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Juan Daniel de Prado um 1612 in Andalusien um 1670 in Antwerpen war ein spanisch judischer Arzt und Philosoph Leben BearbeitenJuan de Prado wurde um 1612 in Spanien in eine ursprunglich portugiesisch marranische Familie aus Vila Flor geboren Er wuchs in Lopera Provinz Jaen auf Er studierte Theologie an der Universitat von Alcala de Henares und Medizin an der Universitat von Toledo wo er sein Studium 1638 mit dem Doktortitel abschloss Seit dieser Zeit sind seine kryptojudische Aktivitaten bekannt Entsprechend zog er die Aufmerksamkeit der Inquisition auf sich Als der Druck des Santo officio auf seine Familienangehorigen erhoht wurde zog er mit seiner Frau und seiner Mutter um 1650 als Leibarzt des Erzbischofs von Sevilla nach Rom und von dort 1654 nach Hamburg Hier trat er in die sefardische Gemeinde ein und nahm den Namen Daniel an Bereits 1655 zog er weiter nach Amsterdam wo er in die Gemeinde Talmud Torah eintrat und sich als praktizierender Arzt im Collegium medicum einschrieb In Amsterdam nahm er Kurse beim orthodoxen Rabbi Morteira und befasste sich daneben mit den Schriften von Maimonides und Crescas Um Prado bildet sich ein Zirkel von jungen judischen Intellektuellen die neue Ideen diskutierten Unter ihnen soll sich auch der junge Spinoza befunden haben 1 2 Prado vertrat ahnliche Ideen wie vor ihm Uriel da Costa Auch er bezweifelte die gottliche Herkunft der mosaischen Gesetze und stellte die Autoritat der Rabbiner in Frage Er lehnte das Dogma von der Unsterblichkeit der Seele ab und vertrat die deistische Ansicht vom Vorrang des Naturgesetzes Die Folge war dass Prado gleichzeitig mit Spinoza 1656 von der judischen Gemeinde der Bann angedroht wurde Obwohl er seine Ideen offentlich in der Synagoge widerrief wurde er zusammen mit Daniel Ribeira erneut angeklagt und 1658 schliesslich aus der Gemeinde exkommuniziert 3 Sein erneutes Gesuch an die Gemeinde ihn vom Bann zu befreien wurde abgelehnt Prado verliess Amsterdam um 1660 und zog sich in das damals spanische Antwerpen zuruck Der Kontakt mit Amsterdam brach nicht ganz ab In 1660er Jahr richtet sein fruherer Freund und jetziger Gegner Isaak Orobio de Castro mehrere Briefe von dort an ihn so die Epistola Invectiva Contra Prado 1663 64 in dem ausfuhrlich die strittigen Ideen Prados dargelegt sind Dr Juan de Prado starb zwischen 1666 und 1672 vermutlich in der Gegend von Antwerpen Seinem Tod widmete der marranische Dichter Miguel de Barrios 1672 in Amsterdam ein abfalliges Gedicht 2 Literatur Auswahl BearbeitenNatalia Muchnik Une vie marrane Les peregrinations de Juan de Prado dans l Europe du XVIIe siecle Paris 2005 ISBN 978 2745311887 Steven Nadler Spinoza A life Nachdruck Cambridge 2001 ISBN 0 521 00293 1 Yirmiyahu Yovel Spinoza and Other Heretics The Marrano of Reason Princeton 1989 ISBN 0691020787 Yosef Kaplan From Christianity to Judaism The story of Isaac Orobio de Castro Oxford 1989 ISBN 978 1904113140 Israel S Revah Spinoza et Juan de Prado Paris 1959 Carl Gebhardt Juan de Prado In Chronicon Spinozanum 3 1923 S 219 291 Eintrag Prado Juan Daniel de In Encyclopaedia Judaica 2 Auflage Band 16 Detroit New York u a 2007 ISBN 978 0 02 865944 2 S 446 447 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Gebhardt 1923 a b Revah 1959 Nadler 2001Normdaten Person GND 119348888 lobid OGND AKS LCCN no2005096327 VIAF 222448611 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Juan de PradoALTERNATIVNAMEN Daniel de PradoKURZBESCHREIBUNG spanischer Arzt und PhilosophGEBURTSDATUM um 1612GEBURTSORT AndalusienSTERBEDATUM um 1670STERBEORT unsicher Antwerpen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Juan de Prado amp oldid 215979576