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Karl Reinhard Muller vereinzelt auch Carl Reinhard Muller Rufname Reinhard 17 April 1774 in Steinau bei Hanau 12 Marz 1861 in Marburg war ein deutscher Mathematiker Musiktheoretiker und Ehrenburger der Stadt Marburg 1 Karl Reinard Muller Zeichnung von Ferdinand Justi nach einer Fotografie Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Ausbildung und Beruf 3 Gesellschaftliches Engagement 4 Ehrungen 5 Schriften in Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenKarl Reinhard Muller wurde als Sohn eines Burgers und Musterschreibers d h Bataillons bzw Regimentsschreibers und einer Tochter des Stadtcapitains und Rathsverwandten von Steinau an der Strasse namens Euler geboren Er war seit 1802 mit Christiane geborene Greif verheiratet die ihm sieben Kinder gebar von denen drei fruh verstarben darunter sein einziger Sohn Eine Tochter war mit dem Juristen und Soziologen Karl Friedrich Vollgraff verheiratet Ausbildung und Beruf BearbeitenMuller besuchte die Stadtschule in Steinau und erhielt daneben Privatunterricht in Latein Griechisch und in Musik Von 1788 an besuchte er bis 1792 das Gymnasium in Hanau den Schulbesuch finanzierte er sich aus einer minderbemittelten Familie stammend durch die Mitgliedschaft im Hanauer Singchor und durch privat erteilten Klavierunterricht Nach Besuch einzelner Vorlesungen am seinerzeit bestehenden Hanauer Gymnasium illustri superiore wechselte er 1794 auf die Universitat Marburg 1795 trat Muller eine Hauslehrerstelle an mit der er sein weiteres Studium finanzierte Zunehmend befasste er sich neben seinen beiden hauptsachlichen Interessensgebieten der Mathematik und der Musik auch mit den Schulwissenschaften Im Jahr 1800 wurde er vierter Lehrer am Marburger Padagogium der Vorbereitungsschule der Universitat 1803 dann ebendort zweiter Lehrer Er unterrichtete nahezu alle Gymnasialfacher auch die alten Sprachen dazu Geschichte Geographie und Physik hauptsachlich aber Mathematik die damals noch nicht zum Facherkanon gehorte und er ubernahm neben seinen eigentlichen Verpflichtungen unentgeltlich die Leitung des Singunterrichts Am 17 April 1809 wurde er von der Marburger Universitat zum doctor philosophiae promoviert zugleich wurde die Habilitation vollzogen Seine Dissertation befasste sich mit der Ausziehung der Kubikwurzel aus Binomien er publizierte sie im Schulprogramm des Padagogiums und gab sie spater in stark erweiterter Fassung heraus Schriften Am 2 Juni 1815 wurde er zum ausserordentlichen Professor der Mathematik ohne Gehalt an der Universitat Marburg ernannt erst 1834 nachdem er seine Lehrerstelle am Padagogium aufgegeben hatte erhielt er eine jahrliche Gratifikation und erst 1838 wurde ihm ein regulares Gehalt bewilligt Die vielfaltigen Bemuhungen der Universitat ihm eine ordentliche Professur zu verschaffen blieben erfolglos Er gab Christian Wolffs Einfuhrung in die Mathematik bearbeitet neu heraus las uber reine und angewandte Mathematik jedoch auch und damit interdisziplinar Brucken schlagend uber Akustik Anleitung zum Generalbass uber Kirchentone und die Lehre von der Modulation Gesellschaftliches Engagement BearbeitenMuller war ordentliches Mitglied der Marburger Gesellschaft zur Beforderung der gesamten Naturwissenschaften Er engagierte sich im Padagogium und im kirchlichen Umfeld vielseitig fur die Chor und Kirchenmusik 2 Von 1818 bis zum Verbot der Freimaurerei im Jahr 1824 durch Kurfurst Wilhelm II war er Mitglied der Marburger Loge Marc Aurel zum flammenden Stern 3 Ehrungen BearbeitenDie Stadt Marburg ernannte Karl Reinhard Muller am 17 April 1859 wegen erworbener schatzbarer Verdienste um die gesamte Wissenschaft und als ehemaliger Lehrer am Padagogium hierselbst zum Wohle der Stadt zum Ehrenburger Zum Goldenen Doktorjubilaum im Jahr 1859 wurden ihm zwei Dankschriften gewidmet eine vom Mineralogen Friedrich Hessel eine zweite von Georg Theodor Dithmar unter dem Titel Herrn Professor Dr Karl Reinhard Muller zu seinem funfzigjahrigen Doctorjubilaum am 17 April 1859 seine dankbaren Schuler 4 Schriften in Auswahl BearbeitenProgramm academicum quod vexantissimum illud de extrahenda radice cubica ex quantitatibus binomiis emodare conatur simulque ad praelectiones suas invitat Dr C R Mueller math P P E et Paedagogii Collega Marburgi 1808 Theorie der Parallelen Marburg 1822 Des Freiherrn von Wolf neuer Auszug aus den Anfangsgrunden aller mathematischen Wissenschaften Mit nothigen Veranderungen und Zusatzen von Joh Tob Mayer und K Chr Langsdorf und mit umgeandertem Texte herausg von K R Muller 1 Band Krieger Marburg 1823 Ueber die Ausziehung der Cubikwurzel aus Binomien und Anwendung derselben auf die Cardanische Regel Zur Prufung der Zoglinge im Padagogium in Marburg Krieger Marburg 1825Literatur BearbeitenKarl Wilhelm Justi Grundlage zu einer Hessischen Gelehrten Schriftsteller und Kunstler Geschichte vom Jahre 1806 bis zum Jahre 1830 Fortsetzung von Strieder s Hessischer Gelehrten und Schriftsteller Geschichte und Nachtrage zu diesem Werke Chr Garthe Marburg 1831 S 451 455 Catalogus Professorum Academiae Marburgensis Die akademischen Lehrer der Philipps Universitat von 1527 bis 1910 Bearbeitet von Franz Gundlach Elwert Marburg 1927 S 378 f Helmut Keiler Marburger Freimaurer Dokumentation Giessen 1980 UB Marburg Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Karl Reinhard Muller Quellen und Volltexte Muller Karl Reinhard Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Portrat Karl Reinhard Mullers von Ferdinand Justi Bildindex Marburg abgerufen am 23 Februar 2014 Vgl bspw Udo Arnold Heinz Liebing Elisabeth der Deutsche Orden und ihre Kirche Elwert Marburg 1983 S 358 Erwahnung als Freimaurer Ehrenburger und Freimaurer Johannis Freimaurerloge Zu den drey Lowen i O zu Marburg an der Lahn abgerufen am 23 Februar 2014 Elwert Marburg 1859Normdaten Person GND 101235798 lobid OGND AKS VIAF 66828704 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller Karl ReinhardALTERNATIVNAMEN Reinhard CarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Mathematiker Musiktheoretiker und Ehrenburger der Stadt MarburgGEBURTSDATUM 17 April 1774GEBURTSORT Steinau bei HanauSTERBEDATUM 12 Marz 1861STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Reinhard Muller amp oldid 229181116