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Klappach auch Clappach war vom 13 bis zum 15 Jahrhundert ein Weiler gelegen sudlich des Dorfes Bessungen bei Darmstadt in Hessen Klappach Denkmal 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Die Sage vom Herrgottsberg 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Weiler Klappach wurde erstmals im Jahr 1275 erwahnt In diesem Jahr gehorte der Weiler den Grafen von Katzenelnbogen die den Zehnten und spatestens ab 1289 einen Teil des Klappacher Forstes besassen Spater gehorte der Weiler auch den Herren von Ortenberg von Gondsroth von Ramstadt und von Frankenstein Der Ort Klappach ist in den Quellen kaum zu fassen Vermutlich handelte es sich nicht um ein grosseres Dorf sondern um einen Weiler bestehend aus wenigen Gehoften und ohne eigene Verwaltung Der Weiler lag im Klappacher Feld in der Nahe der Klappacher Strasse und des Marienhospitals Nur selten wurden Einwohner genannt Eine eigene Kapelle besass der Ort nicht sondern er gehorte zur Pfarrei Bessungen Im Laufe des 15 Jahrhunderts ist Klappach von seinen Einwohnern allmahlich aufgegeben worden Grunde dafur sind vor allem in den Bevolkerungsverlusten durch die Pest im 14 und 15 Jahrhundert zu suchen In der Folge kam es zu einem Preisverfall bei agrarischen Produkten und zur Aufgabe bisher ertragreichen Ackerlands Zum Schluss stand in Klappach nur noch ein einzelner Hof der schliesslich auch verlassen wurde Die Bewohner sind vermutlich in nahe gelegene Orte wie Bessungen und Nieder Ramstadt abgewandert Die Klappacher Strasse und das Klappach Denkmal am Lossenweg in den Jahren von 1863 bis 1866 vom Verschonerungsverein gestaltet erinnern an den fruher dort gelegenen Ort Die Gedenkstatte mit Granitblocken ausgeschmuckt tragt die Inschrift Zur Erinnerung an Dorf Clappach Gestiftet vom Verschonerungsverein Die Sage vom Herrgottsberg Bearbeiten nbsp Teufelskralle oder GoethefelsenZu alter Zeit als nur wenige Bessunger Burger Jahre von Krieg und Pest uberlebten hatte der kluge Zimmermann Georg sein Gelubde einzulosen auf der Hohe beim nahen Klappach eine Kapelle zu bauen wenn seine Familie die Notjahre gut uberstehen wurde Wohlan im Lenz zog er mit seinen Gesellen und den beladenen Ochsenkarren im ersten Licht in den Wald fleissig schlugen die Manner die kraftigen Eichen und Buchen und konnten abends stolz auf ein imposantes Gerippe des zukunftigen Kirchleins blicken Umso grosser war das Entsetzen als am nachsten Morgen alle Balken zerstreut am Boden lagen wer wagte es das Haus zum Ehren des Herrn niederzulegen So stellen die Manner geschwind den Bau wieder auf und schafften es bis zum Sonnenuntergang selbst das Dach fertig zu bringen Doch auch am nachsten Tag hatten bose Menschen Holz und Steine zu Tal geschafft und man musste von Neuen beginnen In der folgenden Nacht sollte der erste Geselle des Zimmermanns Stefan den Bau bewachen und zur Belohnung die Tochter des Meisters zur Frau bekommen Tatsachlich sah der Gehilfe gegen Mitternacht eine schwarze Gestalt die das Holz nahm und mit Leichtigkeit herunterwarf die grossten Balken wie die gewohnlichsten Dielen Obschon erstaunt und einigermassen erschrocken wagte sich der Geselle doch hervor und fragte den Schwarzen wie er sich erkuhnen durfe das fur des Herrn bestimmte Haus frevelhaft vom Platz zu werfen und die Arbeit also zu hindern Da lachte der Schwarze hohnisch und sprach Eben weil ihr solch ein Haus bauen wollt hindere ich die Arbeit wolltest du mir eins bauen und Du mir Deine Seele schenken es stande schon da bevor der Tag anbricht Zufrieden ging der Geselle zu seinem Meister nach Bessungen zuruck und berichtete von seinem Handel Geraden Wegs eilten beide zum Pfarrhaus und berieten sich mit dem Pfarrer Schon zur Mittagszeit lauteten unerwarteter Weise alte Glocken der Kirche und verwundert stromte die Gemeinde zusammen und jeder fragte was das wohl bedeute Der Pfarrer trat unter sie und ermahnte sie sich rasch zu einer feierlichen Prozession auf den Herrgottsberg zu bereiten Es dauerte nicht lange da zog ganz Bessungen das Kreuz an der Spitze unter Gebet und Gesang dem Berge zu auf dessen Hohe die Kapelle schon im ersten Gold der Morgensonne strahlte in der Tur stand der Teufel und rieb sich schon lang die Hande vor Freude als er aber die heiligen Lieder horte wie sie naher und naher drangen wurde es ihm schwul und schwuler Da blitzte ihm plotzlich das Kreuz entgegen es ruckte gleichfalls seinem Bau naher er sah dass er uberlistet war und eilte von dannen und die Prozession zog ungestort in die Kapelle ein Aber er beschloss sich zu rachen und alle zu toten die eben in der Kapelle waren So riss er einen ungeheuren Felsblock los erhob sich mit demselben in die Luft und warf ihn gegen das Dach des Kirchleins Ware ihm sein Wurf gelungen dann hatte nicht mancher Bessunger sein Leben gerettet aber der Schutz Gottes war mit den Andachtigen der Stein prallte ab und fiel ohne Schaden zu bringen neben der Kirche nieder Da liegt er denn noch und als Wahrzeichen sieht man an der Stelle wo ihn der Bose gefasst hatte dessen Krallen eingedruckt Schon eine Woche darauf sollte die Hochzeit des Meisters Tochter mit dem Gesellen sein da habe es abends vor dem Tage dreimal an die Ture geklopft der Brautigam sei herausgetreten um nachzuschauen wer da sei aber nicht zuruckgekehrt Am folgenden Morgen habe man frische Blutspuren vor der Kapelle gesehen 1 2 In alten Urkunden ist verburgt dass im 15 Jahrhundert auf dem Herrgottsberg die Martinskapelle errichtet war jedoch bereits 1557 verschwunden war Die am Sudhang befindlichen Quellen wurden gefasst und das Wasser nach Bessungen geleitet 3 Johann Wolfgang von Goethe besuchte den schaurigen Ort und dichtete im Jahre 1772 in dem Hain den Feld Weihe Gesang an Psyche 4 weshalb die Teufelskralle auch Goethefelsen genannt wird Literatur BearbeitenPeter Engels 1000 Jahre Bessungen Ein Gang durch seine Geschichte Eine Ausstellung des Stadtarchivs Darmstadt aus Anlass des Jubilaums des Darmstadter Stadtteils Bessungen Prinz Emil Schlosschen Darmstadt 10 bis 26 Juni 2002 Sachs Darmstadt 2002 S 40 43 Stadtlexikon Darmstadt Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2006 S 492 ISBN 3 8062 1930 3 online Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen Stadt Darmstadt 1994 S 455 ISBN 3 528 06249 5 Einzelnachweise Bearbeiten Johann Wilhelm Wolf Hessische Sagen Dieterichsche Buchhandlung Gottingen 1853 S 6 Mona Sauer Herrgottsberg Abgerufen am 1 November 2017 Meike Heinigk besonders Ludwigshohe Abgerufen am 1 November 2017 Fels Weihegesang auf Projekt Gutenberg DE Abgerufen am 1 November 2017 49 85215 8 6585 Koordinaten 49 51 7 7 N 8 39 30 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klappach amp oldid 229558099