www.wikidata.de-de.nina.az
Kathe Schaub 15 April 1892 in Huttersdorf 17 oder 26 September 1973 in Dortmund war eine sozialdemokratische Politikerin Von 1947 bis 1962 gehorte sie dem nordrhein westfalischen Landtag an Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenKathe Schaub wurde als Tochter des ledigen Dienstmadchens Katharina Kramer Heisges in Huttersdorf im Saarland geboren Da die Mutter arbeiten musste wuchs Schaub bei den Grosseltern und Verwandten auf Nach der Heirat der Mutter mit dem Schleifer Emil Schaub adoptierte dieser Kathe und nahm sie in den Haushalt auf Das Ehepaar hatte elf weitere Kinder die Familienverhaltnisse waren armlich Sie lebte zunachst circa zehn Jahre in Schalke danach in Viersen und ab 1908 in Rheydt Schaub besuchte die Volksschule und arbeitete danach zunachst in einer Textilfabrik um zum Familieneinkommen beizutragen Unter dem Einfluss des Stiefvaters trat sie 1908 mit 16 Jahren der Gewerkschaft bei zwei Jahre spater folgte der Eintritt in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD Nach sieben Jahren in der Fabrik ging sie 1913 nach Berlin Im September 1917 kehrte sie nach Rheydt zuruck und wurde Haushalterin bei Geheimrat Kriegeskotte Ende 1918 nach dem Ersten Weltkrieg wurde sie entlassen und konnte keine neue Arbeit finden Sie versuchte sich als Heimarbeiterin durchzuschlagen und erhielt aus Parteikreisen den Hinweis auf einen Sonderlehrgang in der Wohlfahrtsschule der Stadt Koln der Arbeiterinnen fur die berufliche Arbeit in der Wohlfahrtspflege qualifizieren sollte Im Dezember 1920 schloss sie diesen Lehrgang erfolgreich ab Auf einer SPD Tagung in Neuss traf sie auf den Horder Landrat Wilhelm Hansmann der sie ermutigte sich bei Kreiswohlfahrtsamt Horde zu bewerben Dort konnte man sie aber nicht einstellen jedoch war eine Stelle als Amtsfursorgerin in der Nachbargemeinde Lutgendortmund im Landkreis Dortmund frei Die Einstellung verzogerte sich jedoch aufgrund burokratischer und organisatorischer Hindernisse sodass Schaub zunachst am 1 April 1922 Wohlfahrtspflegerin in Koln wurde Die Gemeinde Lutgendortmund bot ihr daraufhin eine Stelle als Sozialbeamtin an die sie im Dezember 1922 antrat Nach einer halbjahrlichen Probezeit erfolgte dort die Festanstellung Bei der Einstellung hatte sie auf eine Weiterbildung bestanden und wurde so nach einer Zusatzausbildung im Sommer 1924 an der Sozialen Frauenschule Munster staatlich geprufte Wohlfahrtspflegerin Nach der Ruckkehr nach Lutgendortmund engagierte sie sich umgehend parteipolitisch Im Mai 1924 wurde sie Mitglied der Gemeindevertretung von Lutgendortmund und im November desselben Jahres des Kreistags des Landkreises Dortmund Im Kreistag wurde sie zur zweiten Stellvertreterin des Kreisausschusses gewahlt arbeitete schwerpunktmassig in der Sozialpolitik und setzte sich gegen die Eingemeindung Lutgendortmunds nach Dortmund ein Am 1 April 1928 wurde diese jedoch vollzogen wodurch Schaub Dortmunder Beamtin wurde Bei den notwendig gewordenen Neuwahlen zog sie in die Dortmunder Stadtverordnetenversammlung ein Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten 1933 war sie Nachstellungen ausgesetzt Bei den Kommunalwahlen am 12 Marz 1933 konnte sie ihr Mandat halten da sie es annahm verlor sie gemass dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums ihre berufliche Existenz Ihr Ruhegehalt reichte gerade als Existenzminimum aus Unterstutzungszahlungen an Verwandte musste sie einstellen die Eltern ihres Lebensgefahrten die ihre Dienstwohnung verlassen mussten nahm sie in ihrem noch nicht fertiggestellten Haus auf Trotz alledem blieb sie politisch aktiv ihr Garten war Treffpunkt der Lutgendortmunder Sozialdemokratie und sie bewahrte die Fahne des Ortsvereins auf 1936 37 versteckte sie kurzfristig ein judisches Kind in ihrem Haus und fuhrte es personlich den Eltern wieder zu Im Zusammenhang mit der Aktion Gitter wurde Schaub 1944 verhaftet und sechs Wochen in der Dortmunder Steinwache inhaftiert Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg nahm sie ihre Arbeit beim Bezirksamt Lutgendortmund wieder auf Politisch wollte sie zunachst nicht wieder aktiv werden wurde aber auf entsprechende Listen der SPD gedrangt Sie wurde Mitglied im Vorstand der Dortmunder SPD des Unterbezirks und des Bezirks Westliches Westfalen Von 1947 an war sie mit kurzer Unterbrechung Vorsitzende des Bezirksfrauenausschusses Im Jahr 1946 ernannte sie die britische Militarregierung zum Mitglied des nichtexekutiven Provinzialrates fur Westfalen Danach gehorte sie bis 1947 dem ernannten Landtag von Nordrhein Westfalen an Ihre Fraktion nominierte sie fur das Amt der Schriftfuhrerin des Parlamentsprasidiums Dieses Amt bekleidete sie bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Landtag Im Jahr 1947 war sie zeitweise Vorsitzende des Wohlfahrtsausschusses Aus gesundheitlichen Grunden bat sie am 1 Juli 1947 um erneute Versetzung in den Ruhestand Anschliessend gehorte sie als Abgeordnete fur den Wahlkreis 110 Dortmund V dem gewahlten Landtag von der ersten Wahlperiode ab 1947 bis zur vierten Wahlperiode bis 1962 an Wenngleich sie im Plenum selten sprach war sie als Mitglied zahlreicher Ausschusse und Kommissionen sehr aktiv So gehorte sie zu unterschiedlichen Zeiten dem Entnazifizierungs Haupt Fluchtlings Justiz Haushalts und Finanzausschuss an Immer auf Ausgleich zwischen den Parteien und Meinungen bedacht wurde Schaub Mutter des Parlaments genannt Nach der vierten Wahlperiode verzichtete sie auf eine erneute Kandidatur und legte auch die meisten Parteiamter nieder Kathe Schaub starb am 17 oder 26 September 1973 im Alter von 81 Jahren im Dortmunder Stadtteil Lutgendortmund 1 Ehrungen BearbeitenKathe Schaub wurde im September 1962 mit dem Grossen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet Sie lehnte die Ehrung zunachst aus Bescheidenheit ab und nahm sie erst nach der Uberredung durch Freunde an In Dortmund Lutgendortmund ist ein Weg nach ihr benannt Literatur BearbeitenDieter Knippschild Kathe Schaub Mutter des Parlaments In Bernd Faulenbach Gunter Hogl Hrsg Eine Partei in ihrer Region Zur Geschichte der SPD im westlichen Westfalen Klartext Essen 1988 ISBN 3 88474 126 8 S 198 ff Alois Vogel Lea Dommel 60 Jahre Landtag Nordrhein Westfalen Das Land und seine Abgeordneten In Prasidentin des Landtags Nordrhein Westfalen Wolfgang Gartner Hans Zinkmann Hrsg Schriften des Landtags Nordrhein Westfalen Band 17 Landtag Nordrhein Westfalen Dusseldorf 2006 S 550 Bernd Haunfelder Nordrhein Westfalen Land und Leute 1946 2006 Ein biographisches Handbuch Aschendorff Munster 2006 ISBN 3 402 06615 7 S 404 Weblinks BearbeitenKathe Schaub beim Landtag Nordrhein WestfalenEinzelnachweise Bearbeiten Dieter Knippschild Schaub Kathe In Hans Bohrmann Hrsg Biographien bedeutender Dortmunder Menschen in aus und fur Dortmund Band 1 Ruhfus Dortmund 1994 S 123 ff Normdaten Person GND 189495170 lobid OGND AKS VIAF 220523822 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schaub KatheKURZBESCHREIBUNG deutsche Politikerin SPD MdLGEBURTSDATUM 15 April 1892GEBURTSORT HuttersdorfSTERBEDATUM 17 September 1973 oder 26 September 1973STERBEORT Dortmund Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kathe Schaub amp oldid 185820359