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Bei der kindlichen Plexusparese auch Geburtsassoziierte obstetrische oder geburtstraumatische Plexuslahmung handelt es sich um eine Verletzung des Armnervengeflechtes Plexus brachialis die unter der Geburt entsteht Die kindliche Plexuslasion stellt mit 0 38 1 56 Fallen auf 1 000 Geburten eine seltene aber sehr gravierende Komplikation schwieriger Geburten dar 1 Sie fuhrt zu einer Storung der Armbewegung und sensibilitat unterschiedlicher Auspragung Je nach Anzahl der beteiligten Nervenwurzeln und der Schwere der Schadigung ist die Auspragung der Lahmung umfangreich und langanhaltend Bei schweren Verletzungen kommt es zu einer dauerhaften Einschrankung der Beweglichkeit des Armes zu bleibenden Gefuhlsstorungen zu einem veranderten Wachstum der Extremitat und zu einer eingeschrankten Gebrauchsfahigkeit mit sekundaren psychosozialen Folgen Inhaltsverzeichnis 1 Risikofaktoren amp Ursachen 2 Anatomie des Plexus brachialis 3 Auspragung 4 Behandlung 4 1 Physio und Ergotherapie 4 2 Operationsverfahren 4 2 1 Fruhzeitige Nervenrekonstruktion 4 2 2 Sekundare Korrektureingriffe 5 Schulterkontraktur amp glenohumerale Fehlentwicklung 6 Allgemeine Hinweise 7 Prognose 8 Diskussionspunkte 9 Literatur 10 Differentialdiagnostik 11 Siehe auch 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseRisikofaktoren amp Ursachen BearbeitenMeist ist die Plexusparese durch eine vermehrte Dehnung des Armnervengeflechtes bedingt und mit einer erschwerten Geburt assoziiert wenn nach dem zuerst geborenen Kopf sich die kindliche Schulter nicht korrekt einstellt und bei der Geburtshilfe vermehrt Zug auf die Halsregion ausgeubt wird siehe Schulterdystokie Diese Notfallsituation ereignet sich vermehrt bei einem erhohten Geburtsgewicht des Neugeborenen Makrosomie d h ein Geburtsgewicht uber 4 000 g dem Einsatz von mechanischen Geburtshilfen Zange Vakuum oder bei einer Notfallsituation wie beispielsweise einer Nabelschnurumschlingung oder einem plotzlichen Sauerstoffmangel des Fotus 2 3 Makrosome Foten gehen haufiger mit einem Schwangerschaftsdiabetes der Mutter einher sodass dieser ebenfalls als Risikofaktor zu werten ist 4 In seltenen Fallen kommt es bei Steisslage des Kindes unter einer normalen Entwicklung zu einer Verletzung von einer oder mehreren Nervenwurzeln durch axialen Zug am Ruckenmark Nervenwurzelausrisse bei Steissgeburt Auch im Rahmen eines Kaiserschnittes kann es durch erhohte Zugwirkung auf den Hals des rasch zu entwickelnden Foten zu einer Plexusparese kommen Anatomie des Plexus brachialis BearbeitenDie Anatomie des Plexus brachialis oberhalb des Schlusselbeines supraklavikular umfasst die funf Nervenwurzeln C5 C6 C7 C8 und Th1 sowie die hieraus entstehenden drei Nervenstamme Truncus superior medius und inferior Vereinfacht dargestellt vereinigen sich die Wurzeln C5 und C6 zum Truncus superior und versorgen die Schulterbewegung sowie die Ellenbogenbeugung Die Wurzel C7 setzt sich im Truncus medius fort und versorgt vor allem den Brustmuskel und die Streckung des Ellenbogens Die Wurzeln C8 und Th1 vereinigen sich zum Truncus inferior Hieruber erfolgt vor allem die Funktion des Unterarms Handgelenks und der Finger Auspragung BearbeitenEntsprechend der Anatomie wird bei klinischer Betrachtung zwischen der oberen die Wurzeln C5 und C6 betreffend der erweitert oberen zuzuglich C7 und der kompletten Plexusparese alle Wurzeln sind betroffen unterschieden Ganz selten ist der Schaden auf den mittleren Teil des Plexus brachialis zentriert C7 zentrierte Parese Eine rein untere Parese mit Beteiligung der Wurzeln C8 und Th1 allein wie sie bei Erwachsenen bei Unfallverletzungen entstehen kann ist beim Neugeborenen ausserst selten bzw umstritten oder nicht existent Das Verletzungsausmass an den jeweiligen Nervenwurzeln kann aufgrund der unterschiedlichen Zugkraft und unterschiedlicher anatomisch vorgegebener Haltemechanismen Bandstrukturen auch von Wurzel zu Wurzel sehr unterschiedlich sein Mit zunehmender Zugkraft kommt es zunachst zur Dehnung des Nerven Neurapraxie Starkere Belastungen fuhren zu Einrissen Durchrissen und schliesslich als schwerste Nervenverletzung zum Ausriss von Wurzelanteilen aus dem Ruckenmark Dies stellt die gravierendste Form der Nervenverletzung dar und kann mehrere oder in seltenen Fallen sogar alle Wurzeln betreffen Dabei handelt es sich um ruckenmarksnahe Verletzungen Schadigungen des zentralen Nervensystems die vermehrt bei Steisslage an den Wurzeln C5 und C6 und bei schweren Zugschaden im Rahmen einer kompletten Plexusparese an den unteren Wurzeln C8 und Th1 entstehen Eine obere Lasion druckt sich klinisch durch eine Lahmung der Schulter und Ellenbogenmuskulatur aus sodass ein betroffener Arm an den Korper herangefuhrt und innenrotiert darstellt Die Beweglichkeit der Hand ist normal ausgepragt Ist zusatzlich die Wurzel C7 bzw der Truncus medius betroffen so ist die Streckung des Ellenbogens und des Handgelenks abgeschwacht Bei einer vollstandigen Lasion des Plexus brachialis zeigt sich der gesamte Arm komplett paretisch In besonders ausgedehnten Fallen kann durch eine Mitverletzung der Wurzel C4 der N phrenicus Zwerchfellnerv die Bewegung des Zwerchfells eingeschrankt oder ausgefallen sein Eine schwere Lasion im unteren Anteil des Plexus brachialis kann durch eine Mitverletzung des Grenzstranges zu einer Horner Trias Myosis Ptosis Enophthalmus fuhren Behandlung BearbeitenPhysio und Ergotherapie Bearbeiten Die betroffenen Kinder sollten wahrend allen wichtigen Phasen der Lahmung durch einen erfahrenen Physiotherapeuten betreut werden In den ersten zehn Lebenstagen wird gelegentlich empfohlen dass die verletzte Halsregion geschont und der betroffene Arm mit angewinkeltem Ellenbogen am Korper angelagert wird hierzu reicht oft eine Sicherheitsnadel mit der der Armel am vorderen Oberkorperstoffteil fixiert wird Die durch Zug verletzten Nerven und das sie umgebende Weichgewebe mussen sich vom Trauma erholen begleitende Blutergusse und Schwellungen sollten abklingen hierzu reicht die unmittelbare Schonung Anschliessend soll die einsetzende Nervenregeneration durch therapeutische Massnahmen begleitet werden und auf die alterstypischen Bewegungsmuster hingearbeitet werden Im deutschsprachigen Raum haben sich bei Kleinkindern die Methoden nach Vojta und Bobath bewahrt wobei eine ubermassige Belastung des Mutter Kind Verhaltnisses durch zu hohe Verantwortungsubertragung auf die Eltern vermieden werden muss Wichtig ist bereits in den ersten Lebenswochen auf eine freie Beweglichkeit des glenohumeralen Gelenkes zu achten um einer Innenrotationsfehlstellung und einem weiteren Fehlwachstums des Humeruskopfes entgegenzuwirken Hier haben sich einfache passive Dehnubungen mit einem am Oberkorper angelegten Oberarm in wechselnder Innen und Aussenrotation durch den Therapeuten und zuhause durch die Eltern bewahrt Nach einer operativen Nervenrekonstruktion muss wiederum der fortschreitenden Nervenregeneration Rechnung getragen werden Die Bewegungserholung beginnt meist fruhestens nach vier bis sechs Monaten Sobald aktive Bewegungen wieder sichtbar werden kann eine aktive Bewegungsanbahnung wieder ins Ubungsprogramm genommen werden und die Verbesserung der Bewegungsmuster fordern Nach Sekundareingriffen meist Sehnen bzw Muskeltransfers muss neben der allgemeinen Therapie nach einer Ausheilungszeit der Sehnennaht die neue Funktion selektiv eintrainiert werden und der fur die neue Funktion umgelagerte Muskel mindestens ein Jahr zum Kraftaufbau animiert werden da letzterer eine morphologische und physiologische Anpassung an die neue Bewegung durchlauft und erst nach dieser Zeitspanne in seiner besten Form zur Verfugung steht Bei grosseren kooperativen Kindern sind ergotherapeutische Ansatze spielerisches Einuben von fur den Alltag nutzlichen Bewegungsablaufen Anziehen Zahne putzen Haare fohnen nutzlich Uberhaupt ist jede sportliche Aktivitat die den Arm sinnvoll einsetzt zu fordern z B Ballspiele Schwimmen Operationsverfahren Bearbeiten Wiederherstellende rekonstruktive Eingriffe aus den Fachgebieten der Plastischen und Handchirurgie Neurochirurgie und Orthopadie bemuhen sich bei schweren Verletzungen des Plexus brachialis zuerst durch die mikrochirurgische Nervenrekonstruktion und spater durch sekundare sogenannte motorische Ersatzoperationen die allgemeine motorische und sensible Funktion der betroffenen oberen Extremitat nach bester Art wiederherzustellen wobei eine beeintrachtigungsfreie Erholung nie gelingt Fruhzeitige Nervenrekonstruktion Bearbeiten Sind die Nerven sehr stark verletzt gerissen und oder Nervenwurzeln ausgerissen so wird im Rahmen von fruhen Nerveneingriffen in den ersten Lebensmonaten versucht die Kontinuitat funktionierender Nervenbahnen so gut wie moglich wiederherzustellen Dabei erfolgt die Diagnosesicherung bei den Kleinkindern im Wesentlichen durch die Beobachtung der Bewegungsverbesserung in den ersten drei bis neun Lebensmonaten Selten werden elektrophysiologische Zusatzuntersuchungen oder eine Bildgebung MRT MyeloCT hinzugezogen letztere erlauben auch nur Hinweise auf Nervenwurzelausrisse Bei schweren kompletten Plexusparesen sollte innerhalb der ersten drei Lebensmonate uber die chirurgische Therapie entschieden werden bei Teilparesen ist ein Zeitraum bis zu etwa neun Lebensmonaten zulassig Im operativen Eingriff werden durch die Neurolyse Vernarbungen um die Nerven und innerhalb der ausseren Gewebeschichten der Nervenleitbahnen entfernt in der Hoffnung dadurch die elektrische Leitfahigkeit der Nervenbahnen zu verbessern Sind Nervenwurzeln oder stamme gerissen konnen neue Nervenverbindungen Koaptationen nach Resektion der vernarbten Verletzungsstumpfe entweder durch eine direkte Naht der Nervenenden oder durch Interposition von unverletzten Nervenstucken hergestellt werden Spendernerven werden an anderer Korperstelle des betroffenen Kindes entnommen ohne dass ein wesentlicher Funktionsausfall resultiert Hierzu werden in der Regel sensible Nerven am Unterschenkel N suralis Unterarm oder sensible Nerven am Halsdreieck entnommen Sind Nervenwurzeln ausgerissen ist die Verbindung zum Ruckenmark unwiederbringlich verloren Dann mussen die abgetrennten Nervenbahnen durch Umleitung anderer Nervenspender oder durch ein Zusammenlegen auf verbleibende Nervenwurzelstumpfe reinnerviert werden Kann eine Rekonstruktion durch die Naht der betroffenen Nerven des Plexus brachialis erfolgen so spricht man von einer intraplexischen Rekonstruktion Werden Nerven ausserhalb des Plexus brachialis transferiert so handelt es sich um eine extraplexische Rekonstruktion Hier handelt es sich um motorische Hirnnerven N accessorius Interkostalnerven 5 in seltenen Fallen Nerven des gesunden Armes kontralateraler Transfer 6 Seit einigen Jahren haben sich Nerventransfers etabliert wobei zur Besetzung wichtiger motorischer Zielfunktionen gesunde motorische Nervenfaszikel aus unverletzten Stammnerven der Region umgeleitet werden Beispiele sind die Wiederherstellung der Ellenbogenbeugung durch motorische Faszikel aus dem N ulnaris und oder N medianus Oberlin Transfer 7 oder der Schulterabduktion durch motorische Anteile aus dem Nervus radialis Somsak Transfer 8 Sekundare Korrektureingriffe Bearbeiten Im weiteren Verlauf nach der primaren Versorgung durch Operationen an den Nerven kann bei Bedarf durch Sehnen bzw Muskelumlagerungen eine Funktionsaufwertung erfolgen Wichtige Voraussetzungen sind ein frei bewegliches Gelenk sowie ein kraftiger entbehrlicher Spendermuskel Bei diesen Eingriffen kommt es auf eine umfassende Muskellosung mit Erhalt des Gefass Nerven Bundels an die intakte Durchblutung und motorische Nervenversorgung sind fur die weitere Funktion des verlagerten Muskels unabdingbar Ausserdem muss die Muskelumlagerung in Richtung der Zugrichtung der Zielfunktion geschehen und auf eine gute Sehnenendfixierung in eine Sehne oder direkt in den Knochen geachtet werden Fur alle Gelenke stehen verschiedene Umlagerungen mit mehr oder weniger gutem Funktionsgewinn zur Verfugung Jeder Muskeltransfer muss postoperativ mindestens ein Jahr physiotherapeutisch begleitet werden Eine Besonderheit stellt die stufenweise Korrektur der Innenrotationskontraktur des Schultergelenkes dar Schulterkontraktur amp glenohumerale Fehlentwicklung BearbeitenWenn gegenlaufige Muskelgruppen an einem Gelenk durch eine in den einzelnen Muskeln unterschiedlich ausgepragte Lahmung ein nicht ausgeglichenes Krafteverhaltnis einrichten werden die knochernen Gelenkpartner verformt Bei der kindlichen Plexusparese sind die verschiedenen Gelenke der oberen Extremitat unterschiedlich stark betroffen An der Schulter kommt es durch die unterschiedliche Erholung der innen und aussenrotierenden Muskeln zu einer Fehlstellung des Humeruskopfes in Innenrotation wobei die Gelenkkapsel schrumpft die Beweglichkeit des glenohumeralen Gelenkes eingeschrankt wird und der Humeruskopf sich zunehmend nach hinten verlagert Er nimmt damit eine dorsale exzentrische Position ein und die kleine Gelenkwanne des Schulterblattes verformt sich mit einer hinteren Ausziehung und vorderen Verkummerung Das sich so progressiv und nachhaltig verformende Gelenk glenohumerale Dysplasie wird aufgrund des biomechanisch ungunstigen Krafteverhaltnis anfalliger fur Verschleisserscheinungen Omarthrose Auch am Ellenbogen und im Handgelenk kann es zu Gelenkveranderungen kommen Auskugeln des Speichenkopfchens Ellenbogengelenkkontraktur vermindertes Wachstum des Ellenkopfchens mit seitlicher Abweichung des Handgelenkes Insbesondere die Innenrotationskontraktur der Schulter erfordert eine konsequente Behandlung durch fruhzeitige Dehnubungen und ggf eine chirurgische Stufentherapie Botulinumtoxin Behandlung des innenrotierenden M subscapularis Gipsruhigstellung in Aussenrotation nach manueller Reposition des Gelenkes in Aussenrotation Neuansteuerung des fur die aktive Aussenrotation zustandigen N suprascapularis operative Schulterlosung Muskelverlagerung zur Verstarkung der aktiven Aussenrotation der Schulter Allgemeine Hinweise BearbeitenNeben der konservativen und operativen Behandlung sind fur die Eltern und betroffenen Kinder viele allgemeine Hinweise zur Lebensfuhrung juristischen Aufarbeitung und zum progressiven Einleben in unsere Umwelt hilfreich Es ist unbedingt wichtig das Kind nicht auf seine veranderte Motorik zu reduzieren oder bei seinen Bemuhungen im Sport durch leistungsorientierte Bewertung zu demotivieren In Kindergarten und Schule mussen alle berucksichtigen dass eine Armlahmung Nutzen und Bewegungsausmass des Armes individuell einschranken und demnach von der Willkur nicht beeinflussbare unveranderbare korperliche Merkmale sind die nicht Benotungsgegenstand sein durfen Ausserdem fuhrt die verringerte Funktion auf Dauer zu einer relativen Vernachlassigung Neglect des Armes zu einem veranderten und mitunter gestorten Korperbild und Selbstwertgefuhl das sich gerade in der Pubertat nachteilig bzw belastend auswirken kann Auch wenn es keine medizinisch begrundeten Einschrankungen bei Sport gibt so ist der Arm nur begrenzt belastbar und kraftig Dies kann Auswahl der Sportarten Leistungsdauer und naturlich auch die Berufswahl erheblich beeinflussen Prognose BearbeitenDie Entwicklung ist individuell und orientiert sich an der Verletzungsschwere Anzahl und Schwere der Nervenwurzelverletzungen insbesondere Anwesenheit von Wurzelausrissen dem Umfang der mikrochirurgischen Nervenrekonstruktion an begleitenden Wachstumsstorungen der Art und Anzahl der Sekundareingriffe aber auch der physiotherapeutischen Betreuung und dem Einfluss anderer Krankheiten insbesondere auch dem kindlichen Ubergewicht Diskussionspunkte BearbeitenWeder in der Entstehung Diagnosesicherung noch der konservativen und operativen Behandlung besteht absolute Einigkeit Medizinisches Wissen ist im Fluss und verschiedene Ansichten von Eltern und Chirurgen fuhren zu durchaus individuellen Behandlungsplanen und Endresultaten Auch der Stellenwert physiotherapeutischer Massnahmen und ihrer Vergutung wird unterschiedlich diskutiert Entscheidungen bezuglich einer Nervenrekonstruktion mussen aufgrund des zunehmenden Muskelschwundes in den ersten Lebensmonaten gefallt werden sind aber bezuglich des Zeitschemas und der genauen Operationsschritte behandlerspezifisch Ahnlich ist es bei der Auswahl der Sekundareingriffe Wie sich die Plexusparese auf das weitere Leben auswirkt ist nur luckenhaft untersucht und Gegenstand eines regelmassigen Gedankenaustauschs zwischen Eltern Betroffenen und Therapeuten Die juristische Auseinandersetzung um die Verantwortung und Rechtsfolgen beim Auftreten einer Plexusparese ist sehr komplex Stellt sich die Verursachung als behandlungsfehlerhaft dar konnen daraus Schmerzensgeld und Schadensersatzanspruche entstehen Sie konnen erheblich sein weil sie Folgekosten und das Leiden fur das gesamte restliche Leben kompensieren sollen Ein Behandlungsfehler liegt etwa bei der Anwendung des absolut kontraindizierten Kristeller Handgriffs bei bestehender Schulterdystokie vor Aufgrund der Besonderheiten des Arzthaftungsrechts kann jedoch nicht gesagt werden dass jede geburtstraumatische Plexusparese zwangslaufig einen Fall der Arzthaftung nach sich zieht 9 Literatur BearbeitenJ Bahm Obstetric brachial plexus palsy clinics pathophysiology and surgical treatment In Handchir Mikrochir Plast Chir 2003 35 S 83 97 J Bahm L Meinecke V Brandenbusch G Rau C Disselhorst Klug High spatial resolution electromyography and video assisted movement analysis in children with obstetric brachial plexus palsy In Hand Clinics 2003 19 S 393 399 J Bahm Secondary procedures in obstetric brachial plexus lesions In Handchir Mikrochir Plast Chir 2004 36 S 37 46 J Bahm M Becker C Disselhorst Klug C Williams L Meinecke H Muller B Sellhaus J M Schroder G Rau In Surgical Strategy in Obstetric Brachial Plexus Palsy the Aachen Experience Seminars in Plastic Surgery 2004 18 S 285 299 J Bahm H Noaman M Becker The dorsal approach to the suprascapular nerve in neuromuscular reanimation for obstetric brachial plexus lesions In Plast Reconstr Surg 2005 115 S 240 244 J Bahm C Ocampo Pavez H Noaman Microsurgical technique in obstetric brachial plexus repair a personal experience in 200 cases over 10 years In J Brachial Plexus Peripheral Nerve Injury 2007 2 S 1 7 J Bahm B Wein G Alhares C Dogan K Radermacher F Schuind Assessment and treatment of glenohumeral joint deformities in children suffering from obstetric brachial plexus palsy In J Ped Orthop 2007 16B S 243 251 J Bahm Changes in rotatory movements of the shoulder after obstetric brachial plexus lesion clinical condition surgery and analysis of objective prognostic factors Habilitationsschrift Freie Universitat Brussel 2011 Differentialdiagnostik BearbeitenAbzugrenzen ist die geburtstraumatische Epiphyseolysis capitis humeri 10 Siehe auch BearbeitenDie Plexusparese beim Kind Behandlungsstrategie Langzeitergebnisse und Prognose In Dtsch Arztebl Int 2009 106 6 S 83 90 doi 10 3238 arztebl 2009 0083 R Giunta Geburtstraumatische Armplexusparese Chancen einer fruhzeitigen Operation In Padiatrische Praxis 2006 68 S 181 192 Dorit von Aufschnaiter Plexus brachialis Parese In Antje Huter Becker Mechthild Dolken Hrsg Physiotherapie in der Padiatrie 2 Auflage Thiemeverlag Stuttgart 2010 ISBN 978 3 13 129512 5 S 317 332 B Schafer G Freund J Bahm Plastische Chirurgie Klinik und Praxis 60 Erganzungslieferung Juni 2022 S Krupp P Fuchs H O Rennekampff IX 4 2 1 Die kindliche Plexusparese Seite 1 12 Ecomed MEDIZIN Storck 2022 ISBN 978 3 609 76221 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kindliche Plexusparese Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Brachial Plexus Injury Description amp illustrations Cincinnati Children s Hospital health information website revision 9 09 see bottom of webpage Abgerufen am 11 Oktober 2009 A Bienstock J Y S Kim Updated July 13 2009 Brachial Plexus Surgery article with overview of brachial plexus injury Emedicine Abgerufen am 11 Oktober 2009 Plexuskinder e V Gemeinnutzige Organisation United Brachial Plexus Network UBPN Inc Gemeinnutzige Organisation www obstetricalpalsy net InformationsseiteEinzelnachweise Bearbeiten Peter M Waters Update on management of pediatric brachial plexus palsy In Journal of Pediatric Orthopedics Part B Band 14 Nr 4 Juli 2005 ISSN 1060 152X S 233 244 doi 10 1097 01202412 200507000 00001 PMID 15931025 EA Overland LJ Vatten A Eskild Pregnancy week at delivery and the risk of shoulder dystocia a population study of 2 014 956 deliveries In BJOG An International Journal of Obstetrics amp Gynaecology Band 121 Nr 1 10 September 2013 ISSN 1470 0328 S 34 42 doi 10 1111 1471 0528 12427 doi org abgerufen am 11 November 2023 Fehler in Vorlage Literatur Parameterkonflikt Statt URL sollte etwas wie DOI angegeben werden Manish Gupta Christine Hockley Maria A Quigley Peter Yeh Lawrence Impey Antenatal and intrapartum prediction of shoulder dystocia In European Journal of Obstetrics amp Gynecology and 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behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kindliche Plexusparese amp oldid 239234525