roman type Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienQuelle BearbeitenKarl Vohringer Druckschriften kennenlernen unterscheiden anwenden Verlag Forum und Technik Stuttgart 1989 Fachtechnische Schriftenreihe der Industriegewerkschaft Medien 1 ZDB ID 1064778 8 Einzelnachweise Bearbeiten Max Bollwage Typografie kompakt Vom richtigen Umgang mit Schrift am Computer Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 662 10647 1 S 73 books google de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klassizistische Antiqua amp oldid 208944642