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Die Kapelleninsel und Amorinsel Monrepos sind zwei Inseln auf dem See hinter Schloss Monrepos bei Ludwigsburg Die Kapelleninsel tragt eine neugotische Kirche in verkleinertem Massstab Kapelle Sie wurde 1797 im Englischen Dorf errichtet und 1803 auf die Kapelleninsel versetzt 1944 wurde die Kapelle teilweise zerstort Die Amorinsel trug fruher ein Tempelchen mit einer Amorfigur im Innern Von ihm sind nur noch die Fundamente erhalten Monrepos See mit der gotischen Kirche links und Schloss Monrepos rechts Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Kapelleninsel 2 1 Beschreibung 2 2 Geschichte 3 Amorinsel 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenLage Bearbeiten nbsp Lageplan Schloss Monrepos nbsp Plan von Monrepos 1819 Hinter der Ruckfassade von Schloss Monrepos erstreckt sich in sudwestlicher Richtung der Monrepos See uber eine Breite von rund 200 und eine Lange von rund 450 Metern In der Mitte des Sees liegt links die schmale 200 Meter lange Kapelleninsel und rechts gegenuber die Amorinsel siehe Plan von 1819 Ein Bootsverleih an der Nordostecke des Sees vermietet Ruder und Tretboote mit denen man die Inseln erreichen kann 1 Da die Inseln Vogelschutzgebiete sind durfen sie nur umfahren aber nicht betreten werden Die Inseln sind ebenso wie das Schloss im Besitz des Hauses Wurttemberg Kapelleninsel BearbeitenBeschreibung Bearbeiten Die neogotische Kirche an der Nordspitze der Kapelleninsel wurde in einem verkleinerten Massstab 1 4 erbaut und wird daher auch als Kapelle bezeichnet Die Kirche wurde auf einem kunstlichen Felsenhugel errichtet und mit ihrem Turm zum Schloss ausgerichtet Sie besteht aus einem vierjochigen eingeschossigen Langhaus mit hohen Spitzbogenfenstern und Strebepfeilern Im Zweiten Weltkrieg wurden das Langhausinnere und das Satteldach zerstort und nicht wieder aufgebaut An das Langhaus lehnt sich der viereckige schlanke Turm an der etwa doppelt so hoch wie das Langhaus ist Die Turmhalle tragt im Erdgeschoss ebenfalls hohe Spitzbogenfenster und in den oberen Geschossen abwechselnd Rundfenster Rundbogen und Spitzbogenfenster Den Abschluss des Turms bilden zwei Stockwerke mit rundem Querschnitt die durchgehend romanisch bzw gotisch durchfenstert sind und mit einem schlanken Kegeldach aus Bronze und einem Metallkreuz abschliessen nbsp Turm der Inselkapelle 2011 nbsp Blick von Schloss Monrepos auf die Kapelleninsel 1870 nbsp Schloss Monrepos See mit Kapelleninsel links und Amorinsel hinten Hohenasperg um 1900 Geschichte Bearbeiten Der Bau der gotischen Kirche wurde 1787 von Reinhard Ferdinand Heinrich Fischer begonnen und 1797 von Nikolaus Friedrich von Thouret vollendet 2 Sie befand sich am sudlichen Ende des Englischen Dorfs in den zum Schloss Hohenheim in Stuttgart Hohenheim gehorenden Hohenheimer Garten in der Nahe der Korsch siehe Nummer 64 in Viktor Heideloffs Grundriss von 1795 Der Grundriss zeigt einen runden Platz um den sich sechs Hauser mit Zellen fur Kartausermonche gruppierten die nie besetzt wurden Am Eingang zu dem Platz wurde die Kirche errichtet Sie wurde als gotische Kirche bezeichnet im Gegensatz zur gotischen Kapelle siehe Nummer 59 im Grundriss eine kleine Kirche mit Glockengiebel und ohne Turm 3 1803 wurde die gotische Kirche auf die Kapelleninsel in Monrepos umgesetzt 4 Der Vergleich von Viktor Heideloffs Kupferstich Die gothische Kirche mit dem Kartaeuser Kloster mit Fotos der Inselkapelle in Monrepos zeigt dass diese nicht 1 1 wieder aufgebaut wurde So wurden die Eckfialen des Turms durch massive Strebepfeiler ersetzt und der Turm mit einem kegelformigen Helm aus Bronze bekront 1944 wurden das Langhausinnere und das Satteldach durch Brandbomben zerstort und nicht wieder aufgebaut so dass sich die Kapelle seitdem als Ruine prasentiert nbsp Viktor Heideloff Grund Riss der englischen Anlage von Hohenheim 1795 nbsp Viktor Heideloff Die gothische Kirche mit dem Kartaeuser Kloster im Englischen Garten 1797 nbsp Viktor Heideloff Die gotische Kapelle beim Wasserfall im Englischen Garten 1790 Zwei Attraktionen auf der Kapelleninsel haben sich nicht erhalten das Femgericht und die Einsiedlerklause Unter der Kapelle lag die Felsenhalle ein grottenartiger Unterbau von dem man in ein dunkles Gewolbe gelangte Hier sassen 12 wahrscheinlich in Wachs geformte Tempelherrn um einen runden Tisch und hielten Femgericht Ihre Rustungen hingen an der Wand und auf dem Tisch lagen Schwert Kreuz und Totenkopf 5 Hinter der Kapelle befand sich die Einsiedlerklause ein Huttchen in dem ein mechanischer Einsiedler wohnte Wenn man die Tur offnete wendete sich der in einem Buch lesende Klausner um nahm seine Brille ab betrachtete den Besucher mit ernstem Blick dann drehte er sich wieder zuruck zu seiner Lekture wahrend die Tur ins Schloss fiel 6 Amorinsel BearbeitenAuf der Amorinsel stand im Geholz versteckt der Amortempel von dem nur die Fundamente erhalten sind Der kleine Tempel bestand aus einem ruinenartigen Saulenrundbau dem Monopteros der Ruinen eines romischen Bades im Englischen Garten in Hohenheim der auf die Amorinsel versetzt wurde und einem klassizistischen Anbau In dem Anbau war ein Abguss von Johann Heinrich Danneckers beruhmtem Amor aufgestellt Diesem zur Seite standen zwei Figuren von Carlo Albacini ein Junge mit einem Vogel und ein Madchen mit einem Vogelnest 7 nbsp Amortempel Aufriss Grundriss und Figurenaufstellung nbsp Viktor Heideloff Ruinen eines romischen Bades im Englischen Garten 1790 Literatur BearbeitenPaul Faerber Nikolaus Friedrich von Thouret Ein Baumeister des Klassizismus Stuttgart 1949 Seite 153 Inneres der Inselkapelle Tafel 18 Christian von Holst Johann Heinrich Dannecker Teil 1 Der Bildhauer Stuttgart Edition Cantz 1987 Seite 336 339 Danneckers Amor Johann Daniel Georg von Memminger Stuttgart und Ludwigsburg mit ihren Umgebungen Mit einer Charte einem Plan und einem Grundrisse Stuttgart Cotta 1817 Seite 446 449 pdf Eduard Paulus Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg Stuttgart Karl Aue 1859 Seite 215 216 Wikisource Eduard Paulus Die Kunst und Altertums Denkmale im Konigreich Wurttemberg Inventar Stuttgart Paul Neff 1906 pdf Seite 350 351 Patricia Peschel Redaktion Nadine Krohn Redaktion Zeugnisse eines Gartentraums die Hohenheim Gouachen aus dem Besitz Herzog Carl Eugens von Wurttemberg Regensburg Schnell Steiner 2016 Seite 220 221 150 151 Gottlob Heinrich Rapp Beschreibung des Gartens in Hohenheim In Taschenkalender auf das Jahr 1798 fur Natur und Gartenfreunde Mit Abbildungen von Hohenheim und andern Kupfern Tubingen Cotta 1797 Nachdruck Stuttgart Lithos Verlag 1992 1998 Seite 113 115 Gottlob Heinrich Rapp Beschreibung des Gartens in Hohenheim In Taschenkalender auf das Jahr 1799 fur Natur und Gartenfreunde Mit Abbildungen von Hohenheim und andern Kupfern Tubingen Cotta 1798 Nachdruck Stuttgart Lithos Verlag 1992 1998 Eberhard Fritz Vom Seehaus zu Monrepos Studien zur Funktion des Seeschlosses am Anfang des 19 Jahrhunderts In Ludwigsburger Geschichtsblatter Band 49 1995 S 67 92 Daniel Schulz Die Rekonstruktion meiner Ruhe Das Seeschloss Monrepos im 19 Jahrhundert In Ludwigsburger Geschichtsblatter Band 66 2012 Seite 95 148 pdf Kapelleninsel Seite 134 135 Amorinsel Seite 136 137 Hans Schumann Hohenheim Bilder und Gestalten Stuttgart Ulmer 1981 Seite 68 69 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Inselkapelle Monrepos Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienFussnoten Bearbeiten Bootsverleih Monrepos Schulz 2012 Seite 134 Rapp 1799 Seite 66 68 Schulz 2012 Seite 134 135 Memminger 1817 Seite 447 Paulus 1906 Seite 215 Memminger 1817 Seite 448 Schulz 2012 Seite 136 137 Memminger 1817 Seite 448 449 Faerber 1949 Seite 153 Holst 1987 Peschel 2016 Seite 150 151 48 918344 9 16806 Koordinaten 48 55 6 N 9 10 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kapelleninsel und Amorinsel Monrepos amp oldid 219565797