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Joseph Zeller 19 Marz 1878 in Ellwangen Jagst 13 August 1929 in Stuttgart war ein deutscher katholischer Pfarrer und Kirchen und Landeshistoriker Pfarrer und Kirchenhistoriker Dr Joseph Zeller ca 1910 1920Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Zeller als Landeshistoriker 3 Nachlass 4 Ehrungen 5 Schriften Auswahl 6 Quellen und Literatur 7 Fotos 8 Einzelnachweise 9 WeblinksLeben BearbeitenZeller war der Sohn des Ziegeleibesitzers Anton Zeller 1841 1909 und dessen Ehefrau Franziska Zeller 1852 1895 in Ellwangen an der Jagst Zeller hatte aus der ersten Ehe seines Vaters vier Halbgeschwister darunter Anton Zeller Pfarrer und Constantin Zeller Bildhauer Aus der zweiten Ehe seines Vaters hatte Zeller neun Geschwister Zeller besuchte das Gymnasium in Ellwangen und danach das Konvikt in Rottweil 1 1898 begann nahm er an der Eberhard Karls Universitat Tubingen das Studium der Philosophie Philologie und Theologie auf Er loste 1900 eine Preisaufgabe der Philosophischen Fakultat der Universitat Tubingen uber Probleme der romischen Geschichte in Deutschland Im Marz 1901 wurde Zeller zum Dr phil promoviert Am 22 Juli 1902 wurde er in Rottenburg zum Priester geweiht Seine ersten Positionen waren keine dauerhaften und wechselten in kurzer Folge Uberwiegend handelte es sich um Stellvertreterstellungen So vertrat Zeller die Vikarstelle in Wiblingen 27 August 1902 und in Gogglingen 8 Januar 1903 um kurz darauf am 3 Marz 1903 Prafekt am Bischoflichen Studienheim in Rottenburg zu werden Schnelle Wechsel folgten auch hier Am 9 Dezember 1903 war Zeller Verweser der Prazeptoratskaplanei in Neckarsulm am 7 Mai 1904 Vikar in Kottspiel am 22 Juni 1904 Vikar in Muhlheim und am 15 Oktober 1904 Repetent fur Kirchengeschichte am Wilhelmsstift in Tubingen Von 1907 bis Fruhjahr 1909 war er krankheitsbedingt beurlaubt Am 11 Oktober ubernahm Zeller seine erste eigene Pfarrei in Ringingen welche er zehn Jahre innehatte Am 21 Dezember 1919 liess er sich auf die Pfarrei Hausen ob Urspring versetzen welche er bis zu seinem Tode im Marienhospital Stuttgart versah 2 Noch am 8 August 1927 liess er sich von seinem Amt fur den Abschluss einer wissenschaftlichen Arbeit beurlauben Zeller als Landeshistoriker BearbeitenIn Tubingen war Zeller war Schuler des Kirchenhistorikers Franz Xaver von Funk welcher historische Forschung und kirchliche Gesinnung miteinander verband Wahrend seines Theologiestudiums scheint sich Zeller insbesondere fur Geschichte interessiert zu haben wie die erfolgreiche Losung einer Preisaufgabe zur spatromischen Geschichte verdeutlicht Sein fruhestes Arbeitsgebiet war auch die spatromische Kirchengeschichte Seit seiner Zeit im Rottenburger Priesterseminar 1901 1902 verlegte er sich aber auf das deutsche Hoch und Spatmittelalter und die fruhe Neuzeit Zellers Arbeitsschwerpunkte lassen sich in mehrere Gruppen einteilen a grossten Umfang nahm die mittelalterliche Kirchen Kloster und Ordensgeschichte ein hier interessierte er sich besonders fur die Geschichte des Benediktinerordens und einzelner Benediktinerabteien wie diejenige seiner Heimatstadt Ellwangen Kloster Zwiefalten Kloster Urspring Kloster Blaubeuren er arbeitete ausserdem uber die Kloster Hofen Edelstetten und die Benediktinerabtei Deggingen im Ries b beachtliches Interesse zeigte Zeller fur die schwabische Heimat und Ortsgeschichte hier galt seine erste Aufmerksamkeit Ellwangen Zeller beschaftigte sich an allen seinen langeren Aufenthaltsorten mit deren Geschichte so publizierte er uber Rottenburg am Neckar und seine spateren vieljahrigen Pfarrdienststellen Ringingen und Hausen o U veranlassten ihn zu zahlreichen Beitragen uber Kloster und einzelne Orte des heutigen Alb Donau Kreises und der Stadt Ulm So hielt er Vortrage und schrieb uber Ringingen den Weiler Steinenfeld bei Ringingen Bach Blaubeuren Hausen o U Kloster Urspring Ulm a D u a c Zeller verfasste ausserdem einzelne Studien welche eher Zufallsprodukte gewesen sein durften und nicht seinem generellen Interesse entsprachen wie z B uber ein mittelalterliches Erdbeben oder uber das Alter Dinkelsbuhls etc Sein Hauptwerk wurde die Quellenedition mit Darstellung uber Die Umwandlung des Benediktinerklosters Ellwangen in ein weltliches Chorherrenstift 1460 und die kirchliche Verfassung des Stifts welches 1910 als Band 10 in die Quellenserie Wurttembergische Geschichtsquellen der Wurttembergischen Kommission fur Landesgeschichte aufgenommen wurde Weitere grossere Arbeiten Zellers sind die Darstellung des Benediktinerklosters Kloster Zwiefalten fur die Neubearbeitung der Beschreibung des Oberamts Munsingen 2 Ausgabe 1912 auf knapp 90 Druckseiten zur 450 Jahrfeier der Universitat Tubingen im Jahre 1927 verfasste Zeller eine mehr als 80 seitige Geschichte der Errichtung der katholisch theologischen Fakultat in Tubingen im Jahr 1817 Schliesslich ist noch zu erwahnen die 160 seitige Darstellung Das Generalvikariat Ellwangen 1812 1817 und sein erster Rat Dr Joseph von Mets Zellers fur die Zukunft geplante Arbeiten welche er wegen seines fruhen Todes nicht mehr abschliessen konnte konnen anhand der Exzerpte in seinem Nachlass erschlossen werden demnach plante er unter anderem Ortsgeschichten von Schelklingen Hausen o U und eine geschichtliche Darstellung der ehemals ansassigen Adelsfamilien im heutigen Alb Donau Kreis und Landkreis Reutlingen Nachlass BearbeitenZellers wissenschaftlicher Nachlass im Hauptstaatsarchiv Stuttgart Bestand J 40 5 enthalt in einer Vielzahl von Buscheln vorwiegend Exzerpte zu den von ihm in seinen Publikationen behandelten und zukunftig geplanten Themen vorwiegend in Stenographie Ehrungen BearbeitenZeller wurde am 24 April 1913 ausserordentliches Mitglied der Wurttembergischen Kommission fur Landesgeschichte bis zum 3 Dezember 1926 3 Am 3 Dezember 1926 wurde er zum ordentlichen Mitglied ernannt und blieb dies bis zu seinem Tod am 13 August 1929 4 1926 wurde Zeller Ehrenmitglied des Geschichts und Altertumsvereins Ellwangen 1927 verlieh ihm die Katholisch Theologische Fakultat der Universitat Tubingen die theologische Ehrendoktorwurde Dr theol h c Die Gemeinde Hausen o U benannte einen Teil der Ringstrasse welcher an Dorfkirche und Pfarrhaus vorbeifuhrt in Zellerstrasse um Schriften Auswahl BearbeitenDie Zeit der Verlegung der praefectura Galliarum von Trier nach Arles In Westdeutsche Zeitschrift fur Geschichte und Kunst 23 1904 91 102 Das concilium der Septem provinciae in Arelate In Westdeutsche Zeitschrift fur Geschichte und Kunst 24 1905 1 19 Concilia provincialia in Gallien in der spateren Kaiserzeit In Westdeutsche Zeitschrift fur Geschichte und Kunst 25 1906 258 273 Sumelocenna Sulchen Rottenburg am Neckar In Reutlinger Geschichtsblatter 17 1906 53 63 65 81 Paulus Speratus von Rotlen seine Herkunft sein Studiengang und seine Tatigkeit bis 1522 Mit einem ungedruckten Brief des Speratus aus dem Jahr 1514 und seinem Bildnis In Wurttembergische Vierteljahreshefte fur Landesgeschichte NF 16 1907 327 358 Auch als Sonderdruck erschienen Aus dem ersten Jahrhundert der gefursteten Propstei Ellwangen 1460 1560 I Albrecht von Rechberg von Hohenrechberg Furstpropst von Ellwangen 1461 1502 II Die Stiftspredigerstelle und ihre Inhaber bis 1560 In Wurttembergische Vierteljahreshefte fur Landesgeschichte NF 17 1908 159 200 277 300 Zur Loretofrage In Theologische Quartalschrift 90 1908 531 579 Andreas Althammer als Altertumsforscher Mit einem Nachtrag uber Andreas Ruttel In Wurttembergische Vierteljahreshefte fur Landesgeschichte NF 19 1910 428 446 Die Umwandlung des Benediktinerklosters Ellwangen in ein weltliches Chorherrenstift 1460 und die kirchliche Verfassung des Stifts Texte und Darstellung Wurttembergische Geschichtsquellen hrsg von der Wurttembergischen Kommission fur Landesgeschichte Bd X W Kohlhammer Stuttgart 1910 Geschichte des Klosters Zwiefalten In Beschreibung des Oberamts Munsingen hrsg vom Statistischen Landesamt Stuttgart Stuttgart W Kohlhammer 1912 803 889 Auch als Sonderdruck erschienen Das Erdbeben vom 3 Januar 1117 Ein Beitrag zur archaologischen Erforschung Rottenburgs In Wurttembergische Vierteljahreshefte fur Landesgeschichte NF 22 1913 255 271 Zur altesten Geschichte des Frauenklosters Hofen Buchhorn In Wurttembergische Vierteljahreshefte fur Landesgeschichte NF 22 1913 51 75 Stift Edelstetten Beitrage zu seiner Geschichte und Verfassung im Mittelalter In Archiv fur die Geschichte des Hochstifts Augsburg 4 1913 369 432 Beitrage zur alteren Geschichte der Benediktinerabtei Deggingen im Ries In Archiv fur die Geschichte des Hochstifts Augsburg 4 1913 433 450 Neues uber Paulus Speratus In Wurttembergische Vierteljahreshefte fur Landesgeschichte NF 23 1914 97 119 Das Pramonstratenserkloster Adelberg das letzte schwabische Doppelkloster 1178 1188 bis 1476 Ein Beitrag zur Geschichte der Doppelkloster besonders im Pramonstratenserorden In Wurttembergische Vierteljahreshefte fur Landesgeschichte NF 25 1916 107 162 Beitrage zur Geschichte der Melker Reform im Bistum Augsburg In Archiv fur die Geschichte des Hochstifts Augsburg 5 1916 165 182 Das Augsburger Burggrafenamt und seine Inhaber von ihrem ersten Auftreten bis zum Untergang des alten Reiches In Archiv fur die Geschichte des Hochstifts Augsburg 5 1917 321 410 Das Provinzialkapitel im Stift Petershausen im Jahr 1417 Ein Beitrag zur Geschichte der Reformen im Benediktinerorden zur Zeit des Konstanzer Konzils In Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 41 NF 10 1921 22 1 73 Zur Geschichte der Ellwanger Stiftskirche und ihrer Umgebung In Ellwanger Jahrbuch 9 1924 25 54 70 Zur Geschichte des Ellwanger Schlosses In Ellwanger Jahrbuch 9 1924 25 71 85 Drei Provinzialkapitel OSB in der Kirchenprovinz Mainz aus den Tagen des Papstes Honorius II Mit einem Nachtrag uber die Anfange der Benediktinerkapitel in Deutschland Zugleich ein Beitrag zur Geschichte des Klosters Hirsau im 13 Jahrhundert In Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 43 NF 12 1925 73 97 Die altesten Totenbucher des Benediktinerinnenklosters Urspring bei Schelklingen Als Beitrag zur 800 Wiederkehr der Klosterstiftung 1127 1927 zum ersten Mal herausgegeben und erlautert In Wurttembergische Vierteljahreshefte fur Landesgeschichte NF 32 1925 26 117 187 Die Errichtung der katholisch theologischen Fakultat in Tubingen im Jahr 1817 Beitrage zur Geschichte der Universitat besonders der katholisch theologischen Fakultat in Tubingen In Theologische Quartalschrift 108 1927 77 158 Das Generalvikariat Ellwangen 1812 1817 und sein erster Rat Dr Joseph von Mets Nebst erstmaliger Herausgabe der Autobiographie des Geistlichen Rats Dr J von Mets Ein Beitrag zur Vorgeschichte der Diozese Rottenburg Tubingen H Laupp jr 1928 Erweiterter Sonderdruck aus Theologische Quartalschrift 109 1928 1 160 Die Verlegung der kirchlichen Institute von Ellwangen nach Tubingen und Rottenburg im Jahr 1817 In Ellwanger Jahrbuch 10 1926 28 31 58 Quellen und Literatur BearbeitenBibliographie der Veroffentlichungen Zellers Max Miller Rottenburger Monatsschrift fur praktische Theologie 13 1929 30 76 80 Franz Zierlein Ellwanger Jahrbuch 28 1979 80 334 338 Literatur Bischofliches Ordinariat Rottenburg 1938 Allgemeiner Personalkatalog der seit 1880 1845 ordinierten geistlichen Kurie des Bistums Rottenburg Hrsg vom Rottenburg Diozese Rottenburg Stuttgart S 142 Bischofliches Ordinariat Rottenburg Hrsg Helmut Waldmann Bearb 1984 Verzeichnis der Geistlichen der Diozese Rottenburg Stuttgart von 1874 bis 1983 Rottenburg am Neckar Diozese Rottenburg Stuttgart S 116 Margareta Bull Reichenmiller Peter Schiffer Nachlass Joseph Zeller 1878 1929 circa 1905 1929 Bearbeitet von Stuttgart Hauptstaatsarchiv Stuttgart 1988 Dominik Burkard Zeller Joseph In Maria Magdalena Ruckert Hrsg Wurttembergische Biographien unter Einbeziehung hohenzollerischer Personlichkeiten Band I Im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Kohlhammer Stuttgart 2006 ISBN 3 17 018500 4 S 308 309 Walter Gaus Das Rottweiler Konvikt und seine Zoglinge zwischen 1824 und 1924 Bd 1 Darstellung Ostfildern Thorbecke 2014 Bd 2 Lebenslaufe der Konviktoren 1824 und 1924 Horb am Neckar Gaus 2015 Bd 2 auch als Beilage zum Buch CD ROM Ostfildern Thorbecke 2014 Eugen Haug In memoriam Dr Joseph Zeller In Ellwanger Jahrbuch 11 1929 1932 136 138 Max Miller Pfarrer Dr theol et phil Joseph Zeller Personlichkeit und Lebenswerk In Rottenburger Monatsschrift fur praktische Theologie 13 1929 30 71 80 Max Miller 70 Jahre landesgeschichtliche Forschungsarbeit Bericht von der Tatigkeit der Wurttembergischen Kommission fur Landesgeschichte 1891 1954 und der Kommission fur geschichtliche Landeskunde 1954 bis 1961 In Zeitschrift fur Wurttembergische Landesgeschichte 21 1962 1 236 Franz Zierlein Pfarrer Dr phil Dr theol h c Joseph Zeller In Ellwanger Jahrbuch 28 1979 80 332 338 Wolfgang Zoll ZELLER Joseph In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 14 Bautz Herzberg 1998 ISBN 3 88309 073 5 Sp 402 408 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Fotos BearbeitenIdentische Fotos von Joseph Zeller finden sich in Haug 1929 1932 und Miller 1962 nach S 112 siehe unter Literatur Einzelnachweise Bearbeiten Vgl zum Rottweiler Konvikt die Monographie von Gaus 2014 Laut Burkard 2006 S 309 starb er im Marienhospital Stuttgart andere nehmen Hausen o U an oder lassen den Sterbeort offen Eine endgultige Klarung des Sterbeorts konnte nur eine Uberprufung der standesamtlichen Sterberegister erbringen Miller 1962 166 Miller 1962 163 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Arbeiten von Joseph Zeller Quellen und Volltexte Staatsarchiv Stuttgart Wissenschaftlicher Nachlass Joseph Zellers im Hauptstaatsarchiv Stuttgart Bestand J 40 5 Normdaten Person GND 120431904 lobid OGND AKS VIAF 57445439 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zeller JosephKURZBESCHREIBUNG katholischer Pfarrer und LandeshistorikerGEBURTSDATUM 19 Marz 1878GEBURTSORT Ellwangen Jagst STERBEDATUM 13 August 1929STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Zeller amp oldid 205867731