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Julien Flegenheimer 25 April 1880 in Genf als Jules Jacques Flegenheimer 1 Oktober 1938 ebenda war ein Schweizer Architekt Seine bekanntesten Werke sind der Palais des Nations heute Sitz des Buros der Vereinten Nationen in Genf an dem er als einer von funf Architekten beteiligt war und der Hauptbahnhof von Genf Cornavin Das Bauprojekt des Palais des Nations wurde zum Gegenstand einer heftigen Kontroverse zwischen den Vertretern einer modernistischen Architekturauffassung und traditionalistischen Stromungen 1 Der Genfer Hauptbahnhof Cornavin 1927 1933 Das Palais des Nations in Genf 1929 1938 Blick vom Park1924 wurde Flegenheimer zum Ritter der franzosischen Ehrenlegion geschlagen Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 1 1 Jugend Studium und die Jahre in Paris 1 2 Ruckkehr nach Genf und Durchbruch 2 Literatur 3 Weblinks 4 BelegeBiographie BearbeitenJugend Studium und die Jahre in Paris Bearbeiten Julien Flegenheimer war judischer Herkunft und wuchs als Sohn des Kaufmanns Gerson Flegenheimer und der geborenen Helene Nordmann auf Er war ein Cousin des namhaften Schriftstellers Edmond Fleg der ebenfalls als Flegenheimer geboren wurde aber spater seinen Nachnamen abkurzte Julien Flegenheimer studierte zunachst Geisteswissenschaften und Jura in Genf bevor er an die Eidgenossische Technische Hochschule ETH Zurich ging Von 1897 bis 1903 verfolgte der Schweizer seine Studien schliesslich an der Pariser Ecole des Beaux Arts der Hochschule fur Bildende Kunste wo er im Atelier von Odilon Redon arbeitete Anschliessend arbeitete Flegenheimer im Architekturburo von Henri Paul Nenot dessen Teilhaber er wurde Nenot und Flegenheimer entwarfen vor allem in Paris Wohnhauser und Geschaftsgebaude Kirchen und Kaufhauser Ausserhalb der franzosischen Hauptstadt baute Flegenheimer etwa die Tietz Galerien im damals deutschen Strassburg und mehrere Villen an der Cote d Azur 1906 reichte er im Wettbewerb fur den Bau eines neuen Rathauses im belgischen Laken einen Entwurf ein siehe Weblinks fur ein Bild des Entwurfs errang aber letztlich nur den vierten Platz 1910 begann Flegenheimer mit einem Hotelprojekt in Grimaud Department Var im Ortsteil Beauvallon womit sich Flegenheimer am Bau der Station balneaire de Beauvallon a Grimaud beteiligte die heute als Patrimoine de France Erbe Frankreichs gelistet ist 2 In Caprarola in der Nahe von Rom restaurierte er den Renaissance Bau des Palazzo Farnese nicht mit dem romischen Palazzo Farnese zu verwechseln In Paris arbeitete er auch mit den Architekten Henri Bard und F Garella zusammen Ruckkehr nach Genf und Durchbruch Bearbeiten 1919 oder 1920 3 kehrte Flegenheimer nach Genf zuruck und eroffnete dort ein Architekturburo Er war anfangs vor allem hier in Zurich und in Arosa Kanton Graubunden tatig errichtete unter anderem 1924 das Denkmal fur die franzosischen Toten monument aux morts francais in Genf und stattete 1926 das Kino Theater Alhambra aus 1926 wurde Flegenheimer Mitglied des Schweizerischen Ingenieur und Architekten Vereins SIA nbsp Blick aus einem Seitenflugel des Palais des NationsEinen Namen machte sich Flegenheimer vor allem durch den Neubau des 1909 niedergebrannten Genfer Bahnhofs Cornavin Nach zwei Wettbewerben in denen die Grundlinien des zu bauenden Bahnhofs festgelegt werden erhielt Flegenheimer 1925 den Auftrag 4 zusammen mit Th Nager dem damaligen Chefarchitekten der Schweizerischen Bundesbahnen SBB verwirklichte er den Bau 1927 1932 5 Seinen Ruf festigte Flegenheimer als er 1929 einen Entwurf fur den Bau des Volkerbund Palastes einreichte und wie auch Nenot als einer von funf internationalen Architekten ausgewahlt wurde um den Bau gemeinsam zu errichten 1929 bis 1938 entstand unter ihnen in Genf der Palais des Nations in dem heute das Buro der Vereinten Nationen in Genf untergebracht ist Sowohl der Bahnhof als auch das Palais des Nations sind monumentale spatneoklassizistische Bauten die zu den wichtigsten Bauwerken der Westschweiz der 1920er Jahre gerechnet werden Zugleich stiess das Palais des Nations aber auch den ersten grosseren Konflikt zwischen traditionellen und modernen Architekten in der Schweiz an da letztere den konservativen Entwurf kritisierten 6 nbsp Thermalbader in OstendeZu den Projekten die Flegenheimer wahrend der Bauzeit des Genfer Bahnhofs und des Palais des Nations durchfuhrte gehorte ab 1929 die Beteiligung am Umbau der Thermalbader des belgischen Ostende eroffnet 1933 gemeinsam mit Bard Garella und dem Ostender Architekten Andre Daniels 1883 1976 1930 bis 1931 entwarf Flegenheimer fur die Erweiterung des auf der schweizerisch franzosischen Grenze gelegenen judischen Friedhofs in Veyrier chemin de l Arvaz 16 auf dem Gebiet des Kantons Genf eine Friedhofshalle und einen Gebetssaal 1933 wurde Flegenheimer mit einem Erweiterungsplan fur Antwerpen stadtplanerisch tatig Julien Flegenheimer blieb zeit seines Lebens unverheiratet Kurz nach der Fertigstellung des Palais des Nations starb Flegenheimer am 1 Oktober 1938 Literatur BearbeitenArmand Brulhart Flegenheimer Julien In Isabelle Rucki Dorothee Huber Hrsg Architektenlexikon der Schweiz 19 20 Jahrhundert Birkhauser Basel 1998 ISBN 3 7643 5261 2 S 179 f Arnold Kohler Julien Flegenheimer Maitres de l Architecture Genf 1931 OCLC 841699156 P Filipi Flegenheimer In Journal de la construction de la Suisse romande 1936 S 119 129 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Julien Flegenheimer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Armand Brulhart SK Flegenheimer Julien In Historisches Lexikon der Schweiz Julien Flegenheimer In archINFORM Julien Flegenheimer und seine wichtigsten Projekte frz Entwurf Flegenheimers fur den Rathaus Neubau in Laken 1906 1 Biographie von Flegenheimer auf julien flegenheimer site voila frBelege BearbeitenDer Artikel in seiner Erstfassung vom 22 August 2007 stutzt sich auf die Biographie von Flegenheimer auf julien flegenheimer site voila fr gestutzt auf die Archives de la Communaute Israelite de Geneve und BPU Geneve Julien Flegenheimer biographie Editions les Maitres de l Architecture S A Geneve 1931 frz und der Julien Flegenheimer In archINFORM gestutzt auf Dave Luthi amp Renate Treydel in Allgemeines Kunstlerlexikon AKL K G Saur Verlag beide abgerufen 22 August 2007 Im Einzelnen zu erwahnen Der Konflikt wurde chronologisch und bibliografisch aufgearbeitet in Martin Steinmann Der Volkerbundpalast eine chronique scandaleuse In Werk Archithese Band 65 Nr 23 24 1947 S 28 31 doi 10 5169 seals 50168 Station balneaire a Grimaud auf www patrimoine de france org Memento vom 7 Marz 2008 im Internet Archive frz abgerufen 22 August 2007 Unterschiedliche Angaben in der Biographie von Flegenheimer auf julien flegenheimer site voila fr gestutzt auf die Archives de la Communaute Israelite de Geneve und BPU Geneve Julien Flegenheimer biographie Editions les Maitres de l Architecture S A Geneve 1931 frz und der Julien Flegenheimer In archINFORM gestutzt auf Dave Luthi amp Renate Treydel in Allgemeines Kunstlerlexikon AKL K G Saur Verlag beide abgerufen 22 August 2007 16 Gare de Beaulieu La Gare de Beaulieu 1913 auf etat geneve ch Memento vom 18 Juli 2007 im Internet Archive frz abgerufen 22 August 2007 2006 Genf Umbauprojekt fur Bahnhof Cornavin tec21 Ausgabe 25 S 46 Memento vom 9 Oktober 2007 im Internet Archive PDF Datei abgerufen 22 August 2007 Stanislaus von Moos Kasino der Nationen zur Architektur des Volkerbundspalasts in Genf In Werk Archithese Band 65 Nr 23 24 1947 S 32 36 doi 10 5169 seals 50169 Normdaten Person GND 119510669 lobid OGND AKS VIAF 72205637 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Flegenheimer JulienALTERNATIVNAMEN Flegenheimer Jules JacquesKURZBESCHREIBUNG Schweizer ArchitektGEBURTSDATUM 25 April 1880GEBURTSORT GenfSTERBEDATUM 1 Oktober 1938STERBEORT Genf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julien Flegenheimer amp oldid 230769384