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Dieser Artikel behandelt den englischen Dichter Zur gleichnamigen Computerspielfigur siehe Red Dead Redemption John Marston 7 Oktober 1576 in Coventry 25 Juni 1634 wahrscheinlich in Hampshire war ein englischer Dramatiker und Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literarisches Werk 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMarston war der Sohn eines Anwalts studierte an der Oxford University Philosophie und Theologie und wurde nach erfolgreichem Abschluss des Studiums Prediger Seine ersten Werke ein erotisches Gedicht und ein Band Satiren die beide 1598 erschienen wurden von der religiosen Obrigkeit verurteilt erregten aber auch Aufmerksamkeit Dann begann er fur das Theater zu schreiben und verfasste zwischen 1599 und 1608 eine Reihe satirischer Komodien Tragikomodien und Melodramen die recht beliebt waren Er war an einer literarischen Fehde mit Ben Jonson beteiligt der ihn vor allem in dessen Stuck The Poetaster 1601 dem Spott preisgab Von einigen Kritikern wird zudem vermutet dass Jonson auch mit der Figur des Carlo Buffone der in seiner satirischem Komodie Every Man out of His Humour von 1599 als unflatiger und vulgarer Possenreisser in karikierender Form dargestellt wird moglicherweise Marston gemeint habe 1 Spater kam es jedoch wiederum zu einer Versohnung und Zusammenarbeit zwischen den beiden Autoren im Rahmen einer gemeinsamen Mitverfasserschaft Marston kam 1605 und 1608 zweimal wegen politisch anstossiger Passagen in seinen oder den von ihm mitverfassten Stucken ins Gefangnis 1609 trat er in die Kirche ein wurde zum Geistlichen geweiht betreute von 1616 bis 1631 eine Pfarrei in Hampshire und starb 1634 wahrscheinlich in Christchurch 2 Literarisches Werk Bearbeiten nbsp Titelseite von Marstons The Metamorphosis of Pigmalions Image 1598 Neben Ben Jonson galt Marston als der bissigste Dramatiker seiner Zeit Seine literarische Karriere begann er 1598 mit dem erotischen ovidschen Kleinepos The Metamorphosis of Pigmalions Image and Certaine Satyres sowie The Scourge of Villanie einer Sammlung scharfzungiger Satiren die er unter dem Pseudonym W Kinsayder veroffentlichte Seine ersten Werke wurden schnell bekannt und fanden weite Beachtung wurden aber auf Anordnung des Bischofs von Canterbury durch Henkershand verbrannt 3 Marston wandte sich dann in seinem literarischen Schaffen ein Jahr spater der Buhne zu Mit Ben Jonson legte er sich durch seine Mitautorenschaft an dem 1599 entstandenen Histrio mastix erstmals gedruckt 1610 und spater an dem 1602 verfassten Satiriomastix an Insbesondere die von Marston in Histrio mastix gestaltete Figur des Chrisoganus eines pedantischen Gelehrten wurde vom zeitgenossischen Publikum allgemein als Karikatur von Jonson aufgenommen Dieser reagierte in seinem erstmals 1601 aufgefuhrten Stuck The Poetaster seinerseits durch eine satirische Anspielung auf Marston in Gestalt des Crispinus eines Mochtegern Dichters und Plagiators der durch die Einnahme von Pillen zum Ausspucken hochtrabender prahlerischer Phrasen gezwungen ist und loste damit den sogenannten war of the theatres aus den Marston 1604 mit einer Widmung seines Werkes The malcontent an Jonson beendete 4 Marstons Tragodien und Tragikomodien zeichnen sich haufig durch besondere Grausamkeiten sowie durch eine dustere Schilderung der gesellschaftlichen Verhaltnisse aus in denen die zwischenmenschlichen Beziehungen vor allem von Bosartigkeit gepragt sind wodurch die Tugend zur Wirkungslosigkeit und zum Untergang verurteilt ist Als bedeutendste Schopfung Marstons gilt seine Figur des Malevole eines entmachteten Herzogs in The malcontent Dieser lebt verkleidet an seinem eigenen Hof und schleudert seine bitter satirischen Kommentare und Beschimpfungen in die Welt hinaus Wie auch in den anderen Stucken Marstons finden sich auch hier parodistische Anspielungen auf Passagen in Shakespeares Werken in diesem Fall auf Shakespeares Hamlet 5 In seiner Bissigkeit und negativen Gesellschaftsdarstellung oder schilderung gilt Marston als reprasentativer Vertreter des dusteren Jacobean drama das durch Gewalt und Hoffnungslosigkeit gekennzeichnet ist Zusammen mit Ben Jonson und George Chapman verfasste Marston 1605 die Komodie Eastward Ho die den Unterschied von Stadt und Landleben thematisiert Die satirischen Anspielungen auf die opportunistischen Anhanger des neu gekronten Konigs Jakob I fuhrten zu einer Inhaftierung der drei Dramatiker 6 Marston liess sein letztes Stuck The insatiate countess unvollendet da er sich aus nicht uberlieferten Grunden plotzlich vom Theater zuruckzog und zum Priester ordinieren liess 7 Werke BearbeitenAntonio s revenge Bradock London 1602 The dutch courtezan Purfoote London 1605 Eastward Ho Aspley London 1605 The history of Antonio and Mellida Bradock London 1602 Histrio mastix or the player whipt Bradock London 1610 The insatiate countess Snodham London 1610 Jack Drum s entertainment Pollard London 1657 Lust s dominion or the lascivious queen Pollard London 1657 The malcontent Simmes London 1604 Parasitaster or the fawne Purfoote London 1606 What you will Eld London 1607 The wonder of women or tragedy of Sophonisba Winded London 1606Literatur BearbeitenReginald W Ingram John Marston Twayne Boston Mass 1978 ISBN 0 8057 6725 8 Terence F Wharton The critical fall and rise of John Marston Camden House Columbia S C 1994 ISBN 1 879751 89 5 Terence F Wharton The drama of John Marston Critical re visions Cambridge University Press Cambridge 2001 ISBN 0 521 65136 0 Rebecca Yearling Ben Jonson John Marston and Early Modern Drama Satire and the Audience Palgrave Macmillan Basingstoke Hampshire 2016 ISBN 978 1 137 56398 9 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber John Marston im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek The Works of John Marston Werke von John Marston auf Project Gutenberg englisch Full text of The works of John Marston Gesammelte Werke John Marstons in der Ausgabe von J B Bullen 1887 im Internet Archive englisch John Marston British Dramatist Eintrag in der Encyclopaedia Britannica englisch JOHN MARSTON 1576 1634 Eintrag in Theatre DatabaseEinzelnachweise Bearbeiten Siehe z B George Wyndham Hrsg The Poetry of William Shakespeare Atlantic Publishers and Distributors New Delhi 1996 ISBN 81 7156 587 5 Introduction S Lxi Diese Vermutung wird allerdings in der heutigen Sekundarliteratur nicht mehr einhellig vertreten Vgl dazu ausfuhrlicher die Anmerkungen und Belege in der Ausgabe der biblioteca virtual universal von Every Man out of his Humour aus dem Jahre 2008 S 8 f online als PDF Datei zuganglich unter 1 Abgerufen am 8 Marz 2018 Vgl Bernhard Fabian Die englische Literatur Band 2 Autoren Deutscher Taschenbuch Verlag 3 Auflage Munchen 1997 ISBN 3 423 04495 0 S 270 Die Encyclopaedia Britannica gibt abweichend von anderen Quellen als Sterbeort London an Siehe den Eintrag in der Encyclopaedia Britannica online John Marston British Dramatist Abgerufen am 3 Marz 2018 Vgl Bernhard Fabian Die englische Literatur Band 2 Autoren Deutscher Taschenbuch Verlag 3 Auflage Munchen 1997 ISBN 3 423 04495 0 S 270 Siehe auch den Eintrag in der Encyclopaedia Britannica online John Marston British Dramatist Abgerufen am 3 Marz 2018 Vgl Bernhard Fabian Die englische Literatur Band 2 Autoren Deutscher Taschenbuch Verlag 3 Auflage Munchen 1997 ISBN 3 423 04495 0 S 270 Siehe auch die Angaben in der Encyclopaedia Britannica online John Marston British Dramatist sowie War of the theatres Abgerufen am 3 Marz 2018 Vgl zu den Parodien auf Shakespeares Werke die Angaben und Beispiele in dem Eintrag in der Theatre Database online JOHN MARSTON 1576 1634 Abgerufen am 3 Marz 2018 Vgl die Angaben in der Encyclopaedia Britannica online John Marston British Dramatist Abgerufen am 3 Marz 2018 Vgl Bernhard Fabian Die englische Literatur Band 2 Autoren Deutscher Taschenbuch Verlag 3 Auflage Munchen 1997 ISBN 3 423 04495 0 S 270 f Normdaten Person GND 118782185 lobid OGND AKS LCCN n79138755 NDL 00547925 VIAF 107028077 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Marston JohnKURZBESCHREIBUNG englischer Dramatiker und SchriftstellerGEBURTSDATUM 7 Oktober 1576GEBURTSORT CoventrySTERBEDATUM 25 Juni 1634STERBEORT Hampshire Abgerufen von https de wikipedia org w index php title John Marston amp oldid 203419875