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Der Jugendbund Adler JBA war ein 1950 gegrundeter rechtsextremer Jugendverband in der Bundesrepublik Deutschland Das Grundungsmitglied des Kameradschaftsrings Nationaler Jugendverbande hatte um 1960 etwa 2000 Mitglieder und war damit einer der grossten rechtsextremen Jugendverbande Wie zahlreiche andere rechtsextreme Jugendverbande verlor der Jugendbund Adler um 1970 an Bedeutung obwohl er sich noch 1972 dem von Gerhard Frey initiierten Freiheitlichen Rat anschloss Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ideologie 3 Symbolik 4 Publikationen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Jugendbund Adler wurde 1950 von Richard Etzel einem ehemaligen Gebietsfuhrer der Hitlerjugend gegrundet Etzel war 1947 Mitgrunder des Deutschen Blocks zu dessen inoffizieller Jugendorganisation sich der Jugendbund Adler entwickelte 1954 grundete der Jugendbund Adler gemeinsam mit der Wiking Jugend und dem osterreichischen Bund Heimattreuer Jugend den Kameradschaftsring Nationaler Jugendverbande Aus diesem Dachverband trat der Jugendbund Adler 1959 wieder aus da er im Gegensatz zu den anderen Mitgliedsverbanden die Wiederbewaffnung und Westbindung der Bundesrepublik Deutschland befurwortete 1961 erliess das Bundesinnenministerium gegen den Jugendbund Adler ein Uniformverbot nach 3 des Versammlungsgesetzes da der Verein nicht der Jugendpflege diente 1 Kurz nach seiner Grundung soll der Jugendbund Adler 5000 Mitglieder gehabt haben 2 um 1960 hatte er etwa 2000 Mitglieder 3 Regionale Schwerpunkte waren Norddeutschland und Bayern 1966 hatte die Organisation nach eigenen Angaben noch 800 Mitglieder 1 wahrend die Sicherheitsbehorden zu diesem Zeitpunkt von nur 150 Mitgliedern ausgingen In den 1970er Jahren versuchte Etzel den Jugendbund Adler wiederzubeleben indem er ihn in die Vorfeldstrukturen der Deutschen Volksunion einband 1970 beteiligte sich der Jugendbund an der Aktion Widerstand Etzel schloss seinen Verband dem Arbeitskreis Volkstreuer Verbande an und trat 1972 dem von Gerhard Frey initiierten Freiheitlichen Rat bei Ende der 1970er Jahre verliess er diesen wieder 4 Einzelne Aktivitaten des Jugendbundes Adler sind bis um 1980 belegt seine Zeitschriften erschienen bis 1992 bis in die Gegenwart ist der Verein beim Amtsgericht Munchen VR 5521 eingetragen Ideologie BearbeitenDer Jugendbund Adler verortete sich selbst 1966 gegenuber dem Spiegel zwischen der Hitler Jugend und den Pfadfindern 1 In seiner Grundsatzerklarung erklarte er auf uberparteilicher und uberkonfessioneller Grundlage 5 zu arbeiten Ein autoritares und elitares Weltbild bestimmte seine aggressiv nationalistische Ideologie Intern war er nach dem Fuhrer Gefolgschafts Prinzip organisiert seine Formen orientierten sich an den volkischen Gruppen der Bundischen Jugend und der Hitlerjugend Die Aktivitaten umfassten Heimabende die zur ideologischen Schulung genutzt wurden Gedenkfeiern fur in den Weltkriegen gefallene Soldaten und als Fahrten und Lager bezeichnete vormilitarische Ausbildung Symbolik BearbeitenBundeszeichen des Jugendbundes Adler war ein sturzender schwarzer Adler auf weisser Flache im rotumrandeten Schild 6 Der sturzende Adler war dem Abzeichen der Fallschirmjager der Wehrmacht entnommen die Farbgebung Schwarz Weiss Rot entsprach den Reichsfarben des Deutschen Reichs Vor dem Uniformverbot von 1961 bestand die Uniform aus einem silbergrauen Hemd und einem schwarzen Halstuch mit weissem Streifen dazu wurden schwarze kurze Hosen beziehungsweise ein schwarzer Glockenrock getragen 7 Publikationen BearbeitenDer Jugendbund Adler veroffentlichte von 1952 bis 1992 die Zeitschrift Der Adlerfuhrer Zeitschrift der Fuhrerschaft des Jugendbund Adler 8 die sich an die Gruppenfuhrer richtete Das Mitteilungsblatt Unsere Arbeit Zeitschrift fur den Eltern und Freundeskreis EFK des Jugendbundes Adler e V erschien von 1953 bis 1992 9 Daneben gab es regionale Mitgliederzeitschriften so den Adler der Nordmark fur die norddeutschen Gruppen von 1957 bis 1959 Literatur BearbeitenBenno Hafeneger Michael Buddrus Militarische Erziehung in Ost und West Nachkriegszeit und funfziger Jahre Brandes amp Apsel Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 86099 242 2 Jens Mecklenburg Hrsg Handbuch Deutscher Rechtsextremismus Elefanten Press Berlin 1996 ISBN 3 88520 585 8 S 168 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Heiliges Wort In Der Spiegel Nr 13 1966 S 112 online Richard Stoss Die extreme Rechte in der Bundesrepublik Deutschland Westdeutscher Verlag Opladen 1989 ISBN 3 531 12124 3 S 132 Uwe Backes Eckhard Jesse Politischer Extremismus in der Bundesrepublik Deutschland Band 1 Verlag Wissenschaft un Politik Koln 1989 ISBN 3 8046 8695 8 S 72 Richard Stoss Die extreme Rechte in der Bundesrepublik Deutschland Westdeutscher Verlag Opladen 1989 ISBN 3 531 12124 3 S 185 Benno Hafeneger Michael Buddrus Militarische Erziehung in Ost und West Nachkriegszeit und funfziger Jahre Brandes amp Apsel Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 86099 242 2 S 47 f Peter Dudek Hans Gerd Jaschke Jugend rechtsaussen padagogik extra Buchverlag Bensheim 1982 ISBN 3 88704 018 X S 52 Windeier im Adlerhorst In Die Zeit Nr 10 1958 Der Adlerfuhrer Memmingen 1952 1992 ZDB ID 140003 4 Unsere Arbeit Marburg Lahn 1953 1992 ZDB ID 9881 4 Normdaten Korperschaft GND 1015792 X lobid OGND AKS VIAF 128461587 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jugendbund Adler amp oldid 208925343