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Karl Pick 21 Dezember 1867 in Petschek Bohmen 3 August 1938 in Wien war ein osterreichischer sozialdemokratischer Gewerkschafter und Politiker Karl Pick Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Pick war Jude Er war der Sohn eines Fleischhauers im Ort Pecky in Bohmen Bezirk Podebrady der dem Sohn den Gymnasialbesuch in Prag ermoglichte In seiner Jugendzeit sympathisierte Pick mit der politischen Gruppierung der nationalistischen Jungtschechen Er gehorte einer Abordnung der Jungtschechen 1884 beim Begrabnis von Bedrich Smetana an 1892 kam Pick nach Wien wo er eine Anstellung als Buchhalter fand und sich den Sozialdemokraten anschloss Im selben Jahr nahm er an der Grundungsversammlung des Vereins kaufmannischer Angestellter teil eines ersten gewerkschaftlichen Zusammenschlusses der Handelsangestellten in Wien Bereits 1895 wurde Pick der Obmann dieses Vereines der seit 1893 der sozialdemokratischen Gewerkschaftskommission angehorte Dem geschickten Agitator und Redner gelang es die Vereinigung aus sehr bescheidenen Anfangen zu immer steigenden Mitgliederzahlen zu fuhren 1898 hatte er mit seiner freigewerkschaftlichen Fraktion bereits die vereinte christlich soziale und nationale Liste Axmann bei den Wahlen zum Gehilfenausschuss der Wiener Kaufleute der gesetzlichen Standesvertretung der Handelsangestellten uberholt was aber vom Wiener Magistrat der unter christlich sozialer Herrschaft stand unter dem Vorwand des Wahlbetrugs nicht anerkannt wurde Erst ein neuerlicher Sieg der Liste Pick 1902 musste vom Magistrat auf Druck der ihm ubergeordneten kaiserlichen Statthalterei bestatigt werden Pick war nun Obmann des Gehilfenausschusses beim Gremium der Wiener Kaufleute und der Krankenkasse der Wiener Angestellten In dieser Funktion setzte er sich fur einen Zusammenschluss der verschiedenen Gewerkschaftsvereine der Monarchie ein der 1904 durch die Grundung des Zentralvereins der kaufmannischen Angestellten Osterreichs Wirklichkeit wurde Karl Pick wurde der Obmann des Zentralvereins und blieb dies bis zu dessen Verbot 1934 nbsp Karl Pick als Redner im Kampf um die Sonntagsruhe nbsp Feuerhalle Simmering Urnengrab von Karl Pick und Otto SkritekNach Ende des Ersten Weltkrieges war Karl Pick zunachst Stadtrat in Wien von 1919 bis 1934 gehorte er als Abgeordneter dem Osterreichischen Nationalrat an In gewerkschaftlicher Funktion war Pick von 1921 bis 1926 Vizeprasident der Wiener Arbeiterkammer Vorstandsmitglied im Bund freier Gewerkschafter und Vorstandsmitglied im Internationalen Bund der Privatangestellten Als Obmann der Gremialkrankenkasse war er verantwortlich fur die Errichtung einiger Gesundheitseinrichtungen wie des Sanatoriums der Wiener Kaufmannschaft 1909 der Gersthofer Frauenklinik und Lungenheilstatten in Grobming und Weyer Ausserdem war er stets als Redakteur der Osterreichischen Angestellten Zeitung tatig Nach den Ereignissen des Februar 1934 wurde der Zentralverein der kaufmannischen Angestellten geschlossen und Karl Pick verhaftet und 6 Wochen eingesperrt Das Parlament wurde ausgeschaltet Seit dieser Zeit trat Pick nicht mehr politisch in Erscheinung Er war alt und krank und verlor zunehmend seinen Lebenswillen Als er 1938 bereits nach der nationalsozialistischen Machtubernahme sturzte und sich einen Huftbruch zuzog wollte er nicht langer leben Er kam in das Kaufmannische Spital das er einst mitbegrundet hatte und starb dort zwei Wochen spater Da er Jude war konnte er nicht im Krankensaal liegen sondern nur auf dem Gang Karl Pick wurde im Urnenhain der Feuerhalle Simmering beigesetzt Nach dem Krieg wurde ihm dort eine Ehrentafel von der Privatangestelltengewerkschaft gewidmet Sein Grab zahlt heute zu den ehrenhalber gewidmeten bzw ehrenhalber in Obhut genommenen Grabstellen der Stadt Wien 1 1962 wurde die Karl Pick Medaille fur Verdienste um die Handelsangestellten von der Sektion Handel der Gewerkschaft der Privatangestellten gestiftet Eine 1963 65 errichtete Wohnhausanlage in der Hollandstrasse 1 in Wien Leopoldstadt erhielt den Namen Karl Pick Hof und tragt eine Gedenktafel mit Portratrelief 1993 wurde die Pickgasse in Wien Favoriten nach ihm benannt Bedeutung BearbeitenKarl Pick war die bedeutendste Gestalt der Gewerkschaftsbewegung der Angestellten in deren Fruhzeit Er war bemuht die Angestellten davon zu uberzeugen dass eine erfolgreiche Organisierung nur gemeinsam mit den Arbeitern moglich sei Zu seinen Verdiensten und Erfolgen gehorte die Durchsetzung des arbeitsfreien Sonntags die Beschrankung der Ladenoffnungszeiten auf 19 und spater 18 Uhr die 48 Stunden Woche und der Ausbau der Krankenvorsorge Das in der Ersten Republik beschlossene Angestelltengesetz fusst auf seinen Grundlagen Literatur BearbeitenFranz Nekula Berton Karl Pick Aus seinem Leben aus seinem Werk Verlag des Osterreichischen Gewerkschaftsbundes Wien 1967 Felix Czeike Historisches Lexikon Wien Band 4 Le Ro Verlag Kremayr amp Scheriau Wien 1995 ISBN 3 218 00546 9 Ernst Lakenbacher Pick Karl In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 8 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1983 ISBN 3 7001 0187 2 S 61 f Direktlinks auf S 61 S 62 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Pick Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Karl Pick auf den Webseiten des osterreichischen Parlaments Karl Pick In dasrotewien at Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie SPO Wien Hrsg Einzelnachweise Bearbeiten www friedhoefewien at Ehrenhalber gewidmete Graber im Friedhof Feuerhalle Simmering PDF 2016 abgerufen am 7 Marz 2018Normdaten Person GND 1026053382 lobid OGND AKS VIAF 261486644 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pick KarlKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Gewerkschafter und Politiker Landtagsabgeordneter Abgeordneter zum NationalratGEBURTSDATUM 21 Dezember 1867GEBURTSORT Petschek BohmenSTERBEDATUM 3 August 1938STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Pick amp oldid 185268822