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Die Kanow Muhle ist eine Olmuhle bei Sagritz im Ortsteil Zutzen der Stadt Golssen im Landkreis Dahme Spreewald Brandenburg in der mit historischer Muhlentechnik verschiedene Ole produziert werden Die Muhle ist eine der 18 historischen Wassermuhlen an der Dahme Eine erste Nennung der Sagritzer Muhle ist fur 1527 dokumentiert Kanow Muhle bei Sagritz Sagritz und die Kanow Muhle Sagritzer Muhle Ausschnitt aus dem Urmesstischblatt 4047 Golssen von 1847Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kanow Muhle liegt ca 1 25 Kilometer nordwestlich der Dorfaue von Sagritz in Fortsetzung der Strasse am Fliess Die kleine Strasse fuhrt weiter zum Wohnplatz Am Utzenteich der Stadt Golssen und von dort weiter nach Golssen Der Wohnplatz liegt auf etwa 59 m u NHN Die Kanow Muhle darf nicht mit der Kannomuhle bei Alt Zauche verwechselt werden Geschichte BearbeitenDie Kanow Muhle wurde 1527 erstmals in einer Urkunde genannt Der Name Kanow Muhle ist allerdings neueren Datums und stammt vom Besitzer Karl Christian Kanow aus dem Spreewald der die Muhle 1815 erwarb Es ist denkbar dass er von der Kannomuhle bei Alt Zauche stammte diese Muhle gehorte damals einer Familie Kano w 1 Am 17 Oktober 1527 wurden die Bruder und Vettern Ulrich Veit Adam und Otto von Schlieben auf Baruth vom damaligen Landvogt der Niederlausitz Heinrich Tunkel von Bernitzko mit ihren Lehngutern neu belehnt u a mit 14 Sagritzer Bauern das heisst mit den Abgaben dieser Bauern der Sagritzer Muhle und dem Ober und Niedergericht in Sagritz Es handelte sich um eine Wiederbelehnung nach dem Tod des bohmisch ungarischen Konigs Ludwig II in der Schlacht bei Mohacs 1526 und dem Regierungsantritt des neuen bohmischen Konigs Ferdinand I der spater auch romisch deutscher Kaiser wurde Das heisst dass die Bruder und Vettern von Schlieben schon vorher im Besitz von Sagritz und der Sagritzer Muhle waren 2 Eine erneute Belehnung u a mit 14 Sagritzer Bauern der Sagritzer Muhle und dem Ober und Niedergericht in Sagritz erhielten die Vettern Veit Otto Jacob Eustachius und Adam von Schlieben zu Baruth nach dem Tod der Vater und Veit nach dem Tod des Bruders Otto durch Heinrich Tunkel von Bernitzko am 24 August 1538 3 Danach verliert sich zunachst die Spur der Sagritzer Muhle 1747 verklagte der damalige Muller der Kanow Muhle Johann Christoph Neumann den Gutsherrn Heinrich Siegfried von Stutterheim wegen Zuschutzung der Muhle Viehaustreibens und Fischen 4 Im Schmettauschen Kartenwerk von 1767 87 erscheint die Muhle merkwurdigerweise unter dem Namen Feder Muhle 1802 hatte der damalige Wuschackmuller Johann Just Neumann Streit mit dem damaligen Ortsherrn Christoph Friedrich Ferdinand Sydow der ihm den Freischutz heraus genommen hatte 5 1815 wurde die Muhle von Karl Christian Kanow aus dem Spreewald erworben Dort gab es nordostlich von Burg eine weitere Wassermuhle die im 19 Jahrhundert den Namen Kanow Muhle heute Kannomuhle trug 6 Die Topographisch statistische Uebersicht des Regierungsbezirks Frankfurth a d O von 1820 listet die Wassermuhle dann unter dem Namen Wuschakmuhle Die Wassermuhle an der Dahme hatte damals 6 Bewohner 7 Dieses Werk verzeichnet ausserdem die Sagritzer Muhlen eine unbewohnte Wassermuhle und eine unbewohnte Windmuhle Uber die Lage dieser Muhlen vor allem dieser zweiten Wassermuhle kann nur spekuliert werden Im Urmesstischblatt 4047 Golssen von 1847 ist die heutige Kanow Muhle dagegen als Sagritzer Muhle eingezeichnet Auf dem Sagritzer Berg ostlich von Sagritz standen zudem drei Windmuhlen aber keine Windmuhle bei der Sagritzer Wassermuhle auch ist keine zweite Wassermuhle verzeichnet Der sorbische Name Wuschak Muhle soll der kleine Horst im Wiesengrund bedeuten von sorb wotsowk oder der grosse Hartwald von sorb gwozdzak gozdzak 8 Der Name Wutscha c k Muhle ist sicher von einem Besitzer namens Wuscha c k abgeleitet Auch in der Topographisch statistische n Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d O von 1844 ist die Wassermuhle als Wuschackmuhle genannt Damals wohnten nun 7 Personen in der Muhle 9 Das Topographisch statistische Handbuch des Regierungs Bezirks Frankfurt a O von 1867 fuhrt sie ebenfalls als Wutschackmuhle auf Damals wohnten sechs Personen in der Muhle 10 Auch das Werk Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung von 1872 fuhrt die Kanow Muhle noch unter Wuschackmuhle oder Wuschagkmuhle auf 11 Die Topographische Karte 1 25 000 Blatt 4047 Golssen von 1905 nennt sie nun Kano Muhle 12 Ernst Mucke bezeichnete sie 1918 als Kano oder Kanonen Muhle 13 Wann der Wechsel in der Benennung genau stattgefunden hat liess sich bisher noch nicht ermitteln Die Kunstdenkmaler des Kreises Luckau von 1917 fuhren die Muhle nun erstmals unter der heute gebrauchlichen Schreibweise als Kanowmuhle auf 14 Die Muhle blieb seit dem Erwerb durch Karl Christian Kanow in Familienbesitz 1925 wurde die Muhle modernisiert und das Wasserrad durch eine Francis Turbine ersetzt 1935 38 hiess der Besitz Edmund Kretschmann 15 16 1953 wurde die Anlage elektrifiziert und seither konnte die Turbine auch elektrisch betrieben werden Alle historischen Gerate zur Mehl und Schrotproduktion sind im alten Muhlengebaude noch vorhanden und konnen im Rahmen von Fuhrungen besichtigt werden 2014 wurde ein Erweiterungsbau erstellt in dem mit nachgebauter historischer Muhlentechnik verschiedene Ole vor allem Leinol fast taglich frisch gepresst werden Angeschlossen ist heute ein Hofladen Literatur BearbeitenAnonymus Wassermuhlen Rad und Wanderweg Kanow Muhle Erklarungstafel vor der Kanow Muhle Text hier Online Wassermuhlen an der Dahme Heinrich Kahlbaum Abseits der grossen Strassen das obere Dahmetal und seine Muhlen Die Mark Brandenburg Heft 10 S 24 27 Bilder von Anfang 1990er Jahre Rudolf Lehmann Quellen zur Geschichte der Niederlausitz Teil 2 Verlag Bohlau Koln Wien 1976 ISBN 978 3 412 05175 4 Mitteldeutsche Forschungen Bd 68 2 Im Folgenden abgekurzt Lehmann Quellen Bd 2 mit entsprechender Seitenzahl und Urkundennummer Rudolf Lehmann Historisches Ortslexikon der Niederlausitz Band 1 Einleitung und Ubersichten die Kreise Luckau Lubben und Calau Hessisches Landesamt fur geschichtliche Landeskunde Marburg 1979 ISBN 3 921254 96 5 S 63 Ernst Mucke Bausteine zur Heimatkunde des Luckauer Kreises Verlag des Kreisausschusses des Luckauer Kreises Luckau 1918 Im Folgenden abgekurzt Mucke Bausteine mit entsprechender Seitenzahl Franz Muller Unsere Dahme trieb einst 18 Wassermuhlen an Heimatkalender Konigs Wusterhausen und Dahmeland 2004 S 32 39 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kanow Muhle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09140514 in der Denkmaldatenbank des Landes BrandenburgEinzelnachweise Bearbeiten Otto Schulz Die Forsthauser Kanomuhle und Schutzenhaus im Oberspreewald Heimatkalender fur den Kreis Lubben 1938 S 68 69 Zum Download SLB BrandenburgDOK Lehmann Quellen Bd 2 S 145 46 Urk Nr 29 Lehmann Quellen Bd 2 S 179 Urk Nr 155 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Sagritz Johann Christoph Neumann Muller zu Sagritz gegen Heinrich Siegfried v Stutterheim daselbst wegen Zuschutzung der Muhle Viehaustreibens und Fischen 1747 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Einzelne Gesuche und Verfugungen zu Angelegenheiten des Kreises Luckau Darin Klage des Wuschackmullers Johann Just Neumann gegen Christoph Friedrich Ferdinand Sydow auf Sagritz wegen der Herausnahme von Freischutzen 1802 Engelhardt Kuhn Der Spreewald und seine Bewohner E Kuhn Cottbus 1889 S 46 zweitletzte Zeile Online bei Google Books Topographisch statistische Uebersicht des Regierungsbezirks Frankfurth a d O 388 S G Hayn Berlin 1820 S 243 250 Mucke Bausteine S 199 SLUB Digitale Sammlungen Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d O 270 S Frankfurt a O Gustav Harnecker s Buchhandlung 1844 Online bei Google Books S 165 Topographisch statistisches Handbuch des Regierungs Bezirks Frankfurt a O 346 S Verlag von Gustav Harnecker u Co Frankfurt a O 1867 Online bei Google Books S 185 Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 II Provinz Brandenburg Verlag der Koniglichen Statistischen Bureaus Dr Engel Berlin 1873 Online bei Google Books S 202 BrandenburgViewer mit uberlagernder Topographischer Karte 1 25 000 Blatt 4047 Golssen zw 1902 und 1948 Mucke Bausteine S 36 SLUB Digitale Sammlungen Theodor Goecke Schriftleitung Wilhelm Jung Willy Spatz Bearb Die Kunstdenkmaler der Provinz Brandenburg Band V Teil 1 Die Kunstdenkmaler des Kreises Luckau Meisenbach Riffarth amp Co Berlin 1917 S 137 Adressbuch des Kreises Luckau 1935 Teil VIII Landgemeinden Druck und Verlag Albert Heine Cottbus 1935 S 274 Online bei SLB BrandenburgDOK PDF Adressbuch des Kreises Luckau 1938 Teil VIII Landgemeinden Druck und Verlag Albert Heine Cottbus 1938 S 53 54 Online bei SLB BrandenburgDOK PDF51 949489 13 609367 Koordinaten 51 56 58 2 N 13 36 33 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kanow Muhle amp oldid 230183883