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Die Kirche der Dreifaltigkeit und des Hl Spyridon serbisch Crkva Svete Troјice i Svetog Spiridona Crkva Svete Trojice i Svetog Spiridona auch Santissima Trinita e San Spiridione oder San Spiridione genannt ist die serbisch orthodoxe Kirche in der norditalienischen Stadt Triest Sie wurde zwischen 1861 und 1866 nach dem Entwurf des Architekten Carlo Maciachini erbaut Die Kirchengemeinde ist eine der grossten serbisch orthodoxen Gemeinden in Italien Das Gotteshaus befindet sich im Triester Stadtteil Borgo Teresiano Citta Nuova am Canal Grande in unmittelbarer Nahe der katholischen Kirche Sant Antonio Nuovo Blick vom Canal Grande auf SS Trinita e San SpiridioneSS Trinita e San SpiridioneHauptportal an der Via San Spiridione mit der Abbildung des Heiligen SpyridonDie Kirche ist Sitz der Kirchengemeinde und Pfarrei Triest im Dekanat Italien Malta und gehort seit 2010 zur Eparchie fur Osterreich die Schweiz und Italien der Serbisch orthodoxen Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 1 1 Fassade 1 2 Innenraum 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichte 2 2 Baugeschichte 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksArchitektur BearbeitenFassade Bearbeiten Die im neobyzantinischen Stil erbaute Kirche prasentiert sich mit funf blauen Kuppeln Die massive Hauptkuppel wird von wesentlich kleineren Kuppeln der vier Glockenturme umgeben die an jeder Ecke des Gebaudes emporragen und jeweils im oberen Teil durch eine offene Glockenstube aufgelockert werden nbsp Die Kirche von oben mit ihren markanten KuppelnDer Haupteingang befindet sich in einem zur Via San Spiridione gerichteten Nebenanbau mit Satteldach 1883 wurde uber dem Hauptportal ein Mosaik mit der Darstellung des Heiligen Spyridon angebracht Daruber befindet sich eine Reihe von Heiligenstatuen von Emilio Bisi Das Mosaik uber dem Relief zeigt die vier Evangelisten Die drei anderen Seitenanbauten sind niedriger als der Haupteingang und werden von blauen Halbkuppeln abgeschlossen deren Durchmesser dem der zentralen Hauptkuppel entsprechen Uber dem Seiteneingang direkt am Canal Grande ist der Erzengel Michael abgebildet In den Nischen links und rechts uber dem Seitenportal sind Mosaiken zu sehen die die Heiligen Gregor von Nazianz und Athanasius zeigen Auf der zur Via Genova gerichteten Seite sind die Mutter Gottes mit Kind sowie die Heiligen Basilius und Johannes Chrysostomos abgebildet Die reich dekorierte Fassade stammt von dem Mailander Maler Pompeo Bertini Die Fenster sind ein Werk von Antonio Caremi Das 40 Meter hohe Gotteshaus ist 38 Meter lang und 31 Meter breit Im Inneren haben etwa 1 600 Glaubige Platz 1 Innenraum Bearbeiten Der Grundriss des Gotteshauses ist ein griechisches Kreuz Der Innenraum wird von der Ikonostase beherrscht die wie in Ostkirchen ublich den Chorraum von dem Raum trennt in dem sich die Glaubigen aufhalten Die Trennwand ist mit Heiligen und Szenen aus dem Leben Jesu bemalt die Taufe die Kreuzigung sowie die Auferstehung Christi Daruber befindet sich in der Apsis eine Darstellung von Jesus auf dem Thron umgeben von seinen Aposteln ein Werk von Giuseppe Bertini In der Mitte der Hauptkuppel befindet sich eine Ikone des Christus Pantokrator Die silberne Votivlampe am Haupteingang wurde der Gemeinde vom russischen Zaren Paul I anlasslich seines Besuchs am 6 Januar 1772 geschenkt Die wertvollste Ikone des Gotteshauses ist die Madonna Hodighitria ein Werk von Andrea Rico da Candia 1422 1492 nbsp nbsp nbsp nbsp Geschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Die Anfange der serbischen Gemeinde in Triest gehen bis ins Jahr 1748 zuruck als sich der erste aus dem heutigen Bosnien Herzegowina stammende Kaufmann Jovo Kurtovic italienisch auch Giovanni Curtovich in der Hafenstadt niederliess Die Erklarung Triests zum Freihafen 1719 und die bewusst tolerante Haltung der Habsburger gegenuber anderen Religionen und Nationen zogen den aus armlichen Verhaltnissen stammenden Handler aus Trebinje in die Stadt und ermoglichten ihm und seiner Familie innerhalb kurzester Zeit ein Handelsimperium mit Verbindungen nach Wien Odessa Izmir und Philadelphia aufzubauen Weitere Handlerfamilie folgten dem Beispiel Kurtovics 2 Obwohl die Triester Bevolkerung die kleine illyrische Gemeinschaft vermutlich aufgrund ihres schnellen wirtschaftlichen Erfolges ablehnte forderte Kaiserin Maria Theresia deren Entwicklung Am 3 Marz 1750 erlaubte sie der orthodoxen Bevolkerung in Triest sich zu einer Gemeinde zusammenzuschliessen Der Grieche Nicolo Mainti grundete daraufhin eine orthodoxe Gemeinde deren Mitglieder zum Grossteil griechisch orthodox zu einem kleineren Anteil aber auch illyrisch orthodox heute serbisch orthodox waren 3 Am 20 Februar 1751 erteilte Maria Theresia auf Betreiben des griechisch orthodoxen Abts Damasceno Omero der neu entstandenen griechisch illyrischen Gemeinde die Erlaubnis in Triest ein Gotteshaus zu erbauen Griechen und Serben errichteten 1753 gemeinsam mit Hilfe eines kaiserlichen Darlehens in Hohe von 12 000 Florentinern am Canal Grande das Gotteshaus Santissima Trinita e San Spiridione das der Heiligen Dreifaltigkeit und dem hl Spyridon geweiht wurde 4 Auf Drangen der stetig wachsenden illyrischen Gemeinde wurde der Gottesdienst ab 1769 in Serbisch gehalten Vermutlich aufgrund des Konflikts um die wahrend der Heiligen Liturgie verwendete Sprache trennte sich die griechisch orthodoxe Gemeinde 1781 von den serbischen Glaubigen und errichtete an der Uferpromenade eine eigene Kirche San Nicolo dei Greci Die serbische Gemeinde blieb im Gotteshaus am Canal Grande das 1782 auf Kosten des serbischen Handlers Giovanni Milletich um zwei Kirchturme erweitert wurde Da sich der Boden unter dem Gebaude zunehmend absenkte musste 1850 einer der beiden Campanile abgerissen werden Die zunehmende Baufalligkeit und die damit verbundene Einsturzgefahr des Gotteshauses fuhrten um 1860 zu dessen vollstandigem Abriss 5 Baugeschichte Bearbeiten Bereits 1858 schrieb die serbisch orthodoxe Gemeinde den Entwurf fur ein neues Gotteshauses aus Von neun eingereichten Entwurfen wahlte die Akademie der Schonen Kunste in Venedig den Bauplan des Mailander Architekten Carlo Maciachini aus Der Entwurf entsprach jedoch nicht den damaligen Auflagen fur nicht katholische Gotteshauser Aufgrund des Erlasses von Kaiserin Maria Theresia aus dem Jahr 1751 war es Nicht Katholiken zwar erlaubt in Triest ihren Glauben in einem eigenen Gotteshaus zu praktizieren jedoch musste das Gebaude einige Auflagen erfullen So durften Gotteshauser anderer Konfessionen uber keinen direkten Zugang von einer offentlichen Strasse und uber keinen Glockenturm verfugen Allerdings setzte sich der damalige Burgermeister Muzio de Tommasini fur das Vorhaben der serbisch orthodoxen Gemeinde ein und entkraftete die kaiserlichen Auflagen da in Triest bereits Gotteshauser anderer Konfessionen existierten wie z B die Basilika San Silvestro der evangelischen Gemeinde Helvetischen Bekenntnisses oder das Kirchengebaude der evangelisch lutherischen Gemeinschaft mit Augsburger Bekenntnis die diesen Richtlinien nicht mehr entsprachen Im August 1860 wurden Maciachinis Bauplane schliesslich vom osterreichischen Statthalter genehmigt 6 1861 wurde unter der Bauleitung von Pietro Palese mit dem Bau des Gotteshauses begonnen Die Arbeiten an der Baukonstruktion wurden am 9 Juli 1868 abgeschlossen die Ausstattung des Innenraums und die Dekoration der Fassade wurden erst 1885 fertiggestellt Am 24 Dezember 1885 erfolgte die Einweihung des neuen Gotteshauses Einzelnachweise Bearbeiten Giorgio Milossevich o J Il Tempio di San Spiridione Trieste Bruno Fachin Editore Triest S 5 Patrizia Vascotto 2007 I Serbi in Dentro Trieste Ebrei Greci Sloveni Serbi Croati Protestanti Armeni hrsg v Cristina Benussi u a Hammerle Editori Opicina S 92ff Cristina Benussi 2007 I Greci in Dentro Trieste Ebrei Greci Sloveni Serbi Croati Protestanti Armeni hrsg v Cristina Benussi u a Hammerle Editori Opicina S 39 und 61 Cristina Benussi 2007 I Greci in Dentro Trieste Ebrei Greci Sloveni Serbi Croati Protestanti Armeni hrsg v Cristina Benussi u a Hammerle Editori Opicina S 39 Rossella Fabiani 2003 Triest Mondadori Electa Mailand S 39 Giorgio Milossevich o J Il Tempio di San Spiridione Trieste Bruno Fachin Editore Triest S 22 Literatur BearbeitenMarco Dogo 2001 Una nazione di pii mercanti La comunita serbo illirica di Trieste 1748 1908 PDF Giorgio Milossevich o J Il Tempio di San Spiridione Trieste Bruno Fachin Editore Triest Patrizia Vascotto 2007 I Serbi in Dentro Trieste Ebrei Greci Sloveni Serbi Croati Protestanti Armeni hrsg v Cristina Benussi u a Hammerle Editori Opicina S 89 115 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Santissima Trinita e San Spiridione Album mit Bildern Videos und Audiodateien 45 651481 13 773433 Koordinaten 45 39 5 3 N 13 46 24 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche der Dreifaltigkeit und des Hl Spyridon Triest amp oldid 236476596