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John Franklin Carter 27 April 1897 in Fall River Massachusetts 28 November 1967 in Washington D C war ein US amerikanischer Journalist und Schriftsteller der mit seinen teilweise unter dem Pseudonym Jay Franklin erschienenen Publikationen die Demokratische Partei unterstutzte Im Zweiten Weltkrieg leitete er eine geheime Arbeitsgruppe die Prasident Franklin D Roosevelt mit Informationen aus dem Milieu der Journalisten Politiker und Diplomaten versorgte Er machte sich auch einen Namen als Autor von Kriminal und Science Fiction Romanen 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Bis zum Zweiten Weltkrieg 1 2 Im Zweiten Weltkrieg 1 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben BearbeitenBis zum Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Carter war eines von sieben Kindern einer episkopalischen Pastorenfamilie Er studierte Politologie an der Universitat von Yale 3 Zu seinen Kommilitonen gehorte Thornton Wilder 4 Noch vor dem Examen nahm Carter das Angebot an fur das Williamstown Institute of Politics nach Italien zu gehen In Rom begann er als freier Korrespondent fur britische Zeitungen sowie die New York Times zu arbeiten 1928 kehrte er in die USA zuruck Nach einer kurzen Tatigkeit als Wirtschaftsexperte im State Department nahm er in Washington D C die Arbeit als Korrespondent fur die Magazine Liberty und Vanity Fair auf 1932 fuhrte er fur die New York Times ein Interview mit Hermann Goring das Treffen in Berlin hatte der Auslandspressechef der NSDAP Ernst Hanfstaengl arrangiert 5 Von 1934 bis 1936 bekleidete Carter den Posten eines Unterstaatssekretars fur Landwirtschaft In diesem Amt war er auch Redenschreiber fur Landwirtschaftsminister Henry A Wallace Unter dem Pseudonym Diplomat schrieb er Kriminalromane die im politischen Milieu angesiedelt sind spater verwendete er auch das Pseudonym Unofficial Observer 6 Von 1936 an widmete er sich wieder dem Journalismus Unter dem Pseudonym Jay Franklin schrieb er regelmassig Kolumnen uber das Weisse Haus auch war er Kommentator des Rundfunksenders NBC Er hatte dabei direkten Zugang zu Prasident Roosevelt und galt bald als einer seiner Vertrauten Er berichtete dem Prasidenten uber Ereignisse und Stimmungen unter den Journalisten Politikern und Diplomaten und bekam bald auch die Finanzmittel aus dem Weissen Haus eine kleine inoffizielle Spionageabteilung a small and informal intelligence unit aufzubauen die Roosevelt jenseits der offiziellen Dienstwege des Regierungsapparats uber das politische Geschehen unterrichten sollte 7 Im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs bekam Carter die Mittel seine formal private Spionagegruppe weiter auszubauen 1942 berichtete er als erster im Weissen Haus uber das Vernichtungslager Belzec seine Mitarbeiter hatten Fluchtlinge aus Osteuropa befragt 8 Als Carter erfuhr dass der fruhere Hitler Vertraute Ernst Hanfstaengl der sich 1937 aus Deutschland nach Grossbritannien abgesetzt hatte zu Kriegsbeginn von den Briten in ein Internierungslager fur Deutsche nach Kanada gebracht worden war bekam er die Genehmigung Roosevelts Hanfstaengl psychologische Profile der NS Fuhrer erstellen zu lassen dieser wurde von den Briten den amerikanischen Behorden uberstellt Mitarbeiter Carters und auch dieser selbst befragten Hanfstaengl regelmassig dessen Berichte bekam Roosevelt 9 Im April 1943 legte Carter dem Prasidenten eine Analyse Hanfstaengls uber die deutschen Berichte uber das Massaker von Katyn vor in der die Sowjets der Taterschaft beschuldigt wurden Doch verwarf Roosevelt diese Analyse Vergeblich versuchte Carter der dazu auch die in Washington akkreditierten Diplomaten der polnischen Exilregierung befragte Roosevelt von der sowjetischen Taterschaft im Wald von Katyn zu uberzeugen 10 11 12 Die Gruppe Carters wurde vom State Department sowie den Geheimdiensten OSS und FBI mit grossem Misstrauen und als Konkurrenz betrachtet bekam aber stets die Ruckendeckung Roosevelts 13 Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten 1945 schlug Carter Roosevelts Nachfolger Harry S Truman die Fortsetzung seiner Tatigkeit vor Dieser lehnte den Vorschlag ab nahm Carter aber in den Kreis seiner Redenschreiber auf 1948 schied Carter aus den Diensten des Weissen Hauses aus 14 1950 ubernahm er die Leitung der Abteilung fur Offentlichkeitsarbeit des Staates New York 1952 wurde Carter von der Madden Kommission dem Untersuchungsausschuss des US Kongresses zum Massaker von Katyn befragt Er legte dar dass es im Weissen Haus unter Roosevelt kein Interesse an der Version von der sowjetischen Taterschaft gegeben habe 15 Literatur BearbeitenMatthieu Durand L observateur officieux John Franklin Carter et son reseau de renseignement au service du president Roosevelt de 1941 a 1945 Quebec 2010 Einzelnachweise Bearbeiten The New York Times Book Review 1937 vol 2 S XXXIX Science Fiction and Fantasy Literature vol I A Checklist 1700 1974 S 195 biografische Angaben so weit nicht anders angegeben laut Inventory of the John Franklin Carter papers 1902 1979 University of Wyoming American Heritage Center 2011 Joseph E Persico Roosevelt s Secret War FDR and World War II Espionage New York 2002 S 56 David Pietrusza 1932 The Rise of Hitler and FDR Two Tales of Politics Betrayal and Unlikely Destiny Lanham MD 2016 S 290 Current Biography New York 1941 S 308 Joseph E Persico Roosevelt s Secret War FDR and World War II Espionage New York 2002 S 57 Joseph E Persico Roosevelt s Secret War FDR and World War II Espionage New York 2002 S 219 Matthieu Durand L observateur officieux John Franklin Carter et son reseau de renseignement au service du president Roosevelt de 1941 a 1945 Quebec 2010 S 163 164 John N Crocker Roosevelt s Road to Russia Chicago 1959 S 247 Matthieu Durand L observateur officieux John Franklin Carter et son reseau de renseignement au service du president Roosevelt de 1941 a 1945 Quebec 2010 S 172 173 The Katyn Forest Massacre US Government Printing Office Washington 1952 vol VII S 2248 Joseph E Persico Roosevelt s Secret War FDR and World War II Espionage New York 2002 S 444 Joseph E Persico Roosevelt s Secret War FDR and World War II Espionage New York 2002 S 444 The Katyn Forest Massacre US Government Printing Office Washington 1952 vol VII S 2246 2251 Weblinks BearbeitenJohn Franklin Carter papers University of Wyoming John Franklin Carter correspondence US Nationalarchiv NARA The Rat Race Normdaten Person GND 123774101 lobid OGND AKS LCCN n50058766 VIAF 37834245 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Carter John FranklinALTERNATIVNAMEN Franklin JayKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Journalist und SchriftstellerGEBURTSDATUM 27 April 1897GEBURTSORT Fall River MassachusettsSTERBEDATUM 28 November 1967STERBEORT Washington D C Abgerufen von https de wikipedia org w index php title John Franklin Carter amp oldid 220081629