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58 371944 22 669444 Koordinaten 58 22 19 N 22 40 10 O Der fast kreisrunde Kaali Meteoritensee und der ihn umgebende WallDer Kaali Meteoritenkrater ist der auf der estnischen Insel Saaremaa gelegene Hauptkrater eines vor etwa 4000 Jahren erfolgten Meteoriteneinschlages Er befindet sich 18 Kilometer von Kuressaare entfernt in einem Waldchen bei dem Ort Kaali Das Zentrum des Kraters ist ein Tumpel mit grunlichem Wasser und etwa 50 Metern im Durchmesser Ihn umgibt ein 16 Meter hoher Erdwall mit etwa 110 Metern im Durchmesser In der Umgebung befinden sich acht Nebenkrater die mit Durchmessern zwischen 15 und 40 Metern deutlich kleiner sind Der Einschlag des Meteoriten hinterliess Spuren in finnischen und skandinavischen Uberlieferungen Ausserdem soll er vom griechischen Autor Pytheas in seinen Aufzeichnungen erwahnt worden sein In der Bevolkerung Saaremaas gibt es mehrere Mythen zur Entstehung der Krater So soll die Erde hier aus Entsetzen uber eine Geschwisterheirat die Traukirche verschlungen haben Eine andere Sage berichtet von einem Gutsherrn der nach einer zugellosen Orgie samt Gutshof und Feiergesellschaft vom Erdboden verschlungen worden sein soll Durch die Explosion wurden die den Hauptkrater umgebenden Dolomitfelsen schrag aufgeworfenIm 18 und 19 Jahrhundert entstanden verschiedene Theorien uber einen Vulkanausbruch Salzaufpressungen eine Gasexplosion oder ein vorzeitliches Wasserreservoir Die Deutung als Einschlagskrater wurde erstmals von Alfred Wegener vorgeschlagen der 1927 im Rahmen einer Reihe von Gastvorlesungen in Riga die Insel Saaremaa besuchte 1 Schliesslich konnte der Geologe Ivan Reinwald im Jahre 1937 nach Funden verkohlter Holzreste und Meteoritenbruchstucke mit einem Nickelgehalt von 8 3 eindeutig den Einschlag eines Eisenmeteoriten nachweisen Weitere Nachforschungen vervollstandigten das heute anerkannte Gesamtbild So wird angenommen dass ein ursprunglich 400 bis 10 000 Tonnen schwerer Meteorit aus nordostlicher Richtung mit einer Geschwindigkeit von 15 bis 45 km s in die Erdatmosphare eintrat durch die auftretende Reibung stetig Masse verlor und schliesslich in einer Hohe von etwa funf bis zehn Kilometern in mehrere Fragmente auseinanderbrach Das grosste dieser Fragmente schlug mit einem Gewicht von 20 bis 80 Tonnen und einer Aufprallgeschwindigkeit von 10 bis 20 km s auf und hinterliess den besagten Krater Weitere kleinere Bruchstucke verursachten die acht Nebenkrater Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kaali Meteoritenkrater Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kaalijarv In Earth Impact Database 16 November 1986 abgerufen am 17 Januar 2021 Siehe auch BearbeitenListe der Einschlagkrater der ErdeEinzelnachweise Bearbeiten Christine Reinke Kunze Alfred Wegener Polarforscher und Entdecker der Kontinentaldrift Birkhauser Basel Boston Berlin 1994 ISBN 3 7643 2946 7 S 95 96 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaali Meteoritenkrater amp oldid 224120678