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Der Kirkendall Effekt besteht darin dass sich bei genugend hoher Temperatur bei zwei aneinanderliegenden festen Phasen das Volumen der einen Phase verringert wahrend sich das Volumen der anderen Phase vergrossert Der Effekt wird besonders gut sichtbar wenn die Phasengrenze vorher markiert war da man dann eine Verschiebung der Markierung relativ zur ausseren Probengeometrie beobachtet Die Phasengrenze wandert nicht selbst sondern es bewegt sich Materie zwischen den Phasen und damit die Position der Phasengrenze relativ zur ausseren Probengeometrie Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Schematische Darstellung des Kirkendall EffektsDer Kirkendall Effekt wurde nach Ernest Kirkendall 1914 2005 benannt der die Volumenanderungen wahrend seiner Doktorarbeit 1 Ende der 1930er Jahre beobachtete wobei er allerdings noch nicht die richtige Interpretation gab 1942 und 1947 veroffentlichte Kirkendall zwei Arbeiten 2 3 die auch die Tragweite der Entdeckung beschreiben Erst ab 1950 als auf einer Konferenz einer der Gegner von Kirkendalls Interpretation Robert F Mehl uberzeugt wurde begann diese sich durchzusetzen Beschreibung BearbeitenKirkendall beobachtete den Effekt an Metallen bzw Legierungen insbesondere bei Kupfer Messing das z B auf 780 C erhitzt wurde Mit seiner Mitarbeiterin Alice Smigelskas konnte er die Verschiebung der Phasengrenze mit Hilfe von Molybdandrahten sichtbar machen die an der Phasengrenze eingebracht worden waren diese Markierungsdrahte verschieben sich dann entsprechend Oft entstehen in der Phase die ihr Volumen verringert auch charakteristische Locher nahe der Phasengrenze die Kirkendall Locher Diese beeinflussen zusammen mit den Volumenanderungen die Stabilitat von Metallverbindungsstellen weshalb der Kirkendall Effekt auch praktische Bedeutung hat beispielsweise in der Reaktortechnik oder in der Halbleitertechnik wenn dort Verbindungsstellen zwischen Aluminium und Gold genutzt werden Die Bedeutung des Kirkendall Effekts liegt insbesondere darin dass damit nachgewiesen wurde dass Diffusion im Festkorper uber Leerstellen erfolgt Die Alternativen direkter Platztausch oder Ringtausch von Teilchen wurden bisher nicht beobachtet Der Kirkendall Effekt entsteht durch einen Fluss von Leerstellen zwischen den Phasen Dieser wiederum entsteht zwangslaufig wenn die Beweglichkeit der Atome der verschiedenen Phasen unterschiedlich ist wenn sich also die Diffusionskonstanten unterscheiden Literatur BearbeitenHideo Nakajima The Discovery and Acceptance of the Kirkendall Effect The Result of a Short Research Career In JOM 49 Nr 6 1997 S 15 19 Geschichte des Kirkendall Effekts und der Durchsetzung der Interpretation HTML Version Englisch Weblinks BearbeitenFriedhelm Frerichs Einleitung Einfuhrung zum Kirkendall Effekt In Untersuchungen zum Kirkendall Effekt im gesamten Konzentrationsbereich von binaren Diffusionssystemen Dissertation Universitat Oldenburg 2001 Einzelnachweise Bearbeiten E Kirkendall L Thomassen C Upthegrove Rates of Diffusion of Copper and Zinc in Alpha Brass In Transactions of the AIME 133 1939 S 186 203 E O Kirkendall Diffusion of zinc in alpha brass In Transactions of the AIME Band 147 1942 S 104 109 A D Smigelskas E O Kirkendall Zinc diffusion in alpha brass In Transactions of the AIME Band 171 1947 S 130 142 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirkendall Effekt amp oldid 219606685