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Julius Springer 29 April 1880 in Berlin 20 November 1968 ebenda war ein deutscher Verleger Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Verlagsentwicklung 1914 bis 1933 1 2 Verlagsentwicklung 1933 bis 1945 1 3 Wiederaufbau 2 Familie 3 Ehrungen 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJulius Springer war der alteste Sohn von Fritz Springer und seiner Frau Emma Tochter des Berliner Verlegers Wilhelm Hertz Nach dem Abitur am Joachimsthalschen Gymnasium Berlin ging Springer fur sechs Monate nach England Seine Buchhandlungsausbildung ab 1 Oktober 1898 in Bonn Stuttgart und Strassburg unterbrach er um seinen Militardienst in Freiburg Breisgau abzuleisten Danach volontierte er in der Piererschen Hofbuchdruckerei in der schon sein Vater Drucktechnik und Buchherstellung kennengelernt hatte 1904 trat er gemeinsam mit seinem Cousin Ferdinand Springer junior in den von ihrem Grossvater Julius Springer gegrundeten und von ihren Vatern zu erster Blute gefuhrten Verlag von Julius Springer heute Springer Science Business Media ein Springer ubernahm von seinem Vater unter anderem den Bereich Technik den damals bedeutendsten Verlagszweig Nach dem Tod seines Onkels Ferdinand Springer senior 1906 zog sich auch sein Vater aus dem Tagesgeschaft zuruck und uberliess den beiden Jungeren das Feld Eine der ersten Anstrengungen galt der Planung eines neuen Verlagsgebaudes das 1911 bezogen wurde Linkstr 23 24 Noch vor dem Kriegseinsatz 1914 konnte Julius Springer die erste Ausgabe des bis heute erfolgreichsten Springer Buches Dubbel Taschenbuch fur den Maschinenbau herausbringen von dem in immer neuen Bearbeitungen und Erweiterungen inzwischen weit uber eine Million Exemplare in fast allen Weltsprachen verbreitet wurde Verlagsentwicklung 1914 bis 1933 Bearbeiten Beide Verleger wurden 1914 zum Wehrdienst eingezogen Wahrend ihrer Abwesenheit ubernahm noch einmal Fritz Springer die Verlagsleitung Julius Springer diente als Offizier volle vier Jahre und wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet Nach Uberwindung der schwierigen Zeit mit Krieg Nachkriegswirren und Inflation konnten Ferdinand und Julius Springer als dritte Generation den Verlag zur eigentlichen Bedeutung als Wissenschaftsverlag fuhren 1924 wurde der Springer Verlag Wien gegrundet Weitere Verlage und Buchhandlungen konnten erworben neue Zeitschriften gegrundet und namhafte Wissenschaftler als Autoren gewonnen werden Das Technik Programm des Verlages spiegelte die ingenieurwissenschaftliche Entwicklung auf fast allen Gebieten Schriften fur Werkstattstechnik Schiffsbautechnik und Bauingenieurwesen um nur einige zu nennen hatten ihren festen Platz Aber auch auf neue Entwicklungen wie dem aufkommenden Rundfunk mit seiner Technik reagierte man schnell Die Wertschatzung Julius Springers und seiner Verdienste um die Forderung der Ingenieurwissenschaft kam 1923 durch die Verleihung der Ehrendoktorwurde der Technischen Hochschule Stuttgart zum Ausdruck Verlagsentwicklung 1933 bis 1945 Bearbeiten Im Dritten Reich war der Springer Verlag wegen des judischen Ursprungs der Familie gefahrdet Nach den Rassegesetzen verachtlich gemacht und verfolgt wurden auch judische Autoren deren Namen fur bedeutende Titel des Buch und Zeitschriftenprogramms standen Die Diskriminierungen fuhrten zum Exodus zahlreicher Wissenschaftler aus Deutschland und zur Einschrankung der Verlagsproduktion Folge dieser Entwicklung war die Verarmung in Forschung und Lehre aber auch der Ruckgang des Deutschen als Wissenschaftssprache worauf sich der Verlag nach dem Krieg durch verstarkte Hinwendung zum Englischen einstellte Julius Springer wurde 1935 aus dem Verlag gedrangt und kurze Zeit im KZ Oranienburg interniert 1942 verlor auch sein Cousin Ferdinand seine Rechte am Verlag Die Arisierung erfolgte unter Tonjes Lange dem langjahrigen Leiter der verlagseigenen Hirschwaldschen Buchhandlung Er war der Springer Familie jedoch ein loyaler Partner genau wie sein Bruder Otto Lange im Springer Verlag Wien so dass nach dem Krieg die beiden Verleger ihre Arbeit wieder aufnehmen konnten Tonjes Lange blieb zeit seines Lebens Teilhaber und die Buchhandlung erhielt den Namen Lange amp Springer Eine schmerzliche Spatfolge dieser Zeit der Entrechtung und des Krieges war fur die Verlegerfamilien die gestorte Nachfolge Wiederaufbau Bearbeiten Wahrend Julius Springer den Neuanfang im Westteil Berlins wagte baute sein Cousin Ferdinand den zweiten Verlagssitz in Heidelberg auf Das 1911 errichtete Berliner Verlagsgebaude in der Linkstrasse lag im Ostteil der Stadt und war zerstort Ein vorlaufiges Domizil fand man 1948 am Reichpietschufer 20 Springer konnte 1958 den Umzug zum Heidelberger Platz 3 durchfuhren wo der Verlag bis heute seinen Hauptsitz hat Die gemeinsamen Anstrengungen der beiden Vettern fuhrten den Verlag wieder zu der Geltung die er vor 1933 hatte Einen grossen Anteil an der Entwicklung zum weltweit operierenden Wissenschaftsverlag hatte der seit 1949 im Verlag tatige Heinz Gotze seit 1957 Teilhaber und designierter Nachfolger von Ferdinand Springer Julius Springer schied ohne Nachfolger 1962 aus dem Verlag aus 1966 ernannte ihn der Verein Deutscher Ingenieure dem er bereits als Mitglied angehorte 1 zu seinem Ehrenmitglied 2 Familie BearbeitenJulius Springer hatte mit seiner Frau Else geb Haver sechs Kinder Altester Sohn war Bernhard Springer 1907 1970 3 der 1937 in die USA emigrierte und in New York einen eigenen Verlag grundete Springer Publishing Company Der zweitalteste Sohn war der Berliner Galerist Rudolf Springer 1909 2009 der im Krieg an der Westfront Frankreich diente Der jungste Sohn Robert 1912 fand 1943 den Tod bei Stalingrad Springers Vater Fritz Springer wahlte vor der drohenden Deportation den Freitod Stolperstein Strasse zum Lowen 12 Springers Onkel der Rechtsanwalt und langjahrige juristische Berater des Verlages Staatsfinanzrat in der Reichsschuldenverwaltung Ernst Springer starb im Ghetto Theresienstadt Stolperstein Boothstr 33 nbsp Grab Julius SpringersJulius Springer starb 1968 Seine letzte Ruhe fand er auf dem Friedhof Zehlendorf Onkel Tom Strasse Seitentrakt 52 Ehrungen BearbeitenEisernes Kreuz Promotion zum Dr Ing e h TH Stuttgart 1923 Ehrensenator der Technischen Hochschule Dresden 1928Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Julius Springer der Jungere Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenHeinz Sarkowski Der Springer Verlag Stationen seiner Geschichte Teil I 1842 1945 Springer Berlin u a 1992 ISBN 3 540 55221 9 Heinz Gotze Der Springer Verlag Stationen seiner Geschichte Teil II 1945 1992 Springer Berlin u a 1994 ISBN 3 540 56691 0 Ursula Springer The History of Springer Publishing Company Springer New York NY 2008 ISBN 0 8261 1112 2 Einzelnachweise Bearbeiten Verein Deutscher Ingenieure Hrsg Mitglieder Verzeichnis 1954 Hoppenstedts Wirtschaftsverlag GmbH Essen 1954 S 678 Ansprache bei den Ehrungen In VDI Zeitschrift Band 108 Nr 24 August 1966 S 1170 1171 Springer Bernard in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 717f Normdaten Person GND 117650064 lobid OGND AKS VIAF 42620578 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Springer Julius der JungereKURZBESCHREIBUNG deutscher VerlegerGEBURTSDATUM 29 April 1880GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 20 November 1968STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julius Springer der Jungere amp oldid 239181879