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Josef Steinberg 24 November 1904 in Koln 7 Mai 1981 in Koln war ein deutscher katholischer Priester Studentenseelsorger und Akademiedirektor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung und erste Berufsjahre 1 2 Studentenpfarrer 1 3 Akademiedirektor 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildung und erste Berufsjahre Bearbeiten Josef Steinberg wuchs in der historischen Altstadt von Koln auf studierte nach dem Abitur Theologie an der Universitat Bonn und im Priesterseminar in Koln 1929 wurde er zum Priester geweiht Es folgten Jahre als Kaplan in Dusseldorf Pfarrei St Peter und Repetent in Bonn 1935 promovierte er zum Dr theol Anschliessend war er fur zwei Jahre zum Weiterstudium am Papstlichen Bibelinstitut in Rom er spezialisierte sich auf die Erforschung des Alten Testaments 1934 veroffentlichte Josef Steinberg zusammen mit dem Theologen und Kulturhistoriker Hermann Platz 1880 1945 und dem Kirchenhistoriker Wilhelm Neuss mit bischoflicher Autorisierung den Antmythus eine Gegenschrift zu Alfred Rosenbergs bekanntestem Werk mit dem Titel Studien zum Mythos des 20 Jahrhunderts Diese Studien wurden in 200 000 Exemplaren verbreitet und in ganz Deutschland von katholischen und evangelischen Pfarramtern verteilt Obwohl die Gestapo nach den Autoren suchte wurden sie nicht erkannt Josef Steinberg war also Mitglied eines Widerstandskreises 1 1936 1938 wirkte er mit bei der Erarbeitung von Herders Laienbibel Studentenpfarrer Bearbeiten 1943 wurde er als Studentenpfarrer nach Koln berufen Ab 1945 wirkte er als Studentenseelsorger weiter in Bonn Er begann aus dem Krieg heimkehrende und von der NS Ideologie desillusionierte Studenten um sich zu sammeln Seine Wohnung in der Riesstrasse 22 wurde zu einem Zentrum hunderter Rat und Wohnungssuchender Hungernder und Frierender Studenten in Not half er indem er Nahrung und Wohnung vermittelte und er gab den durch Krieg und Gefangenschaft erschutterten und verunsicherten jungen Menschen Ruckhalt und geistige Orientierung Zugunsten der Studentenseelsorge verzichtete er 1945 46 auf die ursprunglich angestrebte Habilitation Als Studentenpfarrer in Bonn hatte er zusammen mit der Studentengemeinde entscheidenden Anteil an den fur die katholischen Studentenschaft der Nachkriegszeit richtungsweisenden Beschlussen in Hardehausen im Fruhjahr und Oktober 1946 und am Zustandekommen des ersten Allgemeinen Katholischen Studententags 1947 in Limburg Er ubernahm zentrale Funktionen in der Katholischen Deutschen Studenten Einigung KDSE z B die jahrelange Verwaltung ihrer Finanzen die Leitung der Studentenpfarrerkonferenz und die Leitung des Amtes fur Auslandsfragen in der KDSE das die gesamten uberregionalen Bemuhungen um den Kontakt mit den katholischen Studierenden des Auslands organisatorisch zusammenfasste in einer Zeit als deutsche Studenten im Ausland nicht ohne weiteres gern gesehene Gaste waren Uberzeugend wirkten seine Glaubensgesprache die er unter anderem in der studentischen Mensa anbot In der Studentengemeinde schuf er biblische Arbeitskreise organisierte eine Choralschola den Madrigalchor studentische Caritasgruppen die studentische Vinzenzkonferenz 2 Akademiedirektor Bearbeiten 1957 berief ihn Joseph Kardinal Frings zum Leiter der 1953 in Honnef gegrundeten Thomas Morus Akademie Dem Verhandlungsgeschick von Josef Steinberg der in der Zwischenzeit zum Pralaten ernannt wurde ist es zu verdanken dass die Akademie 1958 in das Kardinal Schulte Haus in Bensberg verlegt wurde das ursprunglich als Priesterseminar fungierte nach dem Krieg aber zunachst durch die Besatzungsmacht beschlagnahmt war Seine neue Funktion als Direktor der Akademie ubte er 1957 1968 mit grossem Engagement und Ideenreichtum aus Offene Akademietagungen bildeten den Kern seiner Bildungsarbeit Die Kirche im Dialog mit der Welt von heute Uber die Fragwurdigkeit der religiosen Sprache Jugend im technischen Zeitalter Uberforderte Schule uberforderte Kinder sind einige der von ihm in den 1960er Jahren aufgegriffenen Themen Zu den Angeboten der Akademie in seiner Zeit gehorten auch besondere thematische Abende fur Offiziere Ferner forderte er Primaner und Studententagungen deren Organisation und Leitung zunachst Jan Jaroslav Novak dann 1965 Manfred Hermanns ubernahm Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Amt des Direktors der Akademie 1968 blieb er der Bildungsarbeit der Akademie und der Erzdiozese Koln als Geistlicher Beirat eng verbunden Diese wurdigte seine langjahrigen Verdienste durch seine Ernennung zum nichtresidierenden Domkapitular Von der Ausstrahlungskraft seiner Personlichkeit gab ein Freundeskreis Zeugnis Bis zu seinem Tod 1981 trafen sich die ehemaligen Studentinnen und Studenten aus seiner Bonner Studentengemeinde die Alten Bonner jedes Jahr Zu seinem 70 Geburtstag erstellte der Kreis eine Festschrift Bonner Studentengemeinde mit Josef Steinberg 1945 1957 ein anschauliches Geschichtsdokument fur den geistig religiosen Aufbruch in der Studentengeneration nach dem Zweiten Weltkrieg Veroffentlichungen BearbeitenJosef Steinberg Die katholische studentische Jugend In Festschrift zum Jubeljahr des Kardinals und Erzbischofs Joseph Frings Verlag Wort und Werk Koln 1957 S 59 62 Bernhard Bergmann Josef Steinberg Hrsg in Verbindung mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken In Memoriam Wilhelm Bohler Erinnerungen und Begegnungen Bachem Verlag Koln 1965 Heinrich Lutzeler Josef Steinberg Heitere Christen am Rhein Schon widder e Wunder Herder Verlag Freiburg i Br 1979 5 Aufl 1983 Literatur BearbeitenPralat Dr Steinberg 60 Jahre alt In Katholische Nachrichten Agentur 23 November 1964 Bonner Katholische Studentengemeinde mit Josef Steinberg 1945 1957 Festschrift zum 70 Geburtstag fur Pralat Dr theol Josef Steinberg Zusammengestellt von Maria Hansen Hannegrete Limberger Bruno P Hoenig Bruno Kaiser Anton Michel Kurt Pluck Koln 1974 320 Seiten Alte Bonner Katholische Studentengemeinde um Josef Steinberg Dokumente und Texte Zusammengestellt und mit einem Vorwort von Kurt Pluck Privatdruck Bonn 1991 Manfred Hermanns Pralat Dr Josef Steinberg In Die Heimstatt Werkheft fur Jugendsozialarbeit Jg 29 1981 S 414 415 Einzelnachweise Bearbeiten Winfried Becker Hermann Platz 1880 1945 In Jurgen Aretz Rudolf Morsey Anton rauscher Hrsg Zeitgeschichte in Lebensbildern Bd 12 Munster Aschendorff 2007 S 31 Anton Michel Einleitung zum Chronikteil In Bonner Katholische Studentengemeinde mit Josef Steinberg 1945 1957 Koln 1974 S 19 29 Normdaten Person GND 118617346 lobid OGND AKS VIAF 316876511 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steinberg JosefKURZBESCHREIBUNG deutscher katholischer Priester Studentenseelsorger und AkademiedirektorGEBURTSDATUM 24 November 1904GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 7 Mai 1981STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Steinberg amp oldid 204863467