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Karl Heinrich d Angelo 9 September 1890 in Osthofen Rheinhessen 20 Marz 1945 wahrscheinlich in Gernsheim war ein deutscher Druckereibesitzer und ab 1925 Mitglied der NSDAP sowie ab 1930 der SS Von 1933 bis 1934 leitete er das KZ Osthofen anschliessend war er bis 1936 Schutzhaftlagerfuhrer des KZ Dachau Ab 1939 war er Polizeidirektor in Cuxhaven ab 1943 in Heilbronn Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl d Angelo war der Sohn des Buchdruckers Anton Karl Eduard Gustav d Angelo und seiner Frau Albertine geborener Braun Er besuchte bis 1905 das Dom Gymnasium zu Worms und anschliessend Technik und Journalismus Fachschulen in Leipzig und Berlin Nach Ableistung seines Wehrdienstes 1912 13 und Teilnahme am Ersten Weltkrieg Auszeichnung mit dem Eisernen Kreuz II Klasse wurde er im Oktober 1918 zuletzt im Range eines Vizefeldwebels spater Leutnants der Reserve aus der Reichswehr entlassen Karl d Angelo ubernahm alsbald die vaterliche Druckerei sowie die Osthofener Zeitung und beteiligte er sich am Ruhrkampf gegen die franzosischen Besatzer In den Jahren 1919 bis 1923 wurde er wegen Sabotageaktionen insgesamt dreimal unter anderem zu zwei Jahren Gefangnis verurteilt Die Strafe musste er aber wegen einer Amnestie nicht absitzen Anschliessend erwarb er eine Buchdruckerei in Worms Karl d Angelo der katholischen Glaubens war 1 war mit Luise geborener Scherach verheiratet Zum 2 November 1925 trat er der NSDAP Mitgliedsnummer 21 616 2 und zum 28 Januar 1930 der SS SS Nummer 2 058 bei Er erhielt am 9 Mai 1930 den Dienstgrad eines SS Sturmfuhrers und spater das Goldene Parteiabzeichen Von 1931 bis 1933 war er Abgeordneter des Landtags des Volksstaates Hessen Am 2 November 1931 wurde er zum SS Sturmbannfuhrer ernannt und im Fruhjahr 1933 wurde er Lagerleiter des KZ Osthofen seit dem 9 November 1933 im Range eines SS Obersturmbannfuhrers und am 25 Februar 1935 also nach der Auflosung des Konzentrationslagers Osthofens als Schutzhaftlagerfuhrer seit dem 15 September 1935 im Range eines SS Standartenfuhrers und damit nach dem Lagerkommandanten wichtigster SS Fuhrer ins KZ Dachau versetzt Wegen zu grosser Milde Interessenlosigkeit und Verfehlungen in der Personalpolitik durch Einschleusungen ihm bekannter SS Manner aus Hessen wurde er vom Inspekteur der Konzentrationslager SS Gruppenfuhrer Theodor Eicke am 24 April 1936 mit Uniform und Lagerverbot belegt beurlaubt und am 1 November 1936 als ungeeignet seines Dienstes enthoben jedoch schon im November 1937 mit der Leitung der Grenzpolizeischule Pretzsch Elbe beauftragt Am 6 Marz 1939 wurde er vom Reichsfuhrer SS Himmler zum kommissarischen Polizeidirektor in Cuxhaven ernannt und per 5 April 1940 in die dortige Planstelle der Besoldungsgruppe A2c1 eingewiesen Laut Mitteilung des Personalreferenten des Chefs der Ordnungspolizei Ministerialrat Pohlmann vom 19 Januar 1942 war er ursprunglich als Leiter eines kleineren Polizeiprasidiums vorgesehen wurde jedoch per 1 April 1943 zum Polizeidirektor in Heilbronn ernannt und am 9 September 1944 ins Beamtenverhaltnis auf Lebenszeit berufen Wahrend seiner Dienstzeit in Heilbronn ereignete sich am 4 Dezember 1944 der Luftangriff auf Heilbronn bei dem rund 6500 Menschen zu Tode kamen und die gesamte Innenstadt zerstort wurde 1946 lastete ein Artikel in der Heilbronner Stimme ihm und Kreisleiter Richard Drauz an Abend fur Abend die Stadt verlassen zu haben anstatt auf die Befehlsstellen zu gehen und ihre Pflicht zu erfullen Er wurde zu den Hauptverantwortlichen dafur gezahlt dass die Stadt nicht evakuiert wurde und ohne geeignete Luftschutzmassnahmen geblieben war Seiner Frivolitat seien die ungeheuren Ausmasse der Schreckensnacht zu verdanken 3 Er ist mit grosser Wahrscheinlichkeit am 20 Marz 1945 4 durch Suizid zu Tode gekommen Seine Leiche wurde am 13 Mai 1945 im Rhein bei km 463 auf der Gemarkung Gernsheim aufgefunden Literatur BearbeitenHStAS Rep E 151 03 Bu 385 Bl 126 ebenda rep EA 2 150 Personalakte d Angelo BAL SS Personalakte d Angelo Dirk Riedel Ordnungshuter und Massenmorder im Dienst der Volksgemeinschaft Der KZ Kommandant Hans Loritz Metropol Berlin 2010 ISBN 978 3 940938 63 3 S 143 147 u S 362 B Klemm Hrsg durch polizeiliches Einschreiten wurde dem Unfug ein Ende gemacht Geheime Berichte der politischen Polizei Hessens uber Linke und Rechte in Offenbach 1923 30 Frankfurt 1982 Friedrich Wilhelm Die Polizei im NS Staat Die Geschichte ihrer Organisation im Uberblick 2 Auflage Schoningh Paderborn 1999 ISBN 3 506 77513 8 Hans Georg Ruppel Birgit Gross Hessische Abgeordnete 1820 1933 Biographische Nachweise fur die Landstande des Grossherzogtums Hessen 2 Kammer und den Landtag des Volksstaates Hessen Darmstadter Archivschriften Bd 5 Verlag des Historischen Vereins fur Hessen Darmstadt 1980 ISBN 3 922316 14 X S 54 Klaus Dieter Rack Bernd Vielsmeier Hessische Abgeordnete 1820 1933 Biografische Nachweise fur die Erste und Zweite Kammer der Landstande des Grossherzogtums Hessen 1820 1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919 1933 Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 19 Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission NF Bd 29 Hessische Historische Kommission Darmstadt 2008 ISBN 978 3 88443 052 1 S 122 Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 54 Weblinks BearbeitenAngelo Karl Heinrich d Hessische Biografie Stand 9 Oktober 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Karl Heinrich d Angelo Abgeordnete In Hessische Parlamentarismusgeschichte Online HLGL amp Uni Marburg abgerufen am 9 April 2023 Stand 6 Oktober 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Rack gibt an evangelisch dann konfessionslos Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 540710 Susanne Stickel Pieper Bearb Trau Schau Wem Dokumente zur Geschichte der Arbeiterbewegung im Raum Heilbronn Neckarsulm 1844 1949 Distel Verlag Heilbronn 1994 ISBN 3 929348 09 8 im Buch ISBN 3 923348 09 8 S 469 f Hans Georg Ruppel Birgit Gross sowie Rack der Ruppel Gross zitiert geben als Todestag den 21 Marz 1945 anNormdaten Person GND 1071061380 lobid OGND AKS VIAF 316388699 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Angelo Karl d ALTERNATIVNAMEN Angelo Karl Heinrich d vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP SS MitgliedGEBURTSDATUM 9 September 1890GEBURTSORT Osthofen RheinhessenSTERBEDATUM 20 Marz 1945STERBEORT am Rhein unsicher bei Gernsheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl d Angelo amp oldid 232890162