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Die Kunstlerkolonie Schwaan bildete sich Ende des 19 Jahrhunderts um 1880 85 1 in der Kleinstadt Schwaan zwischen Rostock und Gustrow Wie bei anderen Kunstlerkolonien war auch in diesem Fall der Wunsch nach einer Flucht aus der grossstadtischen Zivilisation in die idyllische Natur Ausloser fur die Bildung der Kolonie Die Kunstler der Schwaaner Kolonie im Hotel Drewes im Jahr 1890 Fotograf unbekannt Schon um 1860 hatten Kunstler wie Otto Dorr 1831 1868 Eduard Ehrke 1837 1911 und Carl Malchin 1838 1923 die von den Flusslaufen der Warnow und der Beke gepragten Landschaft um Schwaan als Motiv ihrer Bilder entdeckt Durch die Anregung des in Schwaan geborenen Franz Bunke 1857 1939 entwickelte sich der Ort zur wirklichen Kunstlerkolonie Bunke hatte zunachst in Rostock bei Paul Tischbein und Theodor Rogge gelernt und war dann uber Berlin an die Weimarer Malerschule gelangt wo er Schuler von Theodor Hagen und 1886 selbst Professor wurde Ab 1892 verbrachte Bunke die Zeit vom Fruhjahr bis zum Herbst in Schwaan um dort zu malen und brachte bei diesen Aufenthalten zahlreiche seiner Weimarer Schuler und Kollegen mit darunter Paul Baum Rudolf Bechstein Paul Riess Richard Starcke Arno Metzeroth Rudolf Holzschuh und Otto Tarnogrocki Alfred Heinsohn gehorte seit 1902 zur Schwaaner Kunstlergruppe und liess sich hier nieder Auch einige Schwaaner wurden von Bunke unterrichtet unter ihnen Peter Paul Draewing und Rudolf Bartels die spater ebenfalls in Weimar studierten wie auch der Bruder des Letzteren Otto Bartels Alle Kunstler waren also von Franz Bunke und von Theodor Hagen beeinflusst der in Abkehr vom akademischen Stil das Arbeiten vor der Natur lehrte Zu den Malfrauen in der Kolonie ist wenig bekannt Zu den weiblichen Gasten zahlten etwa Helene Dolberg und Hedwig von Germar 2 Das Geburtshaus des Malers Franz Bunke in der Wallstr 13 in SchwaanDas Kunstmuseum Schwaan in der ehemaligen Wassermuhle des Ortes aufgenommen im September 2022Hohepunkte stellten die gemeinsamen Ausstellungen dar Erstmals fand eine solche 1904 im Rostocker Museum statt Gegenseitige Besuche fanden mit der Kunstlerkolonie Ahrenshoop statt Mit und nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel die Schwaaner Kunstlerkolonie allmahlich und geriet in Vergessenheit Das ehemalige Hotel Drewes heute Treffpunkt der Schwaaner KunstlerEine bedeutende Sammlung der Werke der Kunstlerkolonie ist seit 2002 im Gebaude der alten Wassermuhle in Schwaan untergebracht die um 1790 im Auftrag des Herzogs von Mecklenburg errichtet wurde 3 Schwerpunkt der standigen Ausstellung sind die Werke von Franz Bunke Rudolf Bartels Peter Paul Draewing sowie Alfred Heinsohn Unter dem Titel Spurensuche hat das Kunstmuseum Schwaan drei Rad und Wanderwege rund um Schwaan angelegt die sich mit dem Thema Landschaftsmalerei befassen Die Wege fuhren an die Originalschauplatze der Kunstler 4 Literatur BearbeitenJohann Joachim Bernitt Ahrenshoop und Schwaan Ein Jahrhundert norddeutsche Kunstlerkolonien Atelier im Bauernhaus Fischerhude 1992 ISBN 3 88132 201 9 Stephan Kohls Ute Kummel Vertraumt entdeckt vergessen die Kunstlerkolonie Schwaan In Melanie Ehler Hrsg Ruckzug ins Paradies Die Kunstlerkolonien Worpswede Ahrenshoop Schwaan Lukas Berlin 2001 ISBN 3 931836 62 2 S 41 48 Lisa Jurss Die Kunstlerkolonie Schwaan Atelier im Bauernhaus Fischerhude 2002 ISBN 3 88132 295 7 Weblinks BearbeitenLiteratur uber Kunstlerkolonie Schwaan in der Landesbibliographie MV Website des Kunstmuseums Schwaan Irene Jung Ein Dorf wie gemalt Schwaan in Mecklenburg In Hamburger Abendblatt vom 10 August 2011 Norddeutsche Kunstlerkolonien Verbund der Orte Ahrenshoop Hiddensee und Schwaan Kunstlergruppe Schwaan YouTube vom 24 Februar 2016Einzelnachweise Bearbeiten Flyer der Kunstmuhle Die Landschaftsmaler der Kunstlerkolonie Schwaan Frauen in der Kunstlerkolonie beim Kunstmuseum Schwaan Flyer der Kunstmuhle Die Landschaftsmaler der Kunstlerkolonie Schwaan Flyer des Kunstmuseum Schwaan Auf den Spuren einer Kunstlerkolonie Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kunstlerkolonie Schwaan amp oldid 229107272